Stadt endlich dem Fremdenverkehr zu erschlie ßen. Vor eine große Aufgabe werde der Verein bei der Lösung der Kriegerdenkmalfrage in Steyr gestellf^. In den Vereinsausschuß wurden Dr. Maier, Vorstand des Vereins der Gartenfreunde, und Heinrich Kainz (der spätere Museumskustos)'^ kooptiert. Sommerhuber wurde über An trag von Dr. Spängier Ehrenmitglied. Man bedauerte auch die Benützung der großen barocken Hettlkapelle im Steyrdorf zu profanen Zwecken durch ihren gegenwärtigen Besitzer. In einer Generalversammlung am 23. November 1925''* hielt man Rückschau auf Vergangenes. Das wichtigste vereinsinterne Ereignis war der Rücktritt von Obmann Sommerhuber, der schon im Jahr zuvor in Aussicht gestellt worden war. Auch Dr. Klunzinger trat als Vorstandstellvertreter zurück. Über seinen Vorschlag wurde Koppelhuber zum Vorstand und Dr. Karl Barchetti^^ zum Schriftführer gewählt. Der Vereinsbeitrag blieb 1 Schilling jährlich; man strebte eine breite Mitgliederbasis an. Über Antrag von Goldbacher, dem neuen Vorstandstellvertreter, wurden Sommerhuber, Dr. Klunzinger und Bezirksschuldirektorsgattin Frau Seidl (München) zu Ehrenmitgliedern ernannt; Sommerhubers Er nennung zum Ehrenmitglied war aber bereits das Jahr zuvor ausgesprochen worden. Es folgten dann Vorträge von Kainz über Grabsteine und Begräbnisstätten bei der Stadtpfarrkirche und Marienkirche, Dr. Seidl über den Verein Natur schutz und seine Tätigkeit und Goldbacher über die Heimatschutztagung in Salzburg. 1926 gab es offenbar keine Jahreshauptversamm lung. In der Ausschußsitzung am 5. Februar 1926 wurde über Antrag von Goldbacher ein „Kalen derkomitee" gewählt, um das Niveau des in den letzten Jahren verflachten „Steyrer Geschäfts und Unterhaltungs-Kalenders für Stadt und Land" wieder anzuheben. Eine Ausschußsitzung am 26. März 1926 wandte sich gegen die geplante Errichtung einer Benzin-Zapfstelle am Stadt platz. Besonders seit der Sitzung am 29. April war die Kriegerdenkmalfrage wieder aktuell. Schwierigkeiten gab es mit dem berühmten Stahlschnittmeister Michel Blümelhuber, wie wir dem Protokoll der Ausschußsitzung am 15. Ok tober 1926 entnehmen: ,,Vorschlag, der Verein möge das Einvernehmen mit Conservator Blü melhuber suchen, Koppelh(uber) wird als ,Verbindungsoffizier' fungieren." Einen Konflikt gab es auch zwischen Koppelhuber und Goldbacher wegen Arbeiterhäusern am Industrieplatz; Kop pelhuber erklärte, er werde die Vorstandsstelle niederlegen, wenn diese Differenzen weiterbe stünden. Dr. Klunzinger ergriff dabei die Partei des Vorstandes; Goldbacher erklärte, er sei miß verstanden worden und erklärte schließlich sei nen Austritt aus dem Verein. Sommerhuber suchte zu vermitteln; Koppelhuber stellte wegen der Beibehaltung seiner Vorstandsstelle die Ver trauensfrage, die zu seinen Gunsten ausging. Aber auch Goldbacher blieb dem Verein erhalten. Die Jahreshauptversammlung am 12. April 1927 sah u. a. auch das Ehrenmitglied Dr. Pillewizer, Linz, unter den Anwesenden''®. Über den ange gliederten Verein ,,Naturschutz" mit 38 Mitglie dern berichteten Karl Steinparz''' und Dr. Klun zinger. Der bisherige Ausschuß wurde wieder gewählt; der Vereinsbeitrag auf 2 Schilling er höht. Koppelhuber hielt abschließend einen Vor trag zum Thema „Wozu verpflichtet unsere schöne, alte Stadt?" Die Ausschußsitzung am 13. Oktober 1927 brachte zur Sprache, daß Ku stos Buchta infolge Kränklichkeit das Kripperl nicht weiterführen könne, Kustos Kainz werde Zum Kriegerdenkmal war noch ein weiter Weg, voller Dis kussion und divergierender Standpunkte um Standplatz und Gestaltung: Besonders 1929 war man aktiv: StZ 1929 Nr. 77, 80, 88,102,117,135,151. Am 14. 2. 1932 tagte end lich ein Preisgericht über die eingereichten Entwürfe: StZ 1932 Nr. 19, 20, 43, 44. Koppelhubers Entwurf setzte sich durch. Im Sommer 1932 war die Arbeitsaufnahme: StK 1933, S. 338, 369, 1934, S. 279. Am 7. Mai 1933 wurde das an der Westwand der Stadtpfarrkirche angebrachte Denkmal enthüllt: StZ 1933 Nr. 44, 53, 54, 55, 59. Am 24. 8. 1933 war die Schlußsitzung des Komitees: StZ 1933 Nr. 101. H. Kainz, Aus den Grabdenkmälern unserer Vorfah ren . . .: StZ 1934 Nr. 27 u. öfter. StZ 1925 Nr. 135. " K. Barchetti: der bekannte prakt. Arzt in Steyr legte mit I. 1. 1961 seine ärztl. Praxis nach 38jähriger Tätigkeit nie der: StZ 1960 Nr. 52. StZ 1927 Nr. 49. " K. Steinparz (f 1967), in seiner Freizeit und im Ruhestand als Ornithologe der heimischen Vogelwelt tätig; seine Sammlung wurde 1971 im Heimathaus Steyr (Neutor) auf gestellt: Amtsblatt 1971 Nr. 7; StZ 1959 Nr. 46,1964 Nr. 36, 1967 Nr. 30.
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