einen Sohn des Andreas aus erster Ehe, der für Haus und Gewerbe 5 £1 diente. 1648 folgt ihm als Wundarzt und Bader Johann Ehrentmudt, der Sohn des Baders Hans E. und der Barbara in Schwertberg und des Stamm vaters von 11 Badern, Chirurgen und Medizin doktoren, die in Freistadt, Neumarkt i. M., Perg, Reichenthal, Schwertberg, St. Georgen a. d. Gusen und Zell wirkten. Ehrentraudt hatte im sel ben Jahr in St. Georgen a. d. G. Anna Wörl, Tochter des dortigen Baders Sebastian W. imd der Klara, geheiratet, die 1657 in Zell starb. Seine zweite Frau wurde die Ledererstochter Christine Peitl aus Schwertberg, die 1662 ver schied, worauf er als dritte Frau die Lederers tochter Anna Maltschnig von Zell Nr. 42 heim führte. Beim Marktbrand am 31. Mai 1653 brannte sein Haus ab, das laut Brandstättenver zeichnis von Zell aus dem Jahre 1655 wieder aufgebaut wurde. Er diente für einen Luß aus den Stockgründen (den Gründen des ehemaligen Edelsitzes der Tannböcke) 4 ß. 1674 starb er mit 50 Jahren. Die Witwe Anna ehelichte im selben Jahr den Bader Franz Landsteiner, einen Zollaufschlägers sohn aus Langschlag in Nö., der aber nur bis 1680 in Zell aufscheint und vom Bader Johann Christoph Hueher abgelöst wurde, dessen Her kunft nicht bekannt ist. In erster Ehe war er mit einer Maria verheiratet, die 1694 in Zell starb, worauf er noch im selben Jahr eine Maria The resia Perger aus Zell heiratete. Er bewirtschaf tete aus den Stockgründen drei Lusse im Riglfeld, einen zu 2 imd zwei zu 1 Tagwerk, für die er 8 ß diente. 1721 starb er als Ratsbürger mit 61 Jahren. Von seinen 10 Kindern folgte ihm als Bader imd Wundarzt der erste Sohn aus erster Ehe, Tobias Hueher (geboren 1690 in Zell), der 1721 die Wirtswitwe Katharina Dorn aus Schönau, eine geborene Reisinger vom Hofmairgut in Ruttenstein, heiratete. Er spielte im Zeller Hexenprozeß eine Rolle. So hatte er die 1729 als Hexe ver dächtigte und 1730 hingerichtete Bäuerin Magda lena Grillenberger vom Wagenlehnergut in Aich und deren auch eingezogene Tochter Maria zu untersuchen und fand am Leibe der Mutter „ver dächtige Massen und Zeichen" und bei der Toch ter „eine abscheuliche Krankheit". Als auch der Sohn der Wagenlehnerin, Jakob, gefangen wurde, stellte Hueber an seiner Rechten „ein verdächtiges, langlertes Maserl" fest. Den Bruder des Jakob, Matthias, der auch der Hexerei ver dächtigt war, fand man tot im Kerker zu Zellhof auf. Hueber konstatierte, daß dessen „Genackh wurtz ab" sei und es ihm „der leidige Satan abgetruckhet habe" (Zeller Hexenprozeß im Greiner Archiv, L. A.). 1729 tauschte Tobias Hueber laut Inventar- und Briefprotokoll des Marktes Zell 1682—1738 (Landgerichtsakten im L. A.) das Baderhaus Nr. 9 gegen das Haus Nr. 22, am unteren Markt platz an der Straße gelegen, vom Handelsmann Melchior Stöger und seiner Frau Susanna gegen eine Aufgabe von 50 fl ein (heute Kaufhaus Kürmayr). Er erwarb vom Vorbesitzer auch „einen Garten oder eine Poyndten" an der Straße gegen die Knechtmühle um 100 fl. Seine Baderwiese, am rechten Ufer des Kettenbaches vom Haus Nr. 9 flußaufwärts gelegen, kam ebenfalls zum Haus Nr. 22. Der Baderstadel verblieb jedoch beim Haus Nr. 9, bis er 1738 ans Haus Nr. 10 verkauft wurde. Die Badergerechtigkeit wurde aufs Haus Nr. 22 überschrieben, und das Was ser für die Badestube konnte nun dem hölzer nen Wasserkar am unteren Marktplatz entnom men werden, das laut Protokollbuch 1630 bei 4 Zimmerleuten „angedingt" worden war und erst später durch ein steinernes ersetzt wurde, das die Neuzeit entfernte. Tobias Hueber bekam auf sein Ersuchen vom Rat ein Attest ausgestellt, worin bestätigt wurde, daß sein Bruder Johann Franz Hueber (geb. 1705) ehelich geboren sei. Dieser mußte es näm lich bei seiner Verehelichung mit der Feldschers witwe Barbara in Frickenhausen bei Würzburg vorweisen, wo er sich als Chirurg niederließ (Protokollbuch). 1755 starb Tobias Hueber. In dem vom Rat aufgenommenen Inventar schei nen laut Briefprotokoll 1682—1768 des Marktes auf: 1 Medizinkasten, 1 Kräuterkasten, 1 Bar bierzeug, 1 Aderlaßzeug, 2 Schröpfstöckeln und 2 Messingmörser sowie 1 Pferd, 3 Kühe und verschiedene landwirtschaftliche Geräte. Durch den Tod Huebers kam die Witwe Bar bara in arge Bedrängnis. Laut Briefprotokoll hängte ihr der Rat Ende 1755 einen Gerichts prozeß an, weil sie „bei der Erbtheilung eine
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