Gibst ma 's Flöckerl not dazua. Bist koa(n) brava Schuastabua®®. Sigharting (Ruttmann) 87 Z. 2: Gib ma 's Leder a dazua. Solches Leder von da Stadt, wia 's da Schuasta Sepperl hat. St. Stefan a. W. (Lauß) 88 Z. 2; Gib ön Draht a dazua. Gibst ön Draht net dazua. Bist koa(n) braver Sdiuastabua. Gmunden (Lutz Stadlbauer) 89 Schuasta bleib ban Loast, Aft wirst viel ehnta foast. Sipbachzell 1930 (Rutimann) 90 Z. 2: Sonst wird da dei(n) Hosn hoaß. Ottensheim (Vraundorfer) 91 I woaß schon, was i tua, I z'reiß ma meine Schuah, Und wann da Sdiuastahansl kimmt. Der flickt ma's Wieda zua. Sigharting (Ruttmann) 92 I bin da kloa(n) Schuastabua bei der Lacka, I laß auf mein Buckel net Sdieida hadca. St. Marienkirchen a. d. Polsenz Main Im-ba Schbiä-siei -gsS II, Pu muaßt mit mir in d' H&lj I Pumuaßi önleM-fel Hoa-za ivern. Und geht's da ma-da-wöd! Zwischen zwoa Kiraturm Tanzen zwoa Schuastabuabn, Laßt sös gehn, laßt sös gehn, Sie tanzen so sehen. St. Marienkirchen a. d. Folsenz Der Schuster, wie auch der Schneider tmd andere Handwerker, arbeitete nicht nur in seiner Werk statt, sondern ging auch „auswärts arbeiten", hinaus zu den Bauern, „auf die Stehr". Dort fertigte er entweder allein oder mit einem oder zwei Gesellen für den Bauern und seine Leute neue Schuhe an und reparierte auch die alten, soweit es die Hausleute selbst nicht mehr machen konnten. Die Arbeit dauerte meist mehrere Tage. Der Schuster bekam Quartier imd Essen im Bauernhaus und arbeitete von sechs Uhr früh bis zehn Uhr abends. Bezahlt wurde sehr wenig. In den dreißiger Jahren waren es vier Schilling im Tag. Natürlich kam es vor, daß er sich selbst entschädigte und ein Stück von dem Material, das man ihm ja zur Verfügung stellte, nütnahm. Darauf spielt offenbar der folgende Reim an, den wir übrigens in ähnlicher Weise auch als Kniereiter-Lied kennen^®. Schuaster, wo gehst her? Von der Stehr. Was hast g'stohln? A Paar Sohln. Was nu mehr? An Brocka Schmer. Schuasterl zoag 's Handwerk her! Linz 1929 (H. Commenda)" Binder Auch der Binder ging „auf d' Stehr" in die um liegenden Bauerngehöfte, wo er Fässer zuschla gen oder ein „Geschirr" (= Gebinde aus Holz) machen mußte. Meist wurde der Meister von einem Gesellen oder auch noch zusätzlich von einem Lehrbuben begleitet. Ihre wichtigsten Werkzeuge waren zwei Hämmer: der „Setz hammer" und der „Schlägl". Der Setzhammer wurde an die noch lockeren Reifen, die angetrie ben werden sollten, angesetzt. Zu diesem Zweck Georg Stihler, a. a. O., S. 189 f. bringt die folgende Variante: Schuasterbua, flick ma d' Schuah. / Gib ma 's Leder a dazua, / Bist koa braver Schuasterbua. " Vgl. dazu: O. Kampmüller, Oberösterreichische Kinder spiele, a. a. O., S. 49 f. " H. Commenda, Volkskundliche Streifzüge durch den Linzer Alltag, a. a. O., S. 228.
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