sind nicht anzutreffen. Die einzelnen Felsblöcke zeigen Durchmesser bis fast 2 Meter. Scharfkan tige Blöcke sind nicht zu finden, wohl aber zei gen sie einen verschiedenen Grad der Abrundung. Auch sind deutliche Unterschiede in der Intensität des Flechtenbewuchses festzustellen. Die Felsblodczwischenräume sind mit kleinen Felsstücken zum Teil erfüllt, oft bedecken sie auch trügerische, bemooste Wurzelfilzdecken. Nur in unmittelbarer Nähe der einzelnen Fels türme findet sich grobkörniges Grusmaterial als Zwischenraumfüllung. Da die Felsburg Bärenstein ein vielbesuchter Aussichtspunkt ist und eine gewisse Adaptierung für den Fremdenverkehr notwendig war, seien jene Teile nicht in die Betrachtung miteinbezogen, die zweifelsfrei anthropogen umgeändert wurden. Die Ränder dieser „Felsterrassen" sind — wie schon erwähnt — aus großen Blöcken aufgebaut. Die an diese anschließenden Flächen tragen Blockstreu in radial abnehmender Intensität. Ge legentlich finden sich auf diesen leicht geneigten Hängen (v. a. auf jenen Richtung Süden und Südwesten) kleine Felsburgen mit vorgelagerten kleinen, aus Felsblöcken aufgebauten Ebenheiten, also stark verkleinerte Ausgaben des Bärensteins. Die einzelnen Felstürme des Bärensteins (siehe Abb. 2) ragen mit fast senkrechten Wänden aus der Basisfläche auf. Ihre verschiedenen Höhen und meist adäquat dazu auftretenden Mächtig keiten sind in Karte IV eingezeichnet. Gegliedert werden diese Felsaufragungen durch das für die wolhackartige Verwitterung typische, waagrechte Abheben einzelner Blöcke, sowie durch senkrechte bis leicht geneigte Klüfte. An den Oberflächen der Felsburg sind Opferkesseln mit Durchmes ser bis 30 cm zu beobachten. Die Seitenflächen zeigen oftmals Abschuppungen. Bis m^ große Platten lassen sich ablösen. Auffallend ist ferner ein wesentlich niedrigerer Grad der Zurundung der einzelnen Wollsäcke in den unteren Teilen, eine glattere Felsoberfläche und — mit Ausnah men — eine geringere Flechtenbedeckung. Das im Abb. 3 deutliche Vorkragen der oberen Fels partien wird durch ein nochmaliges Zurückwei chen der Wand ganz an der Basis (bis 1^/2 m über dem Boden) unterstrichen. MORPHOGENETISCHE ASPEKTE Die im ersten Abschnitt beschriebenen Formen führen zur Vorstellung einer Piedmonttreppenlandschaft (vgl. Fischer 1963/64, Pippan 1955, Spreitzer 1951). Dafür sprechen die um ein Zen trum angeordneten, verschiedenen Verebnungsniveaus, die mit zunehmender, tieferer Lage ein immer größeres Flächenangebot aufweisen. Diese Hebung mit wachsender Phase erfolgte im Tertiär (Oligozän bis Miozän). Die zwischen geschalteten Ruhepausen ermöglichten dem warmfeuchten Teritärklima Flächenformung durch Flächenspülung. Gleichzeitig ermöglichte dieses subtropisch-tropische Klima eine tiefgrei fende, chemische Verwitterung. Diese Tiefen verwitterung tastete v. a. Klüfte und kleine Stö rungen des Granituntergrundes nach, so daß ty pische wollsackartige Felsblöcke innerhalb eines oft mächtigen Grusmantels entstehen konnten. Zum Teil hatten diese noch Verbindung zum Anstehenden, zum Teil schwammen sie im Ver witterungshorizont. Bei Beginn des Miozäns sind die einzelnen Flä chen der Piedmonttreppe eingeebnet, tiefreichend verwittert und so mit einer mächtigen Grus bzw. Kaolinitdecke versehen. Ein unruhiges Kup penrelief bildet die Grenze zwischen Verwitte rungsdecke und dem Anstehenden. Die z. T. gleichzeitig mit der tertiären Verwitterung ein setzende Denudation und die im Periglazial auf tretende Solifluktion legte dieses Grundhöckerrelief^ bzw. die einzelnen in der Verwitterungs schicht erhalten gebliebenen, wollsackartigen Felsblöcke größtenteils frei. Ein Teil des Verwit terungsmaterials blieb in Mulden erhalten (hier auch Kaolinvorkommen bei Mallersbach/Nö). Unter den kaltzeitlichen Klimabedingungen setzte auch die Bildung der Dellen ein, ein Wan dern der Felsblöcke, ein Abfließen der Grus bedeckung (Fließstruktur in Aufschlüssen) und die Herauspräparierung der Felsburgen in der heutigen Form, nachdem sie im Pleistozän als mächtige, wollsackartige Felsansammlungen vom sie umgebenden Verwitterungsmaterial freigelegt wurden. Rezente Abtragungskräfte arbeiten durch Tiefen- ^ Büdel, J., 1977.
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