Dominanz von Arealen aufgebaut aus Eisgarner Granit, Schiefergneisen und Weinsberger Granit sowie entsprechender Übergangszonen nordöst lich der Pfahlstörung. Südwestlich dieses schma len Bandes von Myloniten überwiegt vor allem Grobkorngneis. Eine Deckung der Gebiete der Erstarrungsgesteine mit markanten Oberflächen formen konnte nicht gefunden werden. Die Pfahlstörung verläuft zwar annähernd parallel zur heutigen Mühlsenke, doch zieht sie zwei bis drei Kilometer nördlich davon im Bereich der markanten Schleppenhänge des Hauptkammes in herzynischer Streichrichtung. Der später nodi detaillierter zu besprechende Bärenstein liegt im Bereich des Eisgarner Gra nites. Dieser Ausschnitt des Böhmerwaldhauptkammes zeigt eine vielfältige Gliederung (siehe Karten skizze 1). So können zwischen den höchsten Punkten, dem Plöckenstein (1376 m) und dem Hochficht (1339 m) und dem tiefsten Bereich, der Mühlsenke bei Schlägl (544 m) sieben flächenhaft auftretende Niveaus ausgeschieden werden. Diese einzelnen Verebnungen umgeben meist halbkreisförmig das jeweils höhere Niveau. Sie finden ihre Fortsetzung auch im angrenzenden tschechisdren Gebiet. Die morphographische Kar tierung zeigt auch eine deutliche Zimahme der flädienhaften Ausdehnung der Verebnungen je tiefer sie liegen, ausgenommen das Randkuppen niveau, welches vor allem die konkaven Hänge zwischen dem eigentlichen Rückenbereich und der Mühlsenke gliedert. Die Verbindung zwi schen den einzelnen Niveaus wird durch sanft abfallende Rücken oder schleppenförmige Hänge hergestellt. Die Trennung der Verebnungsflächen erfolgt durch steilere Hänge. Ziehen Tälchen zwi schen den Niveaus zu Tale, zeigen ihre Profile oftmaligen Wechsel zwischen Muldenform und Kerbtalform, je nach der Vorform. Folgende Niveaus wurden ausgeschieden: Das höchste System, das zentrale Bergland^, wird heute nur mehr durch zwei Kuppen, den Plöcken stein und den Hochficht, gebildet. Diese werden jeweils halbkreisförmig vom tieferliegenden Rücken-Kuppensystem (1170—1283 m) um geben. Auch dieses Niveau zeigt schon eine starke Aufgliederung. Wesentlich weniger auf gelöst tritt das nachfolgende, das Flädienpaßniveau (1100—1144 m) entgegen. Als das die größten Ebenheiten bietende Niveau muß das nächsttiefer liegende, das Hochflächensystem zwischen 950—1077 m angesehen werden. Dieses schließt sich dem höheren Niveau vor allem im Südosten an und trägt auch die Felsburgengruppe Bärenstein. Ein nächstfolgendes System im Be reich zwischen 840 und 902 m (Sporn-Kuppenniveau) folgt nochmals gegen Südosten, tritt aber flächenhafter im angrenzenden böhmischen Raum auf. Diese bisher erwähnten Verebnungen gehören zum eigentlichen Böhmerwald-Gewölbe und bilden zusammen die europäische Wasser scheide, trennen also die Einzugsbereiche der Moldau und der Donau. Zwischen diesem kon vexen Rückenbereich und der heutigen Mühl mulde lassen sich jedoch noch deutlich zwei wei tere Niveaus feststellen. So kann ein zwar wie derum stark aufgelöstes Randkuppenniveau zwi schen 716 und 790 m ausgegliedert werden und ein wesentlich glatteres Verebnungssystem, die alte Senkoberfläche zwischen 590 und 670 m. Dieses Niveau fungiert gleichzeitig als Haupt siedlungsträger, vor allem auch deswegen, da die heutige Talaue ein nur geringes Raumangebot bietet und häufig Vernässungszonen aufweist*. Die Gliederung der Hänge zwischen den Niveau systemen, bzw. die Gliederung der einzelnen Verebnungen erfolgt durch Mulden verschieden ster Größenordnung und verschiedenster Form. Auffallend dabei ist, daß in die höheren Niveau systeme ein sich verästelndes Bachsystem ein greift (der Klafferbach mit seinen Zubringern), während die tieferen Verebnungen von Gerin nen ohne wesentliche Nebenbäche entwässert werden (z. B. Hintenbergerbach, Hammerbach, südlich der Wasserscheide oder Kesselbach und Bügelbach nördlich der Wasserscheide). Der Tal beginn sämtlicher Hohlformen zeigt eine aus geprägte, weit gespannte Mulde. Erst im weite ren Verlauf — besonders im Bereich der Konvexi tätslinie, am Übergang des Rückenbereiches zum Hangbereich — ändert sich das Profil zur Kerbtal form. Im Unterlauf dieser Seitenbäche der Gro ßen Mühl, also im Bereich der alten Senkenober- ^ Vgl. Fisdier, 1965. ' Vgl. Pippan, 1955.
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