OÖ. Heimatblätter 1979, 33. Jahrgang, Heft 3/4

Nikolaus, Horst und Hansjörg Fessl an der Schmidleiten auf Genoveva Goldbacher (geb. Fessl) über. 1969 21. 7. Nadi Ableben von Cacilia Just (geb. Fessl) geht deren Drittelanteil an der Schmidleiten auf Genoveva Goldbacher über, die sonüt Alleineigentümerin der Liegenschaft Schmidleiten wird. Literatur: 1 EniMmayr, Josefine: Hinterstoder; Orts-und Häuser chronik; Maschinsdirift. 2 Gradauer, Peter: Spital am Pyhm in Oö. 3 Guttenberg, E.: Die Regesten der Bischöfe und des Domkapitels von Bamberg, Würzburg 1932—1954. 4 Holter, Kurt: Zur Siedlungsgeschichte des oberen Kremstales; Jb. d. Oö. Musealvereines, Bd. 94 (1949). 5 Kist, Johannes: Fürst- und Erzbistum Bamberg, Bamberg 1962. 6 Krawarik, Hans: Das Windischgarstener Becken im Mittelalter; Mitt. d. Oö. Landesarchivs, Bd. 9 (1968). 7 Kriechbaum, Ed.: Das Bauernhaus in Oberösterreich, Stuttgart 1933. 8 Schiffmann, Konrad: Die mittelalterlichen Stifts urbare des Erzherzogtums Österreich ob der Enns, Wien/Leipzig 1913. 9 Stampfl / Bruckmüller: Bauemland Oberösterreich, Linz 1974, 10 Weinbauer, Kurt: Heimatkunde des pol. Bezirkes Kirchdorf/Krems, 3 Bände, 1937/1939. Technisthe Beschreibung des Haufenhofes* Troadkasten Der Troadkasten ruht luftig auf vier steinge schichteten 40 bis 70 cm hohen Eckpfeilern, seine Gesamthöhe bis zum Dachfirst beträgt ohne die Eckpfeiler rund 6 m. Eine Holzbrücke führt auf wärts zur Eingangstür. Diese ist 92 cm breit und 1,55 m hoch. Der hölzerne Türsturz weist, in primitiver Art angefertigt, auf die Form eines spätgotischen Schulterbogens hin (Abb. 9 u. 10). In den abgelegenen ländlichen Gebieten wurden des öfteren bestimmte Stilformen über die ihnen zukommende zeitliche Begrenzung hinaus ange wendet. Diesem Hinweis entsprechend, dürfte der Kasten Ende des 16. Jhdts. errichtet worden sein, auch der schöne schmiedeeiserne Schlüssel samt dem Türschloß paßt in diese Zeit (Abb. 8). Die vier Umfassungswände des Kastens be stehen aus 12 cm dicken Vierkanthölzern, die an den Ecken doppelt überplattet sind. Die Fuß böden im Erdgeschoß und Obergeschoß werden aus 4 cm starken, mit Feder und Nut verlegten Brettern gebildet. An den beiden Giebelseiten befinden sich im Erdgeschoß eine und im Ober geschoß zwei sehr kleine Öffnungen in den Wänden, die eine gewisse Luftzirkulation zu ließen. Selbstverständlich waren diese vier eckigen Öffnungen mit eisernen Gittern ver sehen, um das kostbare Getreide vor den Mäu sen und Vögeln zu schützen. Das Erdgeschoß hat die Ausmaße 4,17 x 4,00 m, das sind 16,70 m^, das Obergeschoß 4,27 x 4,10 Meter, das sind 17,50 m^. Vom Erdgeschoß führt eine 80 cm breite hölzerne Leiterstiege in das Obergeschoß. Das schindelgedeckte Sattel dach ragt an der Eingangsseite zwei Meter weit vor. Die Höhe des Kastens vom Fußboden im Erdgeschoß bis zum Dachfirst mißt 5,68 m (Abb. 7). Ochsenstall und Mostkeller Die äußeren Abmaße sind 12,73 x 8,10 m. Die 60 cm dicken Mauern wurden mit lagerhaften Bruchsteinen errichtet, die aus der nahen Flyschzone im Loigistal in der Gemeinde Vorderstoder gewonnen wurden. Die inneren Abmaße des Ochsenstalles sind 7,22 x 6,90 m, das ergibt eine Fläche von 50 m^. Ausstattung: Eine 1,52 m breite Doppeltür, zwei Fenster, Bretterfußboden, Raumhöhe 2,60 m, Balkendecke mit einem Unterzug 30 x 28 cm. Über dem Ochsenstall ist ein großer Lagerraum vorhanden, in dem hauptsächlich Hafer- xmd Roggenstroh und geringe Mengen an Heu und Klee gelagert wurden. Der an den Ochsenstall angebaute Mostkeller hat die Abmaße 3,43 x 6,75 m, das ergibt eine Fläche von rund 23 m®. Zwischen drei 2,36 m hohen, gewölbten Gurtbögen befinden sich zwei böhmische Platzelgewölbe mit je einer Scheitelpunkthöhe von 2,75 m. Ausstattung: Eine 1,12 m breite Doppeltür, ein kleines Fenster an der Nordseite, 55 x 45 cm, der Fußboden besteht aus schweren und roh zuge richteten Felsplatten. Über dem Mostkeller * Von Wilhelm Gotting, der auch die 6 Pläne im Anhang anfertigte.

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