Hinsicht. Man hätte das Buch nur nicht unbedingt als „Wörterbuch zur oberösterreichischen Volksmundcirt" apostrophieren sollen. Es gibt in Oberösterreich keine einheitliche Mundart, sondern eine Fülle an regionalen Varianten; und das Buch behandelt sidier nicht das ganze Land. Als das, was es ist, die großartige Samm lung von Otto Jungmair, aufgenommen in einigen Tei len des Landes, ist es ein empfehlens- und lesenswertes Werk für an unseren Mundarten und unserem Volksgut Interessierte. Hermann Scheuringer Johannes Hauer: Die Mundartdichtung in Oberösterreich. Ein bio-bibliographischer Abriß (= Mitt. d. Mundart freunde Österreichs, 31. Jg., 3. u. 4. Folge), Wien 1977, 140 Seiten. S 75.—. Der als Herausgeber der Reihe „Lebendiges Wort" be kannte Forscher, Konsulent OStR. Prof. Dr. Hauer legt mit dieser Abhandlung eine brauchbare Zusammenfas sung vor, die wesentliche Einblicke in eine wichtige Sparte der österreichischen Literaturgeschichte gibt. Nicht nur P. Maurus Lindemayr, Franz Stelzhamer oder Nor bert Hanrieder sind weit über die Grenzen unseres Bun deslandes hinaus bekannt, auch so und so viele andere Vertreter der Mundartdichtung haben wesentlich dazu beigetragen, daß Oberösterreich auch auf diesem Gebiet Beachtliches vorzuweisen hat. Die vorliegende Veröffent lichung wird sicher dazu beitragen, daß auch so mancher der „Kleinen", der Unbekannteren, die ihm gebührende Stellung erlangt. Neben den wichtigsten biographischen Angaben und der Aufzählung der bedeutendsten Werke werden auch Proben einiger Mundartdichter vorgestellt. Das Problem der Mundartschreibung wird bei älteren Autoren zu gunsten einer besseren Lesbarkeit und damit einer leichteren Verständlichkeit angepaßt (vgl. dazu den Ab schnitt „Stimmen zur Schreibung der Mundart"). Laut Autorenregister sind insgesamt 144 Mundartdichter Oberösterreichs aus Vergangenheit und Gegenwart an geführt. Auch eine kurze Geschichte des 1882 gegründe ten „Stelzhamerbundes" ist enthalten, sowie wichtige Sekundärliteratur und der Quellennachweis für die aus gewählten Mundartproben. D. A. (Franz Ferdinamd v. Schrötter): Topographie oder kurze Beschreibung desjenigen Distrikts der bayerischen Lande, welchen das durchlauchtigste Erzhaus von Österreich kraft der mit Kuhrpfalz zu Teschen geschlossenen Kon vention zu Teschen in Besitz genommen hat. Mit XXI Kupferstichen und einer Karte. Wien 1779 (Joseph von Kurzböck). Nachdruck Graz 1979 (Akad. Druckund Verlagsanstalt), 112 Seiten (davon 88 S. Reprint). Ln. S 420.—. („Innviertel-Topographie") Gerade rechtzeitig zum Innviertel-Gedenkjahr kam ge wissermaßen als Ergänzung zur 1977 erschienenen Re produktion der Vischer-Topographie von „Austria superioiis" (vgl. Oö. Heimatblätter, 32. Jg., S. 118 f.) die „Innviertel-Topographie" heraus. Sie wurde gleich nach der Angliederung des Innviertels an Österreich erstmals herausgegeben, und zwar anonym, bei Joseph Edlem von Kurzböck in Wien. Der Verfasser war Franz Ferdinand Edler von Schrötter (gest. 1780), der nicht nur erfahrener Beamter im Hof ratsrang der Wiener Hof- und Staatskanzlei sowie als Jurist Präses der Wiener juridischen Fakultät war, son dern auch als eifriger Forscher und Publizist hervor trat. Die historische Begründung der alten Ansprüche Österreichs auf dieses Gebiet waren ihm hinlänglich vertraut, desgleichen die von Michael Wening (gest. 1718) verfaßte und zwischen 1701 und 1726 veröffentlichte Topographie Bayerns, deren 2. Band die Grundlage für die Innviertel-Topographie bildete. (Schrötter übernahm aber auch Fehler, wie z. B. Mattighofen als „landes fürstliche Stadt"). Die in seiner Vorrede gemachte Bemerkung „Einen Patrioten kann es nicht gleichgültig seyn, die Lage, Oerter und Beschaffenheit... zu kennen" gilt auch 200 Jahre nachher im vollsten Umfang. Nach einem kurzen Überblick über die Verhandlungen um den neuen Distrikt folgt die eigentliche Topographie der einzelnen Orte, von Ach bis Zell. Obemberg, das erst 1782 vom Hochstift Passau zu Österreich kam, sowie kleine „Gränzdifferenzen" mit dem Erzstift Salzburg werden in einem Anhang erwähnt. Ein Verzeichnis der beschriebenen nahezu hundert Städte, Märkte, Stifte, Hofmarken, Adelssitze und Schlösser, ein Verzeichnis ihrer Be sitzer sowie als Beilagen die Konventionen und Reskripte im Zusammenhang mit dem Frieden zu Teschen am 13. Mai 1779 ergänzen das gründlich bearbeitete Werk. Von besonderem Interesse sind natürlich auch die bei gegebene Karte und die 21 Ansichten, aus Wenings Bayern-Topographie kopiert. Die der Ausgabe beigege benen Erläuterungen von Alfred Marks sind jedem Leser zur vorhergehenden Lektüre empfohlen, da sie eine wesentliche Einführung zum Verständnis des Ganzen bringen. Da manche örtlichkeiten infolge der alten Schreibweise und des Bedeutungswandels heute kaum mehr bekannt sind, ist die Übersicht und Erläuterung von besonderem Wert (Zell a. d. Pram ist allerdings kein Markt, S. 105); dazu wird jeweils die Konkordanz mit dem Werk Wenings angegeben. Abschließend sei dem Verlag gedankt, der es übernom men hat, die Topographie als Reprint herauszubringen, und damit eine wesentliche landeskundliche Grundlage der Öffentlichkeit zur Verfügung stellt. D. Assmann Gerhart Prell: Totes Gebirge. Ein Landschaftsbuch über die Alpen zwischen Traun und Steyr, Linz 1978 (Oö. Landes Verlag), 75 -h XVII Seiten, 12 Färb- und 63 Schwarzweißbilder, 22 x 24 cm. Ln. S 298.—. Es gibt zwar bereits eine Fülle von verschiedenartig sten und zumeist sehr zerstreut publizierten Arbeiten aus älterer und neuer Zeit, die sich mit dem Toten Gebirge beschäftigen — sie alle werden in wohltuend genauer Weise vom Autor angeführt —, doch gab es bisher kein Werk, das in so umfassender Weise dieser großartigen Bergwelt und der sie umgebenden Kultur-
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