tisch erfaßt und reichen von der Auto-Sammlung Gut-Hand in Aachen bis zum Waldmuseum in Zwiesel. Ein sehr lesens wertes Vorwort führt in die Materie ein, am Ende werden noch Literaturhinweise über Zeitschriften und Handbücher gegeben und ein detailliert gearbeitetes Stichwortregister zeugt von der Gründlichkeit der Kleinarbeit und vom Service für den Benützer, Bei aller Hochschätzung der Leistung für das Zustandekom men dieses Handbuches, das die Bezeichnung Lexikon ver dient, möchte ich doch auch kleine Mängel nicht verschwei gen. Auf den inneren Einbanddeckeln sollen Übersichtskarten das Auffinden der Museumsorte erleichtem helfen. Ob allerdings die eingezeichneten Autobahnen (statt Flüssen oder Eisen bahnen) die glücklichste Orientierungshilfe sind, möchte ich bezweifeln; zudem gibt es ja immer auch noch Eisenbahnrei sende. Im Sommer erfuhr ich von Lehrern aus dem Raum Koblenz von der Existenz eines großen Rheinischen Freilicht- und Volkskundemuseums in Kommern am Nordrand der Eifel (75 Hektar Museumsgelände). Aber gerade Kommem suchte ich im Buch längere Zeit vergebens. Ich konnte ja nicht ahnen oder wissen, daß durch die Gemeindeneugliederung Kom mem ein Stadtteil von Mechemich wurde und deshalb unter K nicht aufscheint. Ein kurzer Hinweis hätte genügt. Uns Österreicher und uns Oberösterreicher interessiert na türlich, was der Museumsführer über das benachbarte Bayern bringt. Sehr lobenswert finde ich z. B. die exakte Beschrei bung des Bauemhofmuseums Blerbeuren, das ein altschwä bisches Dorf darstellt (der hölzeme Göpel stammt allerdings aus Südtirol!), dann die des Niederbayerischen Bauemhof museums Massing und des Ostoberbayerischen in Amerang. Das Freilichtmuseum des Bezirkes Oberbayern ,,Auf der Glentleiten" bei Murnau ist unter ,,Großweil" erfaßt. Mich stört lücht, daß von diesen vier Museen kein Bild drinnen ist. Eher vermisse ich einen Göpel oder auch nur einen Holzpflug - in der größten bayerischen Pflugsammlvmg in Perschen oder im Deutschen Landwirtschaftsmuseum in Hohenheim (Stuttgart) gäbe es mehrere. Nebenbei: Unsere Landsleute werden sich freuen über den auf Seite 101 abgebildeten zwei türigen bemalten Bauemschrank aus Obelösterreich, 1843, ausgestellt im Museum für Deutsche Volkskunde in Berlin. Noch ein kleiner Nachsatz: Auch das Bauemmuseum des Be zirkes Oberpfalz in Perschen steht nur unter,,Nabburg". Ein ähnlicher Hinweis wie im Buch z. B. bei „Lahn" auf Gießen und Wetzlar wäre auch bei Perschen vorstellbar. Vier Museen vermisse ich ganz: Das stark besuchte Mu seumsdorf Bayerischer Wald am Dreiburgensee, zwischen Tittling und Thurmansbang direkt nördlich von Passau, über 30 Gebäude umfassend und 1974 eröffnet. Ebenfalls im Baye rischen Wald liegt das Bauernhausmuseum Lindberg bei Zwiesel. 1978 erschien eine 64-Seiten-Broschüre über die römische Vergangenheit von Seebruck am Nordufer des Chiemsees. Grabungsfunde, wie Tongefäße und Tafelgeschirr der Römer, sind ein Schwerpunkt im Seebrucker Heimatmuseum, das schon länger existiert. Und als viertes das Heimathaus Aying im Südosten von München, eröffnet allerdings erst im April 1978. Da die Verfasser bemüht sind, wie vermerkt wird, den Mu seumsführer ständig zu verbessern und dankbar sind für Hinweise der Benutzer, werden die genannten Unebenheiten leicht zu beheben sein. Abschließend möchte ich feststellen: Die vorliegende Veröf fentlichung ist eine großartige Leistung, sie schließt eine Be darfslücke und ist ein unentbehrliches Handbuch sowohl für den Fachmann als auch für den Liebhaber. Dieser umfas sende und zugleich handliche Prachtband wird jedem Benüt zer große Freude bereiten. Josef Grüblinger
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