fang Juni 1915^®. Im abgelaufenen Vereinsjahr waren hervorstechende Ereignisse die Wieder anbringung von drei schönen alten Wirtshausschildem, die Herstellung des Hofes bei den „Drei Alliierten" (Stadtplatz Nr. 38), der Ankauf und die Wiederherstellung des ,,Steyrer Krip perls", die Anlage des Soldatenfriedhofes, Vor arbeiten für ein dort zu errichtendes Krieger denkmal und die geplante Herausgabe eines kunstgeschichtlichen Führers durch Steyr. Letz tere Arbeit hatte Dr. Pillewizer über. Für den zum Militär eingerückten Säckelwart Prietzel jun. war Goldbacher eingesprungen. Man bedankte sich bei den Spielern im Kripperl Herrn Spatzenegger und Frau Josefine Mohr (f 1959) - letztere sollte 53 Jahre hindurch als Spielleiterin des Kripperls tätig sein®'. Frgänzungswahlen brachten die Kunstmalerin Henriette Filtsch (t 1923 in Gmunden)'*° und den Bankbeamten Hans Lobitzer in den Ausschuß. Rechnungsprüfer wurden Dr. Hermann Spängier und Josef Steinhuber. Im Oktober 1915 faßte der Verein die Schaffung einer Kriegergedächtnissammlung ins Auge''®. Am 7. November 1915 wurde das Kripperl im ,,Salon" des Gasthauses Kimbacher in der Haratzmüllerstraße wiedereröffnef®. Im Jänner 1917 ersangen Sternsinger des Vereins den Be trag von 1560 kr 61 h"®. Die Sammlung war gedadrt für lungenkranke Kriegsheimkehrer. Dr. Pillewizer hatte sich um die Schaffung eines Steyrer Führers"" bemüht, wofür er vom Verein 150 kr erhielt, die er dem Ausschuß mit Schrei ben vom 27. Oktober 1916 zurückerstattete. Um die Jahreswende 1916/17 war es der geplante Bau des Beamtenwohnhauses der Waffenfabrik, Dukartstraße Nr. 3-9, welcher dem Vereinsaus schuß Kummer bereitete. Der Architekt Othmar von Leixner (Wien) empfand nämlich die Kritik an seinen Plänen als,,unglaubliche Anmaßung", die einer ,,ganz privaten Vereinigung" nicht zu stehe (Brief vom 15. Dezember 1916). Doch er freute sich der,,Heimatschutz" weiterhin öffent licher Unterstützung"®. Der österr. Heimat schutz-Verband eröffnete nüt 1. Mai 1917 eine ,,Fachabteilung für Naturschutz"; Dr. Günther Schlesinger wurde zum Fachreferenten be stellt"®. In Sachen Naturschutz sollte der Steyrer Verein in den 1920er Jahren aktiv werden. Der Kriegslärm ließ die Aktivitäten des Vereins wohl in den Hintergrund treten. Nach der Been digung des Krieges setzten neue Aktivitäten ein. Architekt Hans Wolfsgruber, Goethestraße 17, Linz, teilte am 16. Dezember 1918 mit, er sei aus dem Felde zurückgekehrt und stehe dem Verein wieder mit Rat und Tat zur Seite. Franz Schleiß (Gmunden) fragte am 23. Dezember 1918 an, was bei der Gründung eines Heimatschutz-Vereins zu berücksichtigen wäre; er interessiere sich zu sammen mit einigen Gmundnern für die Grün dung eines solchen Vereins. Am 7. Jänner 1919 kündigte der Fnnser Musealverein ,,Lauriacum" seinen Beitritt als Mitglied an; in der Antwort stellte man einen ebensolchen Beitritt zum Verein ,,Lauriacum" in Aussicht. Mit Schreiben vom 2. August 1920 bot sich der Verein Heimatschutz der Stadtgemeinde an, die Leitung des städtischen Museums zu überneh men. Bürgermeister Josef Wokral (f 1926) be dankte sich dafür am 10. August und lud für den 14. August 1920 zu einer Besprechung ein"^. Am 11. November 1920 ersuchte der Bürgermeister um die Abfassung einer Verwaltungs- und Aus schußordnung"®. Am 12. Mai 1921 betraute der Gemeinderat den Verein mit der Verwaltung des städtischen Museums. Dr. Depiny (Linz) er suchte am 21. September 1920 um Mitteilungen 38 Stz 1915 Nr. 46. 3« Stz 1954 Nr. 48, 1959 Nr. 35. -»o Stz 1923 Nr. III. Stz 1915 Nr. 81, 87, 91. « Stz 1915 Nr. 89. "3 Stz 1917 Nr. 7. Die Stadt Steyr in Oberösterreich. Hrsg. von der Zentral kommission für Denkmalpflege in Verbindung mit der Vereinigung ,,Heimatschutz" in Steyr. (= Führer durch Österreichs Kunststätten, hrsg. von der k. k. Zentral kommission für Denkmalpflege.) Wien o. J., 162 Seiten. Beiträge von E. Pillewizer, R. Klunzinger, J. Garber, G. Goldbacher. ■•3 Mit Erlaß des Ministeriums f. öffentl. Arbeiten v. 13. 3. 1917; 500 kr Subvention, Erlaß v. 15. 1. 1918: 500 kr, Erlaß V. 30. 12. 1918: 400 kr; Erlaß des Bundesmin. f. Han del u. Gewerbe v. 14. 12. 1922: 20.000 kr, Bundesmin. f. Unterricht 1924: 200.000 kr. - Vereinsarchiv. "8 Schreiben des Verbandes österr. Heimatschutz-Vereine an den Verein,,Heimatschutz" in Steyr, 10. 5. 1917; Vereins archiv. Stadtgemeinde Steyr 1920,_B.A. Nr. 3248. "8 Ebd., ZI. ad 24191.
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