OÖ. Heimatblätter 1978, 32. Jahrgang, Heft 3/4

nige kleine Rodungsinseln mit Einzelsiedlungen und Kleinweilern anzutreffen sind, ist der Raum des Kobernaußerwaldes siedlungsleer. An sei nem südlichen und westlichen Rand fädeln sidi aber dorfartige Siedlungen (von Schneegattern über Friedburg bis Munderfing) linienhaft auf. Sie alle liegen meist am Ausgang größerer Seitentäler auf niedrigen Schwemmkegeln oder Geländelei sten, etwas über der heutigen Talaue des Sdhwemmbachtales erhoben. Im Bereich der eis zeitlichen Terrassenfelder liegen Weiler in un regelmäßiger Verteilung. Erst wieder im Gebiet des Mattigtales ändert sich das Muster der Sied lungsstandorte. Entlang dieses Verkehrsweges liegen Dörfer und Weiler in dichterer Folge. Die Siedlungslandschaft karm im Hinblick auf die konträre, gebietsmäßige Differenzierimg einer seits wie auch durch die zum Großteil noch in takte Ortsstruktur der fast ausschließlich länd lich strukturierten Weiler und Dörfer mit meist ansprechenden Ortsbildern als positiv beurteilt werden. Lediglich kulturelle Anziehungspunkte mit entsprechender Attraktivität fehlen im nähe ren Umkreis. Störfaktoren wie Immissionserreger oder andere umweltbelastende Einrichtungen sind geringfügig punktuell bis kaum festzustellen. Die Infrastruktur des Raumes Munderfing er scheint auf den ersten Blick als eine noch sehr bescheidene, doch bietet sie gerade dadurch die Möglichkeit, durch ein richtiges Konzept Fehl entwicklungen hintanzuhalten und durch kon zentrierten Einsatz sämtlicher zur Verfügung ste hender Mittel ineffiziente Angebotsstreuung zu verhindern. Die Kapazität im Sommer 1978 (lt. Fremdenver kehrsverband Munderfing am Kobernaußer wald) umfaßt fünf gewerbliche Betriebe und 13 Privatzimmervermieter. Zusammen weisen sie eine Bettenkapazität von 245 Betten auf, davon entfallen 30 Prozent auf den privaten Sektor. Daneben bieten sich noch zwei weitere Gast betriebe zur Verpflegimg von Gästen an. Die Ausstattung Munderfings mit zentralen Einrich tungen kann als ausreichend bezeichnet werden. Die für Gäste üblicherweise notwendigen Ein richtungen (Fremdenverkehrsamt, Post, Gendar merie, Arzt, Geldinstitute, röm.-kath. und evan gelische Kirche, Geschäfte des täglichen Bedarfes, Sportplatz u. a.) sind vorhanden. An spezifischen Fremdenverkehrseinrichtungen wird z. Zt. auf ein Netz von über 60 km gut markierten Wan derwegen (eine gute Wanderkarte ist vorhanden) verwiesen, ebenso auf einen Fahrradverleih (in teressant besonders im Hinblick auf die ebenen Gebiete der Terrassenfelder) und ein dichtes Ver anstaltungsprogramm im Sommer (inklusive or ganisierter Ausflugsfahrten). Die Entwicklung des Fremdenverkehrs (Ankünfte und Nächtigun gen) ist aus beigefügter Tabelle zu ersehen. 1977 Ankünfte und Nädttigungen 1948—1977 f\ !. /A 60 6S 70 wies die Statistik 1630 Gästeankünfte und 12.004 gemeldete Nächtigungen auf. Die durchschnitt liche Aufenthaltsdauer betrug 7,4 Tage, im Schnitt vorhergehender Jahre war sie jedoch we sentlich höher. Die Gäste kommen zum überwiegenden Teil aus Deutschland, seit 1966 befinden sich auch Fran zosen und besonders ab 1971 auch Holländer unter ihnen. Diese knappe Skizzierung der Frem denverkehrsinfrastruktur wiederspiegelt deutlich das Anfangsstadium einer Fremdenverkehrsent wicklung (vgl. Skizze 4).

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