räum registrierten die Station: Kollerschlag (725 m) 85 Frosttage, die Station: Oberneukir chen (778 m) 87 Frosttage und die Station: Feuerkogel (1598 m) nur 65 Frosttage. Das Verhältnis Frostdurchgänge (Temperatur gang von über auf unter null Grad Celsius oder umgekehrt) liegt ähnlich, es waren 87 Durch gänge in der freien Luftschicht und 118 Durch gänge in der felsnahen Luftschicht zu verzeich nen. Das ist ein Mehr von 36 Prozent. Analog dazu verhalten sich auch das durchschnittliche Minimum und das durchschnittliche Maximum des Meßzeitraumes. In der englischen Hütte (freie Luftschicht) wurde verzeichnet: Minimum — 2,1 Grad Celsius, Maximum: 1,7 Grad Celsius, durchschnittliche Amplitude: 3,8 Grad. Das Ge rät, welches die felsnahe Temperatur maß, zeigte an: Minimum: —1,6 Grad Celsius, Maximum: 4,3 Grad Celsius, durchschiüttliche Amplitude 5,9 Grad Celsius. Daraus ist deutlich zu erken nen, daß die Felsoberfläche sich während des Tages wesentlich stärker aufheizt und in der Nacht nicht so stark abkühlt wie die freie Luft schicht. Trotzdem weist die felsnahe Luftschicht eine wesentlich stärkere Amplitude auf, wie auch (siehe vorher) eine höhere Anzahl von Frost durchgängen. Neben den Durchschnittsergebnis sen der gesamten Meßperiode charakterisiert der Monat Februar 1975 vielleicht sehr deutlich den unterschiedlichen Temper aturverlauf zwischen freier Lufttemperatur und felsnaher Temperatur. So zeigte der Thermoskript in der englischen Hütte ein Monatsdurchschnittsminimum von — 5,2 Grad Celsius, ein Monatsdurchschnitts maximum von 0,7 Grad Celsius und eine durch schnittliche Amplitude von 5,9 Grad Celsius. Dem gegenübergestellt seien die Durchschnitts werte für den Monat Februar der felsnahen Temperatur mit: Minimxun: — 3,8 Grad Celsius, Maximum: 5,8 Grad Celsius, Amplitude: 9,7 Grad Celsius. Das jeweilige Tagesmittel lag in der freien Luft bei — 3,2 Grad Celsius, bei der felsnahen Luftschicht bei — 0,6 Grad Celsius. In teressant ist auch der Vergleich der Tage, an de nen jeweils die Temperatur über den Gefrier punkt anstieg, um gegen Tagesende wieder unter null Grad abzusinken. Dieser zweimalige Wech sel konnte an 12 Tagen in der Luft und an 19 Tagen beim Fels beobachtet werden. Ein Beispiel für einen extremen Tagesverlauf wäre der 9. Februar. Der Thermoskript zeigte hinsichtlich der Lufttemperatur ein Minimum von — 9 Grad und ein Maximum von 2,5 Grad, somit eine Amplitude von 11,5 Grad. Das Ta gesmittel lag bei —5,2 Grad. Demgegenüber zeigte der Registrierstreifen für die felsnahe Luftschicht ein Minimum von — 7 Grad, ein Ma ximum von 12,5 Grad, somit eine Amplitude von 19,5 Grad und ein Tagesmittel von — 0,5 Grad®. Dieser Tag zeigt ganz deutlich die enorme Auf heizung der felsnahen Luftschicht. Daß bei die sen Temperaturdifferenzen die Sonneneinstrah lung eine ganz bedeutende Rolle spielt, zeigt die Anzahl jener Tage, an denen das Maximum in der freien Luft unter null Grad lag, das Maxi mum im felsnahen Bereich jedoch darüber. Diese Situation konnte an acht Tagen während des ge samten Monats beobachtet werden, das bedeutet an 29 Prozent aller möglichen Fälle. An allen diesen Tagen wurde Sonnenschein vermerkt. Die exemplarischen Messungen in den Folgezeit räumen brachten grundsätzlich gleichartige Er gebnisse. Diese wenigen Beispiele — eine detailliertere In terpretation der einzelnen Meßstreifen soll aus oben erwähnten Gründen vorsichtshalber ver mieden werden (obwohl sie diese grundsätzliche Tendenz nur unterstreichen würden) — zeigen doch deutlich, daß durch die wesentlich häufige ren Frostdurchgänge im felsnahen Luftschicht bereich und durch die wesentlich größeren Ampli tudenwerte die Annahme gerechtfertigt erscheint, wonach zumindest eine Steilhaltung der Kliff wände heute noch (auch im Zusammenhang mit Abplattung und Abgrusung am Kliffuß zu be weisen) feststellbar ist. Die Zurückverlegung der Wände erscheint jedoch unter den heutigen Klimabedingungen kaum mehr im großen Aus maß vor sich zu gehen, wenngleich die Kryoplanationsterrassen hauptsächlich voreiszeitlicher Art sind. ' Das Tagesmittel wurde von der Temperatur von 7, 13 und 19 Uhr (x 2), geteilt durch 4, gebildet (vgl. Scherhag, 1969).
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