Univ.-Prof. Dr. Adolf Leidlmair — 60 Jahre Vor kurzem feierte der Vorstand des Instituts für Geographie an der Urüversität Innsbruck, Univ.-Prof. Dr. Adolf Leidlmair, seinen 60. Ge burtstag. Aus diesem Anlaß versammelten sich am 15. Juni 1979 zahlreiche Freunde, Kollegen und Schüler des Jübilars zu einer eindrucksvollen akademischen Feier, in deren Rahmen Professor Leidlmair zwei stattliche Festschriften überreicht wurden. Adolf Leidlmair, dessen Familie mütterlicherseits von einem Bauemhof im Machland stammt, wurde am 5. Juni 1919 als Sohn eines kaufmän nischen Beamten in Linz geboren. Da sein Vater bereits sehr früh verstarb, übersiedelte die Mut ter mit dem sechsjährigen Sohn zu Verwandten nach Innsbruck. Als Gymnasiast kehrte Leidl mair 1929 wieder nach Oberösterreich zurück, wo er im Stiftsgymnasium in Kremsmünster stu dierte und 1937 die Matura ablegte. Im gleichen Jahr rückte er als „Einjährig-Freiwilliger" zum Tiroler Landesschützenregiment ein und mußte in der Folge am Zweiten Weltkrieg teilnehmen. Als Fronturlauber gelang es ihm im Winter 1941/42, das Studium für Geschichte und Geo graphie an der Universität Innsbruck aufzuneh men. Bereits damals lehrte Univ.-Prof. Dr. Hans Kinzl, ebenfalls ein Sohn Oberösterreichs (des sen 80. Geburtstag im vergangenen Jahr gefeiert wurde; siehe Oö. Heimatblätter Jg. 32, 1978, S. 341), Geographie, der ihn so sehr für das Fach begeisterte, daß Leidlmair sich nach 1945 immer stärker der Geographie zuwandte. 1948 legte er die Lehramtsprüfung aus Geographie und Ge schichte ab und im Jahre 1950 promovierte er bei Hans Kinzl (gestorben am 23. Oktober 1979). Nach kurzer Tätigkeit am Historischen Institut der Universität Innsbruck führte ihn sein beruf licher Weg nach Deutschland, wo er von 1951 bi^ 1958 als Assistent und zwischen 1958 und 1963 als Dozent an der Universität Tübingen wirkte. 1958/59 nahm er von Tübingen aus auch an einer Expedition des Arabienforschers Hermann von Wissmann teil, die ihn bis nach Hadramaut führte. 1963 erhielt Adolf Leidlmair eine Beru fung als Professor auf den Lehrstuhl für Geo graphie an der Technischen Hochschule in Karls ruhe. Von 1967 bis 1969 wirkte er in Bonn, einem der angesehensten geographischen Insti tute in Deutschland. Als 1969 sein Lehrer Hans Kinzl in den Ruhe stand trat, folgte Leidlmair dem Ruf seiner Hei matuniversität und kehrte nach fast 20jähriger Abwesenheit wieder nach Innsbruck zurück. Es gelang ihm, das Institut auf einen Stand zu he ben, der den in den vergangenen Jahren stark gestiegenen Anforderungen in Lehre und For schung voll entspricht. Seinem Bemühen ist es auch zu danken, daß der 40. Deutsche Geogra phentag 1975 in Innsbruck abgehalten wurde, der mit über 2200 Teilnehmern einen Rekord besuch aufwies und eine der bedeutendsten Ver anstaltungen im Rahmen der deutschen Geogra phie war. In den letzten zehn Jahren ist die landeskund liche Forschung, spezäell jene Tirols, in den Mit telpunkt seiner Forschungstätigkeit getreten. Seit seiner Habilitationsschrift über „Bevölkerung und Wirtschaft Südtirols" gilt er als einer der besten Kenner Südtirols. Professor Leidlmair ist auch Vorstand des Instituts für Landeskunde, dessen Hauptaufgabe in der Bearbeitung und Herausgabe des Tiroil-Atlas liegt. Als akademischem Lehrer ist ihm die Ausbildung der Studenten ein besonderes Anliegen. Durch seine fachliche Breite gelingt es ihm, in seinen Lehrveranstaltungen den Hörern die wesentli chen Probleme des Faches näherzubringen. So wohl bei Hausarbeiten für das geographische Lehramt als auch bei Dissertationen hat Profes sor Leidlmiar eine Reihe von Themen über Ober österreich vergeben, um auch den Studenten die ses Bundeslandes, die ihr Studium am Innsbrukker Geographischen Institut absolvieren, die Möglichkeit zu bieten, sich mit Problemen ihrer engeren Heimat auseinanderzusetzen. Der 60. Geburtstag bedeutet für ihn weder Ein schnitt noch Abschluß, ganz im Gegenteil, Adolf Leidlmair steht mitten in seiner Tätigkeit als er folgreicher Forscher und Lehrer. Möge er noch lange zum Wohle des Geographischen Institutes der Universität Innsbruck und zum Wohle der österreichischen Geographie tätig sein! Wilfried Keller
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