OÖ. Heimatblätter 1979, 33. Jahrgang, Heft 3/4

liegen verschiedene Hölzer, Balken und Bretter für den häuslichen Bedarf bereit. Der massive Pfettendachstuhl mit vier Bundgesperren trägt ein eterrütgedecktes Satteldach, das an der Süd seite 2,42 m weit vorragt, wodurch eine ge schützte Abstellfiäche für Fahrzeuge aller Art gebildet wird. Wohnhaus Das Wohnhaus weist in seinem Gesamteindrude noch auf die Renaissance hin, doch unter Berück sichtigimg der längeren Anlaufzeit architektoni scher Einflüsse im ländlichen Raum dürfte das Haus in der zweiten Hälfte des 16. Jh.s errich tet worden sein. Die äußeren Abmaße sind 6.75 X 10.70 und 10.30 x 12.00 m, das ergibt eine verbaute Fläche von 196 m®. Das hohe Sattel dach mit kleiner Abwalmung ist mit schindeiför migen dunkelgrauen Eternitplatten in doppelter Anordnung eingedeckt (Abb. 2). Von der Westseite her, unter einem 1,66 m brei ten Vordach gelegen, führt eine Rundbogentür in das 40 m® große Vorhaus. Gleich neben der Haustür befindet sich eine gemütliche Sommereßecke mit dem wuchtigen Bauerntisch mit zwei Eckbänken und zwei Sesseln. Ein kleines, licht erfülltes Fenster überstrahlt diese Anlage (Abb. 4). Durch eine zweite Tür an der Ost seite kommt man ins Freie zu dem nahegele genen Garten und zum Stallgebäude. Vom Vorhaus sind alle im Erdgeschoß liegenden Räume zugänglich, so die gemütliche Wohn küche, früher — als sich noch die schwarze Kuchl an der südöstlichen Hausecke befand — die „Hohe Stube" genannt, dann die große Stube, das Zimmer nebenan (früher die schwarze Kuchl), sowie ein kleiner Vorraum, von dem aus das Bad und zwei Aborte zugänglich sind. Auch in den tief gelegenen Keller gelangt man vom Vorhaus aus. Bleibt noch zu erwähnen die hölzerne Leiterstiege zum Obergeschoß, von einem flämischen Gast „Himmelsstiege" genannt. Ausstattung: Breiter Ladenboden, Putzdecke, zwei aufgedoppelte Haustüren, vier Wohntüren, eine Kellertüre, zwei Fenster, Leiterstiege zum Obergeschoß, Raumhöhe 2,60 m. Keller Linter der großen Stube befinden sich zwei tonnengewölbte Kellerräume, die durch ein an der Westseite gelegenes kleines Fenster (45 X 55 cm) spärlich beleuchtet werden. Vom Vorhaus führt eine steile Stiege mit 15 Stufen hinab zur drei Meter tiefer liegenden Keller sohle. Der bei der Stiege anliegende Keller ist 10 m®, der beim Fenster befindliche ist 14 m^ groß. Die Raumhöhe mißt bis zum Gewölbe scheitel 2,30 m, die Kellerböden bestehen aus einem gestampften Lehmauftrag. Wohnküche Sie bildet das immer wärmende Herz der Schmidleiten und war früher die sog. „Hohe Stube". Hier wird gegessen, getrunken, geplaudert und manchmal auch ernst debattiert. Ihre Abmaße sind 4,76 x 4,12 m, das sind 20,00 m^. Ausstattung: Ladenfußboden, zwei Türen, vier altbelassene Fenster (56 x 73 cm), großer Eßtisch mit Wandbänken und Sesseln, darüber der Herrgotts Winkel; die Putzdecke wird durch einen Balkenunterzug in zwei mit Stuck verzierte Fel der geteilt, die Raumhöhe mißt 2,50 m. Ergän zend muß noch der eiserne Küchenherd genannt werden, auf dem sich gar köstliche Speisen zube reiten lassen, und der an kühlen Tagen, mit Holz gefeuert, stets eine wohltuende Wärme ver breitet. Sowohl vom Vorhaus als auch von der Küche kommt man in einen kleinen Vorraum mit 3,80 m^, von dem aus Türen in das Bad und in die beiden Aborte führen. Das Bad und die Aborte wurden im Jahre 1965 in die bestehende Hausecke eingebaut. Große Stube Ihre Abmaße sind 5,90x6,43 m; abgerechnet die kleine Fläche des Kellerabganges verbleibt die Fläche von rund 36 m^. Ausstattung: Ladenfußboden, eine bemalte Tür ins Vorhaus, sechs kleine alte Fenster in tiefen Mauernischen (47 x 58 cm), alte Riemlingdecke mit einem wuchtigen Unterzugtram (28 x 35 cm), gestützt mit einer Holzsäule, Raumhöhe 2,42 m, ein neuer grüngeflammter Kachelofen mit Ofen sitzbank. Gleich neben dem Kachelofen ist noch die alte original bemalte niedrige Tür (1,50 m) erhalten, durch die man früher einmal in die schwarze Kuchl kam, die wegen Gewölbeschaden

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