Beim Reisingerbadi neben der Straße von Liebenau nadi Maxidorf stand bis zum Ersten Weltkrieg ein weiterer Bildbaum. An einer Budie hing ein großes Marienbild, das aus Dankbarkeit für die Genesung von einem schwe ren Fahrradunfall um 1904 von einem Studenten aus Freistadt an der Unglücksstelle angebracht worden war. Unweit des Pfarrhofes stand ein großes Holzkreuz mit einem lebensgroßen Blechschnitt-Korpus. Da das Holz der Kreuzbalken stark vermorscht war, wurde es im Jahre 1909 abgetragen. Vor dem Ersten Weltkrieg zerstörte ein Langfuhrwerk ein gußeisernes Kreuz, das am Ortsausgang gegen Maxi dorf stand und nicht mehr erneuert wurde. LIEBENSTEIN Liebensteiner Kapelle Inmitten des kleinen Dorfes erhebt sidi die schmucke Kapelle, aus Steinen erbaut, mit einem schindelgedeckten Satteldadi. Die Kapelle besitzt auch ein Glockentürmchen. Sie wurde 1908 erbaut über Initiative des damaligen Wirtes Frisch imd einiger anderer Interessenten, da die alte Lieben steiner Kapelle (siehe unten) zu klein wurde und überdies etwas schadhaft war. Die Inneneinrichtung bestand vor allem aus einem kleinen Altar, der 1908 vom Liebenauer Tischlermeister und Altarbauer Leopold Weiß verfertigt wurde. Von diesem Altar sind nur mehr die Figuren Maria Immaculata und Anto nius Eremit vorhanden, die ein Linzer Bildhauer geschnitzt hatte. Im Zuge der Innenerneuerung 1973 wurde ein Altarraum angebaut und Cemäldefenster, Herz-Jesu und Hubertus, einge setzt. Im Betraum stehen zu beiden Seiten je zehn neue Bänke, welche auf die Größe dieser Kapelle schließen lassen. Alte Liehensteiner Kapelle Sie ist wesentlich kleiner als die vorhin beschrie bene und steht an der Straße von Liebenstein zur Pölzmühle. Sie mißt in der Breite 2,2 m und in der Länge 2,4 m. Das Steinmauerwerk ist nur vorne beim offenen Eingang getüncht. Das Halb walmdach ist schindelgedeckt. In der knapp 1 m hohen, 61 cm breiten und 55 cm tiefen Nische befindet sich ein auf Holz gemaltes Bild, eine Pietä vor einem Baum, und zwar vom Typus Maria Taferl, worauf auch eine Inschrift hinweist: „Maria Taferl. 1866". Auf die Nischenwände sind Darstellungen der hll. Florian imd Leonhard gemalt. Die übrige Aus malung (u. a. eine hl. Aima und ein hl. Bischof) ist nur mehr schwach erkennbar. Kapeller-Kreuzstöckl Es steht an der Einmündung des „Gangsteiges", der alten Glasstraße, in die neue Straße von Lie benau nach Liebenstein. Die Maße des wie üblich aus Stein errichteten und weiß getünchten Ob jektes betragen 1,1 m Breite, 1 m Tiefe und 1,6 m Höhe bis zum schindelgedeckten Vollwalmdach. Die Nische enthält ein einfaches Druckbild Maria mit Kind. Der Name des Kreuzstödcis bezieht sich auf den Hausnamen des Besitzers; der Hof „Hinter-Kapeller" wird urk. bereits 1400 er wähnt und steht in Beziehtmg zu den Inhabern des Landgerichtes, den Herren von Kapellen. Das Bauwerk stand jahrzehntelang schief, was für verschiedene lustige Begebenheiten Anlaß war. Anläßlich einer bevorstehenden Firmung imd den danüt verbimdenen Besuch des Linzer Bischofs nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Objekt abgetragen und neu aufgebaut. Eine neuerliche Versetzung wurde durch Straßenerwei terungsarbeiten notwendig. Raben-Kreuzstöckl Der Name erinnert an ein längst weggerissenes altes Holzhaus. Der aus Steinen errichtete Bau trägt ein Zeltdach, das anstelle der alten Schin deln vor einigen Jahren mit Blech neu eingedeckt wurde. Im Innern befinden sich eine lourdesstatue sowie verschiedene Drucke (Hl. Familie, Guter Hirte, Christus am Kreuz, die drei gött lichen Tugenden, Mariazell u. a.). Da sich im Hintergrund des Kapellenbildstockes die sagenumwobene Jankusmauer erhebt, ist auch das Kreuzstöckl gelegentlich in die Sagenwelt miteinbezogen. Demnach soll es sich dabei um eine Danksagungsstätte anläßlich einer glücklich verlaufenen Begegmmg mit dem Teufel han deln*. Kapeller-Wegsäule (Abb. 9) Auf einem kleinen Steinkogel an der Straße nach Liebenau erhebt sich die älteste bezeichnete Stein säule im gesamten Gebiet. Sie ist unregelmäßig aus Sandstein gehauen, unten viereckig, dann achteckig, darüber eine Bildnische imd als Be- * VgL Liebenauer Sagen, S. 7 (109).
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