OÖ. Heimatblätter 1979, 33. Jahrgang, Heft 1/2

132 Sö Bäck, sö Bäck, Machst an Weck, Schiabn man in' Ofn, Und weg ist da Bäck. Schmied In der Volksliteratur, besonders in Liedern imd Sagen, wird der Schmied gerne mit dem Teufel in Verbindung gebracht, das mag daher gekom men sein, weil seine Arbeit an die Tätigkeiten der Teufel erinnerte, wie man sie auf mittelalter lichen Bildern dargestellt fand: Er stand beim offenen Feuer an der Esse, fachte es mit dem Blasbalg an, zog glühendes Eisen daraus hervor, hantierte mit Zangen, und war durch den Ruß meist selbst „schwarz wie der Teufel". In Nr. 133 haben wir einen Spottreim, in dem Schmied und Teufel vorkommen. 133 Schmied! Wann da Toifl kimmt, muaßt mit! Du muaßt nahtreibm Und i da Hoi(ll) bleibm. Sigharting (Ruttmann) 134 Naglschmied®®, Naglschmied, Und dös oa(n) sag i nit: Und i mecht halt zum Teufi ein Koa(n) Naglschmied sei(n) Innerbreitenau 135 Da Schmied auf da Hoad Hat neta oa(n) Pfoad®®, Am Samsta(g) wird s' g'waschn. Am Sunda(g) angload®^. 136 Da Schmied hat ön Hamma Und d' Schmiedin ön Stiel, Da Schmied kann net hammern. Wann d' Schmiedin net will. Gerling (Fraundorfer) Rauchfangkehrer Durch Spott soll hier das Spottobjekt verkleinert, verharmlost werden. Die Kinder fürchten den „schwarzen Mann", den Rauchfangkehrer. Mit Spielen imd Reimen kämpfen sie gegen diese Furcht an und bezwingen sie. 137 Rauchfangkehrer Suppenstörer, Boanlbeißer, Hosenscheißer! 138 Z. 4: Hosenz'reißer! 139 Z. 2: Schwarzer Kehrer, Komm ins Haus Und kehr uns aus! Fleischhauer Weikersdorf Spottzuruf, auch zum Nachsagen als Zungen brecher : Metzger, wetz ma 's Messer! 141 Der Metzger wetzt das Metzgermesser. 142 Metzgerbua, Wann schlägst denn Kuah? 143 Spottzuruf: Fleischhackerzauk, Fleischhackerzauk! 144 Ih bi a Fleischhacker, Muß Leib und Löbn wagn. Der Ochs hat mih tretn Und d' Kuh hat mih gschlagn. Etwas abgewandelt wurde uns dieser von Stibler^^ schon 1934 aufgezeichnete Reim dreimal aus verschiedenen Bezirken Oberösterreichs ge meldet 145 Spottlied auf den Saustecher Grüaß di Gott, Bäuerin, hiaz han ma holt da, zwegn deina Schmalzsau, und hiaz stecha ma s' a. Da Stecha, da g'schwinde, reißt 's Stalltürl auf. " Nagelschmied, Berufsbezeichnung für jemand, der Nägel durch Schmieden herstellte. Pfoad = Pfeid, Hemd. " ang'load = angelegt, angezogen. Georg Stibler, Volksweisen aus Oberösterreich, a. a. O., S. 9.

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