OÖ. Heimatblätter 1979, 33. Jahrgang, Heft 1/2

295 S i mm e r 1, Bei da Nas hast a Wimmerl. Sipbadhzell 1930 (Kuttmann) 296 Simandh Tomandl, Kropfada Bua. Leg die rot Hosn an, Tanz mit da Kuah. St. Gotthard i. M. 297 Z. 4: Und reit auf da Kuah. St. Marienkirchen 298 Steffi, Mit de langen Löffl, Mit de kurzen Händ Hätt si bald darennt. Julbach 299 S c h u r 1 mit da Blechhaubn, Bleib a bisserl stehn, Tua a bisserl gucken. Kannst schon wieder gehn! Linz Riedl und berichten den gleichen Reim und vermerken dazu, daß „Schurl" vor 1918 der Spitzname des Wiener Wachmannes war, der einen Blechhehn trug. Wenn man das weiß, wird der Reim lebendig: man stellt sich den Polizisten vor, der herum geht und dort und da zum Rech ten schaut. Ob dem Linzer Kind, das uns diesen Spottvers geschickt hat, die Bedeutung noch be kannt war oder ob es einfach Freude an der Reimerei empfunden hat? 300 Toni Lemoni, Pomerantschn gugu. A schwarz Scherzi Brot Is ma liaba wia du. Regau 301 Z. 4: A Heferl voll Knödei 302 Z. 4: A Häferl voll Dreck Helfenberg Sigharting (Ruttmann) 303 Toni, geh dani, Sunst renn i di dani! 304 Da Tonetl hat's Geld vertan Und hat an Dreck davon. 305 Tonerl lele. Halt 's Schwoaferl in d' Höh, Derfst da nöt fürchtn. Es tuat da neamd weh. Königswiesen 306 DaWickisdick. Hat 's Kaibl gschlickt. Hat nuh nöt gnua. Frißt nuh a Kuah, Hat eh schon a Wamperl, Frißt nuh a Lamperl, Hat eh schon an Bauh, Frißt nuh a Sau. Liebenau 1928 (Ruttmann) 307 Zilli Mit da Milli. Sipbachzell 1930 (Ruttmann) Mit dieser Auswahl — Vollständigkeit karm bei solchen Erhebxmgen niemals erreicht werden — schließe ich den Abschnitt „Spott im oberöster reichischen Kinderreim imd -lied" ab. Ich habe bei den meisten Reimen und Liedern den Ort an führen können, von dem mir der Beitrag geschickt wurde; wurde etwas mehrmals gemeldet, so habe ich jenen Ort bevorzugt, von dem der Reim am häufigsten oder am vollständigsten gekommen ist. Einzelpersonen, die mir handschriftlich, bisher noch nicht veröffentlichte Sammlungen zmr Ver fügimg stellten, habe ich nach der Ortsangabe namentlich angeführt. Das Jahr dabei gibt an, aus welcher Zeit die Sammlxmg bzw. der Reim stammt. Allen Mitarbeitern, den großen und den kleinen, danke ich für ihre Hilfe sehr herzlich. Es war höchste Zeit, diesen Abschnitt zu ver öffentlichen, denn vieles Aufgezeichnete gerät bereits in Vergessenheit. Das ist kein Wunder, cw Adalbert Riedl und Karl M. Klier, Lieder, Reime und Spiele der Kinder im Burgenland. Eisenstadt 1957, S. 160.

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