Strecke von Garsten bis Klaus befahren) wurden eingeführt und erfreuen sich seither einer stei genden Beliebtheit, obwohl natürlich die Einnah men nur den berühmten Tropfen auf dem heißen Stein darstellen. 1971 6 Sonderzüge 600 Personen 30.880 S Einnahmen 1972 10 Sonderzüge 1190 Personen 55.100 S Einnahmen 1973 29 Sonderzüge 4120 Personen 171.440 S Einnahmen 1974 34 Sonderzüge 4230 Personen 170.364 S Eiimahmen 1975 39 Sonderzüge 7110 Personen 232.560 S Einnahmen 1976 47 Sonderzüge 7555 Personen 264.311 S Einnahmen 1977 46 Sonderzüge 7630 Personen 310.000 S Einnahmen 1978 46 Sonderzüge (nicht bekannt) Diese Zahlen sprechen für sich! Sehr rührig sind bei der Werbung für die Sonderfahrten, die in steigendem Maße von Vereinen und Betrieben in Anspruch genommen werden, der Fremden verkehrsverband Steyr und die österreichische Gesellschaft für Eisenbahngeschichte, die sogar einen Arbeitskreis „Freunde der Steyrtalbahn" ins Leben gerufen hat. Im Jahre 1971 propagierte der Fremdenverkehrs verband Steyr Amateurlokfahrten für öS 560.— pro Stunde, vermöge welcher „sich nun jeder mann im romantischen Steyrtal seine Jugend träume erfüllen"®' könne, natürlich unter Auf sicht eines erfahrenen Lokomotivführers. Tat sächlich gab es im Jahre 1971 fünf Amateurlok fahrten. Die Steyrtalbahn-Chronik (Blatt 47 a) vermerkt allerdings, daß auf Weisung des Ver kehrsministeriums die Amateurlokfahrten einge stellt worden seien. Rechtliche Probleme und Fragen der Sicherheit hätten dies erforderlich gemacht. Im gleichen Atemzug wird aber der Verdacht ausgesprochen, daß ein pensionierter Bundesbahnbeamter aus Steyr (auch der Name wird genannt) „angeblich" hinter dieser Einstel lung stehe. Der Reisejournalist Curt A. Moser wertete in einem „Reisestenogramm"'* unter dem Titel „Abgedreht" diese Einstellung als „Blamage". Es blieben also nur die Sonderfahrten als Attrak tion, und zwar als eine durchaus erschwingliche. Beispielsweise kostet ein Sonderzug (Stand 1.1.1979) mit 9 Waggons bei einer Ausbleibe dauer von 4 Stunden ganze 11.600 Schilling. In 9 Waggons haben 300 Personen Platz. Daneben wird noch ein Buffetwagen mitgeführt, in dem „Getränke und kleine Imbisse zu Normalpreisen verkauft werden"'®. Seit Juli 1976 gibt es einen sogenannten „Faß barwagen" (ein riesiges Bierfaß wurde auf einem Fahrgestell montiert), der gegen ein Entgelt von 400 Schilling bei Garnituren ab 7 Waggons mit geführt wird. Der Fremdenverkehrsverband Steyr sorgt auch dafür, daß die Garnitur ent sprechend geschmückt wird. * Die Lokomotiven der Steyrtalbahn üben auf die Eisenbahnfreunde selbstredend einen besonderen Reiz aus. Leider ist von den „LJrlokomotiven" keine einzige mehr in Betrieb, aber auch die an deren erfreuen sich schon eines hohen Alters imd sind Kilometermillionäre. Laut der Konzessionsbedingungen mußte sich die Steyrtalbahn-A. G. auf dem heimischen Markt um Lokomotiven umsehen. Die Linzer Zweig niederlassung der Lokomotivfabrik Krauss in München baute speziell für die Steyrtalbahn einen Lokomotivtyp, der zur Basis für einige andere Schmalspurtypen wurde. Die Lokomotiven „erhielten angesichts der Kes selabmessungen und der etwas schwierigen Un terbringung des Aschkastens eine Schleppachse. Wesentliches Merkmal dieser mit C1 bezeich neten Achsfolge ist ein Lenkgestell, bei dem die Schleppachse und die hintere Kuppelachse durch eine Deichsel verbunden sind"". Dieses rückwärtige Drehgestell wurde als „Krauss-Hehnholtz-Gestell" bekannt. Es kam einer guten Kurvengängigkeit entgegen, so daß nur ein Krümmungsradius von etwa 50 m benö tigt wurde. Nun aber zu den „Urlokomotiven" und ihrem Schicksal: Baujahr ausgeschieden Nr. 1 „Steyr" 1888 1937 Nr. 2 „Sierning" 1888 1973*) 298.102 Nr. 3 „Grünburg" 1888 1963 298.103 Nr. 4 „Mölln" 1890 1972**) 298.104 Nr. 5 „Letten" 1891 1965 298.105 Nr. 6 „Klaus" 1914 1972 298.106 *) Die „Sierning" war dem ersten Zug auf der Steyr talbahn vorgespannt und befindet sidt (im Besitz " Informationsblatt des Fremdenverkehrsverbandes Steyr. " Kurier vom 18. 9.1971. Informationsblatt des Fremdenverkehrsverbandes Steyr. " Tausche, a. a. O., S. 22.
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