OÖ. Heimatblätter 1979, 33. Jahrgang, Heft 1/2

mauerte und mit einem brettergedeckten Sattel dach versehene Bau, der 2,3 m bis zum First, 1,6 m in der Breite und 1,7 m in der Tiefe mißt. Die ungewöhnlich große Nische, ca. 1 x 1 x 1 m, birgt die üblichen Darstellungen wie Ölbilder usw. Auffallend waren die 14 Kreuzwegstationen an den beiden Seiten, die allerdings 1974 nicht mehr vorhanden waren. Das Objekt befindet sich in ziemlich verwahrlostem Zustand. Oberhalb dieser Nische ist die Jahreszahl 1814 angebracht tmd darüber eine zweite, wesentlich kleinere Vertie fung. Die Jahreszahl und der Name Tallier lassen vermuten, daß es sich um einen in den Napoleoni schen Kriegen zurückgebliebenen Franzosen han delt, der sich hier niedergelassen hatte und das Kreuzstöckl errichten ließ. NEUSTIFT Neustifter Kapelle An der Straße gegen Komau gelegen, ist dieser Bau zum Teil aus Stein, vorne aus Holz errichtet, letzteres wahrscheinlich im Zuge einer Erweite rung. Die im Grundriß 3,9 mal 2,4 m große Ka pelle hat ein schindelgedecktes Walmdach, das von einem Kreuz bekrönt wird. Im hölzernen Vorraum stehen einige Betbänke. Der alte Op ferstock wurde einmal aufgebrochen. Die Hauptdarstellung ist eine Kopie der Schwar zen Madonna von Tschenstochau. Verschiedene Drucke und Ölbilder zeigen eine Krönung Ma riens, Christus an der Geißelsäule, Johannes d. Täufer, Schutzengel, hl. Anna. Die Sandler Hin terglasbilder, darstellend das Lamm Gottes, An betung des Allerheiligsten, Mariahilf und hl. Flo rian, waren 1974 nicht mehr vorhanden. Das weitere Inventar besteht aus verschiedenen Gips figuren, einer Perlstickerei, Kunstblumen tmd einem großen Luster. Kreuz bei der Schule Auf einer kleinen Anhöhe beim Ortseingang stand auf einem Felsblock ein ehemaliges Grabkreuz, 1,8 m hoch. REITERN Hahn-Kreuzstöckl Am Kirchweg von Liebenau über den Taborberg nach Reitern steht beim gleichnamigen Anwesen diese kleine Andachtsstätte, aus Stein gemauert tmd mit einem schindelgedeckten Satteldach ver sehen, 1,4 m hoch, 1,1 m breit und 0,78 m tief. Das Blechbild, Maria mit Kmd, stammt vom Fer ger Maler Schmiedmeier. Ein Kruzifix, Holzleuch ter, eine Herz-Jesu-Statue aus Gips tmd einige Drucke ergänzen das Inventar. Moser-Kreuz Anstelle eines Holzkreuzes, das bereits desolat war, wurde zttm Dank für glückliche Heimkehr aus dem Ersten Weltkrieg ein gußeisernes Kreuz auf einen Steinsockel montiert, 1,1 m hoch. Hackl-Kreuz (Abb. 13) Inmitten der Felder Richtung Schanz erhebt sich das sehr stimmungsvolle 3,8 m hohe Holzkreuz mit einem guten Blechschnitt-Korpus, darüber die Kreuzesinschrift. Süßen-Kreuz An der Abzweigung zum gleichnamigen Anwe sen von der Straße Kienau—Reitern wurde zum Andenken an den Altbauern auf einem Steinsockel, in den die Jahreszahl 1911 eingraviert ist, ein altes gußeisernes Friedhofskreuz montiert. Bildbaum am Reitererweg Im Taborwald hängt an einer Fichte ein 85 cm großes Holzkreuz mit einem eisernen Korpus (wahrscheinlich von einem Grabkreuz), darüber ein Wetterschutzdach. An dieser Stelle hing schon vorher ein Bild. Höbarth-Kreuz An der Weggabelung von Liebenau nadi Kienau bzw. Rüben stand noch 1933 ein gußeisernes Kreuz; auf dem Sockel war die Jahreszahl 1867 zu lesen. Schon vor dieser Zeit stand hier ein schmiedeeisernes Kreuz. Reiterer Bildbaum Am Kirchenweg von Reitern über den Taborberg hing einst an einer mächtigen Fichte eine Lithographie „Maria Trost", eine Kopie des gleichnamigen Kultgegenstandes von Bründl in Südböhmen, früher ein beliebtes Wall fahrtsziel der Liebenauer. Ein holzgeschnitztes Kreuz nach Tiroler Art stand vor 1930 beim ehemaligen großen Holzlagerplatz zwischen Reitern und Schanz. SCHANZ Ungerer-Kapelle Zum Dank für die glückliche Heimkehr aus dem

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