OÖ. Heimatblätter 1979, 33. Jahrgang, Heft 3/4

dürfte®. Gleidizeitig wies er auf die verwandtsdiaftlichen Beziehungen der SAaunberger zu den bayerisAen, auA in österreiA begüterten Grafen von FormbaA hin, eine Spur, die naA ihm Julius Stmadt aufgriff und präzisierte. Beide ForsAungen erbraAten, daß an einer BesitznaAfolge der SAaunberger naA den 1158 ausgestorbenen FormbaAern niAt zu zweifeln ist, wenngleiA man den oberösterreiAisAen Be sitz dieser bayerisAen Grafen niAt genau lokali sieren kann®. SiAer ist nur, daß die Maut in AsAaA aus der FormbaAer Erbmasse stammt. Man wird daher heute annehmen dürfen, daß Ae Herren von JulbaA im Laufe des 12. Jahrhun derts — spätestens naA 1158; damals starben die Grafen von FormbaA aus — Besitz und ReAte in der Gegend von Eferding erwarben und diese in der Folge durA selbständige Ro dung, ausgehend wahrsAeinliA von dem spä teren sAaunbergisAen Amt Ranzing, erweiter ten^. In jener Zeit wurde wohl auA die Burg SAaunberg erriAtet, naA der siA HeinriA von JulbaA — soweit wir sehen — 1161 erstmals nannte®. WeißbaAers Vermutung, die Feste könne bereits wesentliA früher zur Abwehr der Ungarn, das heißt im 10. Jahrhundert, erbaut worden sein®, entbehrt jeder Grundlage. Wie hat man siA aber dann Ae Entstehung des später so großen HerrsAaftsbereiAes um SAaunberg zu erklären? VorausgesAiAt sei, daß darüber bis heute noA keine vollständige Klar heit erzielt werden konnte. SiAer entstand aber der sAatmbergisAe MaAtkomplex niAt durA die Belehnung mit der GrafsAaft im westliAen Traungau, wie siA dies Franz Tyroller im Rah men eines politisAen KompensationsgesAäftes zwisAen dem steirisAen Markgrafen, dem baye risAen und dem österreiAisAen Herzog und dem (babenbergisAen) BisAof von Passau vor stellte*". AuA die jüngste Stellimgnahme zu die sem Problem von Peter Feldbauer dürfte niAt ganz den Kern der SaAe treffen, da siA der Autor im wesentliAen auf spätere Ereignisse und Quellen stützt: Feldbauer betraAtet VogteireAte (SAutzherrsAaft) über ReiAskirAengut der BisAöfe von Passau als Grundlage der waAsenden sAaunbergisAen MaAtstellung**. Die größte WahrsAeinliAkeit in AnbetraAt des heu tigen Standes der verfassungsgesAiAtliAen ForsAung hat vielmehr die AnsiAt von Othmar Hageneder für siA, wonaA die SAaunberger ihre besitzmäßige (wohl ererbte) Ausgangsbasis aus eigener Kraft durA Rodung erweiterten und teils ebenso selbständig HoheitsreAte ausübten, die ursprüngliA nur dem Grafen als königliAem Beauftragten zustanden, teils solAe reAtmäßig erwarben*®. Daraus entwiAelten siA SAutz herrsAaft und riAterliAe Befugnis in einem weitgehend gesAlossenen BereiA (districtus, terra), der im 13. Jahrhundert durA den Anfall der ErbsAaften naA den Grafen von Piain und den Herren von GriesbaA-Waxenberg gefestigt und abgerundet wurde*®. Im selben Jahrhundert formten siA darin die sogenannten LandgeriAte als sAaunbergisAe HoA- bzw. BlutgeriAtssprengel aus*^, die insgesamt einen lüAenlosen MaAtblock von der Donau (zwisAen Passauer Wald und Linz) bis in den Attergau ergaben. Als Inhaber dieser LandgeriAte übten die SAaunberger die sogenannte LandgeriAtsvogtei (= SAutzherrsAaft auf der Grundlage der HoAgeriAtsbarkeit) aus und beanspruAten da für auA versAiedene Abgaben von ihren Unter tanen und SAutzbefohlenen*®. Dies bekamen ' Stülz, Gesdüdite 7 f. ' Slrnadt, Peuerbadi 201 ff.; Peter Feldbauer, Der Her renstand in Oberösterreich (Sozial- tmd Wirtsdiaftshistorische Studien, 1972) 85 ff. u. 123 f. ' Othmar Hageneder, Beiträge zur Geschichte der Herrschaft Schaunberg (ungedr. phil. Diss. Wien 1951) 102 f. u. 107; ders.. Die Grafschaft Schaunberg. Bei träge ziu- Geschichte eines Territoriums im späten Mittelalter (Mitteilungen d. Oö. Landesarchivs 5, 1957) 224 f. u. 233; Alois Zauner, Oberösterreich zur Babenbergerzeit (MOÖLA 7,1960) 226. ' Hageneder, Grafschaft 225; vgl. Stülz, Geschichte 9. • Weißbadier a. a. O. 61, Anm. *. Franz Tyroller, Wie die Grafschaft der Schaunberger entstand, Anhang zu: Bayern, Österreich, Steiermark. Wandlungen 1156 und 1180 (Beilage zum Jahresbericht des Wittelsbacher Gymnasiums in München 1952/53) 12 ff. Feldbauer, Herrenstand bes. 88 f. u. 124 f.; ähnlidi bereits Tyroller, Wie die Grafschaft der Schaunberger entstand 12 ff. " Hageneder, Beiträge 102 f. u. 107 sowie ders., Graf schaft 195. Vgl. dazu Feldbauer, Herrenstand 86 f. Stülz, Geschichte 13 ff. Hageneder, Grafschaft 195 ff. u. 239; ders., Beiträge 11 ff.; ders.. Das Land der Abtei und die Grafschaft Schaunberg (MOÖLA 7,1960) 267 ff. " Hageneder, Grafschaft 214 ff.

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