OÖ. Heimatblätter 1979, 33. Jahrgang, Heft 1/2

Zweiten Weltkrieg ließ der Besitzer des gleich namigen Bauernhofes an der Stelle, wo früher bereits ein Kreuz stand (siehe unten), eine kleine offene Kapelle errichten. Sie ist 2,1 m breit und 2,4 m tief imd hat ein mit Eternit gedecktes Satteldadi. Im 1,6 m langen Innenraum können auf Mauervorsprünge einige Sitzbretter gelegt wer den. Über dem Eingang ist in Stuck das Christus monogramm ausgeführt. Auf dem einfachen Al tartisch steht eine Marienfigur, dahinter hängen einige Bilder. Höbarfh-Kreuzstöckl (Abb. 14) Zum Dank für die heil überstandenen Kriegswir ren aimo 1866 sei dieses sehr gut erhaltene Kreuzstöckl erriditet worden. Es ist der übliche Steinbau mit einem schindelgedeckten Satteldach. In der großen Nische befinden sich eine holz geschnitzte Pietä, eine Figur des hl. Johannes Nepomuk, beide Statuen 43 cm hoch und wahr scheinlich Arbeiten des Herrgottschnitzers Bin der (Schneider in Liebenau 36, gest. 1894), wei ters Drucke (Maria Himmelfahrt, Krönung Ma riens, Geburt Christi, Josef mit Kind usw.), Spie gelglasleuchter, Gipsfiguren etc. Atteneder-Kreuzstöckl Von Schanz Richtung Liebenau zu gelegen, ist dieses Kreuzstöckl in der typischen Art errichtet, und zwar mit einem Zeltdach, das ein Holzkreuz bekrönt. Die Nische ist oben leicht gewölbt und birgt einige geschnitzte Statuen. Ikonographisch interessant die Marienfigur mit Kind, 56 cm hoch, die auf einer Wolkenbank steht, aus der sechs Engelsköpfe ragen; die beiden anderen Figuren, 40 cm hoch, stellen den hl. Joseph und nochmals Maria dar, letztere mit einer Bronzefarbe über strichen. Weiters sind einige Drucke vorhanden. 1974 befand sich das Kreuzstöchl in fast verfal lenem Zustand. Pollak-Kreuzstöckl (Abb. 15) Die Maße des Mauerwerkes, das ein Zeltdach trägt, sind 1,15 m in der Breite und Tiefe imd 1,45 m in der Höhe. Anlaß für die Errichtung soll der Unfall eines mit Glas beladenen Fuhr werkes sein, bei dem die gesamte Ladung zer brach. Der Fuhrmann sei seither nie mehr gese hen worden; man erzählt, daß ihn wegen seines entsetzlichen Huchens der Teufel geholt habe. Der Kapellenbildstock steht bereits nahe der Landesgrenze; auf diesem Weg wurde früher viel Glas nach Niederösterreich verfrachtet. Die in der Nische stehende geschnitzte Marienstatue (siehe Abb. 15) wurde 1973 gestohlen; da sie bereits bei der Erfassung 1933 photographiert wurde, konnte die Fahndung wesentlich erleich tert werden. Pollak-Kreuzstöckl II Zum Dank für die glückliche Heimkehr aus dem Zweiten Weltkrieg wurde beim gleichnamigen Anwesen ein weiterer Kai>ellenbildstock errichtet; er ist gemauert und weiß getüncht und hat ein Satteldach. Hinter einem kleinen Vorraum befin det sich eine Nische, in der ein Herz-Jesu- und ein Herz-Mariä-Bild hängen. Ungerer-Wegsäule Hinter dem gleichnamigen Anwesen, das Rich tung Kamp liegt, wurde ein 1,35 m hoher grani tener Bildstock aufgestellt, und zwar zur Erinne rung an einen tödlich ausgegangenen Unfall. In der Nische befand sich einst eine holzgeschnitzte, ungefaßte Marienstatue mit Kind, die bereits 1933 ziemlich desolat war, da sie völlig imgeschützt der Witterung ausgesetzt war. Der Bild stock wurde etwas versetzt und ist gut erhalten. Gallistl-W egsäule Ähnlich dem obgenannten Bildstock, 1,1 m hoch, jedoch aus Sandstein, birgt er in seiner Nische ein Bild des hl. Antonius v. P. Höbarth-Kreuz Auf einem 55 cm hohen Steinsockel ist ein guß eisernes Kreuz montiert. Eine Inschrifttafel nimmt auf den Errichtungsgrund Bezug: „Unglückstelle der Josefa Höbarth". Sie war tmter einer Reisig fuhre tödlich verunglückt. Ihr Gatte stellte 1929 das Kreuz zur Erinnerung auf. TüMer-Kreuzstöckl Das Objekt hatte eine Höhe von 1,6 m und v/ar 1,9 m breit und 1 m tief. Das Satteldach war mit Schindeln gedeckt, die bereits 1933 sehr schadhaft waren. Es barg einen 60 cm hohen Glassturz mit einer Kreuzigungsgruppe sowie fünf Sandler Hinderglasbilder (Herz-Jesu, Maria mit Kind, Mariazeller Muttergottes, hl. Barbara und Geburt Christi), Druckbilder (hll. Wenzel und Ka tharina), Firmwachsstöcke, ein Kruzifix, Spiegelglasleuch ter, einen Brautkranz und den Grabkranz eines Kindes.

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