gleichen die Pfarrgeschichte, zählt doch Altenfelden zu den ältesten Pfarren des oberen Mühlviertels. Besonders hervorzuheben ist, daß es der Autor immer bestens ver steht, lokalgeschichtliche Ereignisse mit den jeweiligen großen Zusammenhängen in Verbindung zu bringen; das gilt etwa für die Bauernkriege gleichermaßen wie für die Zeit des Zweiten Weltkrieges und die Nachkriegs zeit. Das zweite Hauptkapitel ist der „Wirtschaft und Kultur" gewidmet. Über den wirtschaftlichen Aufstieg berichtet Dkfm. Walter Kneidinger und stellt dabei auch alle In dustrie- und Gewerbebetriebe in der Gemeinde vor. Dr. Heidelinde Jung schrieb über das Geldwesen und im besonderen über den interessanten Münzfund von Alten felden. Dechant Josef Doppiers Beitrag ist der Seelsorge gewidmet, der Schriftleiter behandelt weiter die Sakral bauten der Pfarre, zu denen auch die regional bedeu tende Wallfahrtsstätte Maria Pötsch gehört. VS-Direktor Emmerich Lehner berichtet über die Schule; die Feuer wehren und die einzelnen Vereine werden von jeweiligen Mitgliedern vorgestellt, schließlich folgt ein kurzer Be richt über den Wildpark Altenfelden. Bürgermeister Leibetseders Wunsch in seinem Vorwort „Dieses Buch soll unseren Gemeindebürgem in verständ licher Art die Vergangenheit, Freud und Leid unserer Vorfahren, verbunden mit ein wenig österreichischer Zeitgeschichte, vor Augen führen" wurde bestens erfüllt. Dazu tragen nicht unwesentlich auch die vielen gut aus gewählten Abbildungen imd Textbdlder bei. D. Assmann Max Eitzlmayr-YJaltei Riemer: Braunau (= Kleine Pannonia-Reihe, 83), Freilassing 1979 (Pannonia-Verlag), 48 + IV Seiten mit 25 Abb. DM 3.80. Rechtzeitig vor dem Ansturm auf Braunau zur Landes ausstellung im Rahmen des Iimviertler Gedenkjahres er schien dieser bestens redigierte, handliche Stadtführer, der etwas anders gestaltet ist, als man es gewohnt ist. Zu jedem Bild sind kleine Essays gestellt, die in Kürze mit dem Dargestellten und allem, was damit notwendi gerweise in Verbindung zu bringen ist, vertraut macht. Bei der Bildlegende zu S. 22/23, ein Detail des berühm ten spätgotischen Bäckeraltares im Stephansmünster, sollte es statt „Lebensbaum" besser „Stammbaum" hei ßen. Sowohl zur Vorbereitung einer Besichtigung dieser interessanten Innstadt wie auch als Erinnerung an ihren Besuch wird die kleine Broschüre bestens ihren Zweck erfüllen. Für die Qualität des Textes bürgt einer der besten Kenner der Stadt und ihrer Geschichte, Konsulent Max Eitzlmayr; Walter Riemer steuerte die gut aus gewählten Abbildungen bei. D. A. Josef Stephan Prügl: Schlägl im Josephinismus. Das Stift Schlägl und seine Pfarreien unter den Äbten Siard II. Dengler (1763—1797) und Wilhelm II. Waldbauer (1798 bis 1816). (= Shlägler Schriften, Bd. 5), Linz 1978 (in Kommission beim OÖ. Landesverlag). 304 Seiten, 2 Farbund 16 Schwarzweißtafeln. Ln. S 210.—. In der bereits bestens eingeführten Reihe wird mit dieser Arbeit eine Zeitepoche behandelt, die in jüngster Zeit auch bei uns vor allem dank der ausgezeichneten Werke von Hans Hollerweger und Manfred Brandl wieder mehr im Blickpunkt öffentlichen Geschichtsinteresses liegt. Der Autor, ein gebürtiger Julbacher, ist selbst Konventuale dieses Stiftes und hatte daher die Möglichkeit, an Ort und Stelle intensivst zu arbeiten. Das Ergebnis dieser Untersuchung ist aber nicht nur eine sehr interessante Darstellung jener so einschneidenden Epoche, sondern infolge der Lebendigkeit der Ausführungen zugleich ein hervorragendes Zeitdokument. Das Werk entstand zu nächst als kirchengeschichtliche Dissertation an der Uni versität Graz. Beginnend mit der Geschichte des Lebens und Wirkens der beiden Äbte Siard II. und Wilhelm II., wobei es letzterer bereits wesentlich leichter hatte als sein Vor gänger, werden im zweiten Hauptkapitel die Auswirkun gen des Josephinismus auf die geistlichen Bereiche be handelt. Hierbei unterscheidet der Autor zwischen dem engeren Stiftsbereich und den Stiftspfarren. Egal ob es sich um stiftsinterne Angelegenheiten handelt, um die vorübergehende Sperre der Maria-Anger-Kirche oder um die Wallfahrt nach St. Wolfgang am Stein, immer wird man von der Genauigkeit wie von der Lebendigkeit der Darstellung begeistert sein. Breiten Raum nehmen natür lich die Aufhebungsbestrebungen ein, denen auch das relativ kleine Stift Schlägl ausgesetzt war, das aber — ähnlich wie z. B. das kleine Zisterzienserstift Schlierbach — wegen der seelsorglichen Tätigkeit davon verschont blieb. Gleichwohl versuchte der übereifrige Aufklärer Joseph Valentin Eybel als Vertreter der „geistlichen Filialkommission" mehrmals, doch noch Schlägl dahin zubringen, da dann „für Linz viel mehr [Holz] abfallen würde". (Bzgl. Eybel sei auf die vorzügliche Arbeit von Manfred Brandl, Steyr 1976, verwiesen.) Im zweiten Teil dieses Hauptkapitels werden die einzel nen Schlägler Stiftspfarren vorgestellt, darunter selbst verständlich auch die heute im Staatsgebiet der CSSR liegenden, nämlich Friedberg und Kirchschlag. Die da mals u. a. nicht übernommene Lokalie Lagau wurde jedoch später doch von Schlägl aus betreut (vgl. H. Rödhammer: Das Generalvikariat Hohenfurt 1940—1946, OÖ. Hmtbl. 1974, S. 68). Auch in diesem Teil geben je weils die „Einblicke in das pfarrliche Leben" wertvolle Hinweise auf die Volksfrömmigkeit jener Zeit. Der dritte Hauptteil beschäftigt sich mit den Auswirkun gen des Josephinismus auf die weltlichen Bereiche. Die ser Abschnitt bringt zugleich einen interessanten Ein blick in die wirtschaftlichen Verhältnisse jener Zeit und stellt somit auch ein gutes Stück Wirtschaftsgeschichte dar. Im Kapitel Kelleramt erfahren wir z. B. über Wein güter in Aschach a. d. Donau; die Forstwirtschaft und die Glashütten waren stets ein wichtiger Wirtschafts posten. Selbstverständlich erfahren wir auch über das Schlägler Stiftshaus in Linz (Landstraße 16), und zwar im Kapitel „Stift und Religionsfonds". Im Anhang werden der Personalstand des Stiftes, die Ämter der Professen, ein Auszug aus dem Skrutiniums-
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