OÖ. Heimatblätter 1979, 33. Jahrgang, Heft 1/2

Das ehemalige Kreuzstöckl stand in Beziehung zu einer Teufelssage aus der Glashüttenzeit, als die Fuhrleute selbst am Ostersonntag ihre schwe re Arbeit verrichten mußten*. Bildbaum hei Gugu Ein Sandler Hinterglasbild, die Hl. Dreifaltig keit, von Blumensträußen umgeben, hing an einer alten Fichte. Das Bild ist seit längerem verschol len. 1974 wurde an einem unweit davon stehen den Baum eine Darstellung des Letzten Abend mahles gefimden. Alte Schönebner Kapelle An der Straße von Schöneben nach Harrachstal stand bis 1972 eine alte Kapelle, gewissermaßen der Vorgänger bau der großen, 1904 erbauten Schönebner Kapelle. Der alte Bau wurde im Zuge einer Straßenerweiterung ab getragen. Er war 3 m breit, 3,3 m tief und 2 m hoch und hatte ein schindelgedecktes Zeltdach. In einer Nische hinter dem Altartisch standen eine Herz-Jesu-Statue und ein Kruzifix, mehrere Bilder zierten die Wände. Himmelbauern-Kreuzstöckl Bereits 1933 war dieses Objekt ziemlich desolat. Es stand am Weg von Schöneben nadi Klein-Schönau und hatte das üblidie Aussehen. Der Errichtungsgrund ist beim Sdiüpany-Kreuzstödd (siehe oben) angeführt, in welches das Blechbild übertragen wurde. Einst befand sich hier ein interessantes Sandler Bild, dar stellend den hl. Petrus als Himmelspförtner in den Wol ken, dem Himmelstor zuschwebend, in der Hand die beiden Schlüssel; darunter der Totenengel sowie links und rechts je ein Bett mit einem Kranken. WINDHAGMÜHL Ahorner-Kapelle Gegenüber dem gleichnamigen Anwesen an der Straße von Liebenau nach Unterweißenbach ge legen. Der 2,8 mal 2,7 m große Steinbau trägt ein schindelgedecktes Krüppelwalmdach. Auf dem Altartisch steht ein Traggestell, darauf eine holz geschnitzte und gefaßte Gruppe der Hl. Familie, Maria und Josef je 85 cm hoch. Das Traggestell läßt vermuten, daß es sich einst um Prozessions figuren handelte, zumal die Pfarrkirche Liebenau der Hl. Familie geweiht ist und eine St.-JosefBruderschaft bestand. Seitlich des Altarraumes über dieser Gruppe sind zwei Engel, ebenfalls geschnitzt und gefaßt, angebracht, je 85 cm hoch, Flügelspannweite ca. 1 m. Die Kapelle wird im Mai von der Nachbarschaft zu gemeinsamen An dachten, aber auch zu anderen Anlässen auf gesucht. Vorderahorner-Kreuzstöckl (Abb. 18) Südwestlich der vorhin genannten Kapelle beim gleichnamigen Anwesen erhebt sich dieser Kapel lenbildstock, der 1,3 m breit, 1 m tief tmd bis zum First 3 m hoch ist; das Satteldach ist schin delgedeckt. In der Nische befinden sich eine gip serne Marienstatue, Druckbüder der Hl. Familie imd des Jesuskindes, von Märtyrern umgeben, Schutzengel, Herz-Jesu und Herz-Mariä, weiters Spiegelglasleuchter und viele Kunstblumen. Prandtner-Kreuzstöckl Knapp an der Gemeindegrenze gegen Unterwei ßenbach wurde es in einen kleinen Hang gebaut. Das Satteldach ist mit Blech gedeckt und mit einem Holzkreuz gekrönt. Im Innern das übliche Inventar. Lindner-Kreuzstöckl (Abb. 19) Der einfache Steinbloß-Bau ist nur an seiner Vor derseite getüncht und trägt ein mit Brettern ge decktes Pultdach. Im Innern befinden sich ein kleines Altärchen, eine Laubsägearbeit mit einer Christus- und Marienfigur, dazu noch ein Prager Jesuskind und Kommunionandenken. Lindner-Kreuzstöckl II Am Weg nach Liebenstein im Tal gelegen, von mächtigen Buchen geschützt; ebenfalls ein Stein bloß-Bau mit einem Pultdach. Eines der paar Bil der im Innern soll einst an einem Baum gehangen sein zur Erinnerung an jene Stelle, an der ein Wilderer von einem Förster erschossen wurde. Das Kreuzstöckl selbst wurde nach dem Ersten Weltkrieg nach einem heil überstandenen Fuhr werksunfall vom Vater des Verunglückten er richtet. Jagerl-Kreuzstöckl Es wurde nach dem darunterliegenden Anwesen, das den Hofnamen Jagerl trägt, in der üblichen Form mit einem Satteldach aufgerichtet. Die Sei tenlänge des quadratischen Grundrisses beträgt 1 m. In der Nische ist eine kleine Grotte aus Baumrinden gestaltet, in der eine gipserne Ma- * Vgl. Liebenauer Sagen, S. 14 (116).

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