Leimhengst! Dreimal abg'sdmitt'n und noch z'lang!*® Verspottet man den Tischler, wenn er schlecht gemessen hat. 121 Tischlamoasta Recht a foasta®®. Recht a dicka Knödlzwicka. Sipbadizell 1930 (Ruttmann) 122 Tischler, bist a fescher Kerl, Stinken wia a Pfeifenröhrl, A Nasn wia a Ypsilon, An Kopf wia a Luftballon. Linz 123 Z. 2: Schmeckn®^ wia a Pfeifenröhrl. Gerling (F. Vraundorfer) Müller „Die einsame Lage der Mühle, die frühere Gel tung des Müllers als ,unehrliches Gewerbe', die Nähe des Wassers, die Bedeutung des Mahlens mit seinem Rauschen und Klappern, die Wichtig keit des Mehls haben die Mühle und ihre Be wohner in Brauch, Sage und Lied verwurzelt®®." Dennoch haben wir nur zwei Spottreime über den Müller bekommen. In beiden werden die Müller als lustige Leute hingestellt. In Nr. 125 werden sie außerdem als „Windbeutel" bezeich net, was soviel ist wie Prahler, Vielschwätzer, „Windmacher"; „Wind" steht hier in über tragener Bedeutung für Nichtiges, Unfertiges und Flüchtiges®®. 124 Zwischen zwoa Kiraturm Tanzen zwoa Mühnerbuabn, Tanzen so schön. Wann i 's net g'sechn hätt', Hätt' i 's net g'laubt. Daß d' Mühnerbuam tanzen. Daß 's Mehl davon staubt. ,Sand d' Windbeutl ob'n!" Bäcker Scfaönegg Bäckerseel! rief man einem Bäcker nach oder zu. Der Spottname dürfte sich auf die Luftblase beziehen, die manchmal im Gebäck war, und von der man auch sagte: „Da hat der Bäcker drinnen geschlafen." 127 Bäck, Verreck! Gerling (Lauß) Lichtenberg Wann d' Mühlnabuabn tanzen. Da schwingt sich da Bod'n, Da sagt die Frau Wirtin: 128 Bäcka, Tua di net schrecka! 129 Bäckerbua Scheiß in d' Schuah®^! 130 Da Bäcka macht Bretzn, Da Mühna tuat mahln, Gemeinde macht Schuldn Und mia kinnan s' zahln. Wie machen die Bäcker die Wecken so klein, Sie schieben dreihundert ins Ofenloch 'nein. Sdienkenfelden *' Vgl. dazu: J. Veichtlbauer, Einige Ergänzungen aus St. Pantaleon zu Dr. Commendas „Volkskundlichen Streifzügen". In: Heimatgaue, Linz 1929, S. 83: „Leim hengst! / Zwoamal abg'schnitten / Und no z'kurz!" foast = feist, hier in der Doppelbedeutung von fett und reich. schmecken, hier soviel wie riechen, duften; das mittel hochdeutsche Verb smedcen, „kosten, wahrnehmen; riechen, duften" ist in neuhochdeutscher Schriftsprache auf den eigentlichen Geschmackssinn begrenzt worden. Vgl. dazu: Der Große Duden. Etymologie. Mannheim 1963, S. 613. Richard u. Klaus Beitl, Wörterbuch der deutschen Volkskunde, a. a. O., S. 571. " Vgl. dazu: Heinz Küpper, dtv-Wörterbuch der deut schen Alltagssprache. München 1971, Bd. 2, S. 463 f. Bei H. Commenäa (Volkskundliche Streifzüge . . ., a. a. O., S. 228) findet sich der Spruch abgeschwächt: Bäckerbua / Tua 's in d' Schuah / Trag's deiner Muatter zua!
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