OÖ. Heimatblätter 1979, 33. Jahrgang, Heft 1/2

Das Objekt wird von einer 90 naal 120 cm gro ßen Steinplatte pultdachförmig abgedeckt. In der kleinen Nische befand sich früher eine Marien figur, die um 1920 von einer gipsernen HerzJesu-Statue abgelöst wurde. Brett erb auern-Kreuzstöckl (Abb. 8) Es ist benannt nach der früheren Bezeichnung des Höbarth-Anwesens beim Taborberg. Es hat die typische Form und mißt im Grundriß 1 m mal 1,2 m. Das Zeltdach, an den Rändern etwas ab geschrägt, ist mit Schindeln gedeckt. Das In ventar besteht aus einem geschnitzten Kruzifix (85 cm hoch), das etwa um 1850 entstand, Öl drucken (Johannes d. Täufer als Kind, Leon hard, Barbara, Christkind mit der Weltkugel), einer Porzellanmadonna rmd Spiegelglasleuch tern. Ein altes Hinterglasbild, Christus im Grabe, war bei der Begehung 1974 nicht mehr vorhan den. Kasis-W egsäule Der zweiteilige steinerne Bildstock liegt am öst lichen Ortsende von Liebenau rmd wurde 1848 errichtet. Über die Entstehung berichtet ein in der Nische angebrachtes Blechbild (38 cm mal 18 cm): „Hier wurde Georg Krug Schullehrer sohn am 25. April 1848 unschuldig erschlagen." (Das nicht mehr lesbare genaue Datum wurde aus dem Totenbuch Liebenau ergänzt.) Ober der Inschrift ist die Muttergottes dargestellt. Au-Wagner-Kreuz Bei der Weggabelung nach Freistadt bzw. Un terweißenbach, „in der Au", die im Stiftsbrief der Kirche zu Liebenau dem Pfarrhof vermacht wurde, steht dieses 2 m hohe Holzkreuz. Der Korpus und die Kreuzbalken wurden um 1900 vom Liebenauer Tischlermeister Leopold Weiß anstelle eines alten Kreuzes neu verfertigt. Das Kreuz ist durch ein Holzdach geschützt. Weiß-Kreuz Benannt ist es nach dem vorhin erwähnten Tisch lermeister und Altarbauer, der auch dieses Kreuz mit Korpus verfertigt hat. Das Kreuz ist 2,4 m hoch und ebenfalls mit einem Schutzdach ver sehen. Es steht an der Landstraße nach Lang schlag. Lehner-Kreuz Es handelt sich um ein gußeisernes ehemaliges Grabkreuz (1 m) auf einem Steinsockel, das beim gleichnamigen Anwesen als Gedenkkreuz an die alte Maierhoferin und ihre Tochter ge setzt wurde. Die Überlieferung berichtet, daß an dieser Stelle die Tochter unter furchtbaren Qua len gestorben sei, nachdem sie „Hydri" — Volks ausdruck für ein gelbes Gift, das man in kleinen Mengen Pferden zum Futter beigegeben hat — genommen hatte, und zwar deshalb, weil sie von ihrer Mutter dauernd gepeinigt worden sei. Die alte Frau hätte selbst beim Tod ihrer Toch ter noch fürchterlich gelästert und gezankt. Als das Lehnerhaus 1881 zum zweiten Mal abbrarmte (schon zuvor hat es einmal der Räuberhaupt mann Kopetzky angezündet), konnte man die Mutter nüt knapper Not retten; an derselben Stelle angekommen, an der ihre Tochter gestor ben war, gab auch sie ihren Geist auf. Guttenbrunner-Kreuz Unweit des vorigen steht dieser schmucklose Bild stock, 125 cm hoch, mit einem Druckbild, die Himmelskönigin darstellend. Kuttner-Hackl-Kreuz An das ehemalige Anwesen erinnert der Name dieses kleinen Bildstockes am Taborweg. Auf dem ca. 1 m hohen Granitstock mit einer leeren Nische ist ein 70 cm hohes Eisenkreuz ange bracht. Höbarth-Kreuz Am alten Gehweg von Liebenau nach Kienau über den Kolluckner Berg steht ein auf einem Sockel montiertes Gußeisenkreuz, das an den plötzlichen Tod durch Herzversagen des Kapell meisters und Gastwirtes Ferdinand Höbarth in Liebenau erinnert. Hofbauer-Bildbaum Am alten Weg von Geierschlag nach Liebenau hing an einer großen Fichte ein Ave-Maria-Bild, das bei der Aufnahme 1933 bereits das zweite war. Die Entstehung dieser kleinen Andachtsstätte geht auf eine Sage zurück, nach der hier die „Fuchtlmänner" ihr Unwesen getrieben haben, die als arme Seelen auf der Erde so lange ver weilen mußten, bis sie erlöst wurden. Diese Fuchtlmän ner sind Irrliditer der Sumpfwiesen entlang des Hasel baches.

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