OÖ. Heimatblätter 1979, 33. Jahrgang, Heft 1/2

Wenko-Kreuz Am Weg von Liebenau nach Hirschau, am Ab kürzungsweg beim Leutgeb, ließ 1929 der Gatte der früher schon verstorbenen Theresia Wenko dieses Kreuz aufstellen, da er vermeinte, sie an dieser Stelle weinen zu hören. Auf zwei übereinanderliegenden Sockeln erhebt sich ein Stein kreuz. Am kleineren Sockel ist eine Inschrifttafel angebradit, mit der die Vorbeikommenden um ein Vaterunser für die Verstorbene gebeten wer den. Bildbaum beim Leutgeb In der Nähe der Christophtalhüite, wie diese Glashütte geheißen hat, von der heute nidits mehr vorhanden ist, stand auch ein Bildbaum. Auf einer mächtigen Fichte war in vier Meter Höhe ein großes Bild unter Glas und mit Schutzrahmen angebracht, das Christus am Kreuz mit allen Marterwerkzeugen sowie Christus an der Geißelsäule zeigte. Nach Aussage eines alten Mannes sei das Bild „schon immer" dort gehängt und reicht wahr scheinlich in die Zeit der ehemaligen Glashütte — 1820 waren elf Objekte damit verbunden — zurück. KIENAU Ortsdiaftskapelle Über besondere Initiative von Franz Schübl und Michael Penz wurde 1901 der geräumige Bau von den Ortsbewohnern begonnen; 1903 fand die Weihe statt. Mit einer Länge von 7 m und einer Breite von 4,8 m — nicht zuletzt auch wegen des Glockenturmes — hat man bereits den Ein druck eines kleinen Kirchleins. Außer verschiede nen Andachten, vor allem im Mai, werden ge legentlich auch Messen zelebriert, vor allem um gutes Wetter und zum Erntedank. Im leicht apsidialen Altarraum steht der spät barocke Altar aus der Zeit um 1820, der von Kleinpertholz, Gmde. Langschlag, Nö., hieher übertragen wurde. Da er etwas zu groß war, mußte bei der Neuaufstellung der Aufsatz weg gelassen werden; nur die Aufsatzfiguren, Petrus und Paulus, konnten noch verwendet werden. Die Hauptdarstellung zeigt eine Krönung Ma riens durch die Hl. Dreifaltigkeit, eine gute Schnitzarbeit. Spiegelglasfiguren, Kerzenleuchter, Öldrucke, eine Lourdesfigur und Figuren der hll. Antonius und Florian ergänzen das Inventar. Im Betraum sind die 14 Kreuzwegstationen auf gehängt, imd zwar Sandler Hinterglasbilder (42 mal 34 cm) in schwarzen Holzrahmen. Die Kapelle wurde 1973/74 restauriert, wobei auch das Dach durch die Fa. Hatschek in Vöcklabruck neu mit Eternitschindeln eingedeckt wurde. Gruber-Kreuz Ursprünglich stand hier ein 3 m hohes Holzkreuz (Querbalken 1,4 m) mit einem Blechsdmittkorpus (1,4 m hoch). Da sowohl Kreuz wie Korpus bereits ziemlich desolat waren, wurde 1964 ein neues, kleineres Kreuz (1,5 m hoch) errichtet. Der Name kommt vom nahegelegenen Gruber-Anwe sen (Mitmannsgruber). Wansch-Kreuzstöckl Beim gleichnamigen Anwesen wurde um 1960 ein kleiner Bildstock aufgemauert, der im Gegen satz zu den meisten hier üblichen viel sdrmäler ist. In der kleinen Nische steht eine gipserne Lourdesstatue. Einfalt-W egsäule Etwas abseits des Weges von Kienau nach Lie benau wurde dieser Bildstock errichtet, der aus Sandstein gemeißelt ist und zwei Nischen hat. Die kleine untere ist leer. In der oberen, 25 cm hohen Nische steht eine geschnitzte Nachbildung des Kultgegenstandes von Maria Taferl. Die Ge samthöhe beträgt 1,9 m. Als Errichtungsgnmd wurde angegeben, daß man an dieser Stelle ein mal „etwas" gesehen habe. Einfalt-Kreuz Auf einem ca. 2 m hohen Felsen mitten in einer Wiese wurde ein unten abgebrochenes Gußeisen kreuz eingelassen. Gruber-KreuzstöM (Abb. 6) Dieser einst beim gleichnamigen Anwesen (Mitmanns gruber) befindliche Kapellenbildstock hatte einen kleinen hölzernen Vorbau und war 1819 zu Ehren der Hl. Familie errichtet worden. In der Nische war ein Bild vom bren nenden Anwesen und den damaligen Bewohnern, dar unter die Inschrift „Abbildung des Anton Mitmanns gruber Hauses in der Kienau den 15 Juny Anno 1811 aber durch Anruffe Jesu Mar(ia) u. Jos(ef) wunderbar die Feuersflammen erloschen sind." Vom übrigen Inven tar waren vor allem sechs Sandler Hinterglasbilder (hl. Hostie, Christus am Kreuz, Maria, Dreifaltigkeit, Ecce Homo und Aloisius) beachtenswert. Das Kreuzstöckl wurde vor einigen Jahren durch einen Traktor schwer besdiädigt und daher abgetragen; das Votivbild ist im Bauernhaus verwahrt.

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