verkehr gewinnt diese NS-Achse mit seiner Ein bindung im N über Braunau, Eggenfelden, Landau und Straubing bei Regensburg in das deutsche Autobahnnetz und im S über Straßwal ch en und Mondsee in jenes von Österreich als Umfahrungsstraße bei überfüllten Verkehrs adern immer größere Bedeutung. Ebenso unbe stritten ist sie in ihrer Gewichtung als regionaler Verkehrsweg. Die Lage des Raumes Munderfing wird jedoch nicht nur durch diese NS-Durdagängigkeit bestimmt. Wesentlich erscheint auch die leichte Erreichbarkeit kultureller Zentren (z. B. Salzburg), traditioneller Fremdenverkehrs gebiete (z. B. Salzkammergut) tmd landschaftlich konträrer Zonen (z. B. die Kalkhochalpen). So erscheinen die Lagefaktoren des Raumes Mun derfing in Hinblick auf ein Fremdenverkehrs gebiet durch eine gute Einbindung in die wichtig sten überregionalen Verkehrswege und durch günstige Erreichbarkeit verschiedenartiger Ziel punkte als positiv einzustufen. Freilich darf dabei nicht übersehen werden, daß einerseits eine zu starke Verkehrsdurchgängigkeit und die damit verbundene Verkehrsbelastung einen Störfaktor darstellen kann, anderseits eine gewisse Nähe zu attraktiven Fremdenverkehrsgebieten von vorn herein Grenzen in fremdenverkehrsstruktureller Hinsicht setzt. Zwei Punkte, denen aber mit ent sprechenden Mitteln entgegengearbeitet werden kann. Der Naturraum des Gebietes in Munderfing weist in seinem Anteil am Kobernaußerwald ein stark reliefiertes Bergland auf. Höhendifferenzen von fast 300 m (Wiener Höhe: 752 m) und vor allem starke Hangneigungen bis 25 Grad und mehr lassen dieses Waldgebiet subjektiv impo santer erscheinen, als es, morphometrisch be trachtet, tatsächlich ist. Gegliedert wird dieser seit dem Obermiozän bis ins Pliozän hauptsäch lich von Inn, Salzach und Traun aufgeschüttete Schwemmkegel, der den Schlieruntergrund bis 200 m mächtig überlagert, durch ein reichver zweigtes System von Tälchen. Die kräftige Zertalung ist auf mehrfache Hebungen und Kippun gen zurückzuführen. Kleinräumige Schotterter rassen sind auf mehrfache oberpliozäne Umlagerungen zurückzuführen. Diese tektonischen Be wegungen sind auch die Ursache für das mar kante Abbiegen vieler Täler nach Westen. Diese Täler zeigen im Oberlauf ein jugendliches Kerbtalprofil. Ab Mittellauf ändert sich der Quer schnitt zu Muldentäler mit breiten Talsohlen bei Erreichen des Vorfluterniveaus. Einige kleine Schwemmkegel am Austritt bieten bevorzugte Siedlungsstandorte. Charakteristisch sind nicht nur die verschiedenen Talprofile,das Hakenschla gen der Täler im Oberlauf, wobei einige Anzap fungsstellen festzustellen sind, sondern auch die Erscheinung der Trockentäler und periodischen Bachläufe, wobei Wasserführung nur zur Zeit der Schneeschmelze oder bei Starkregen auf tritt. An Positivformen ergibt sich daher eine ab wechslungsreiche Rüdcen- und Kuppenlandschaft. Von wenigen breiten Rücken zweigen fast recht winkelig kürzere, schmale, oft steil abfallende Kämme ab. Die Hangpartien sind stark geböscht. Verflachungen sind im südwestlichen Bereich des Kobernaußerwaldes kaum großflächig anzutref fen (vgl. Skizze 2). Im W des Schwemmbachtales hingegen domi niert die Ebenheit. Hoch- und Niederterrasse mit nur geringer Oberflächenmodulierung bestimmen das Landschaftsbild. Die würmzeitliche Sander fläche des Schwemmbachtales wird im E vom Steilabfall des Kobernaußerwaldes begrenzt, im W von der markanten, bis 10 m hohen Ter rassenkante der rißzeitlichen Hochterrasse, die wiederum ihrerseits im W von der Niederter rasse des Mattigtales abgelöst wird. In Mattighofen keilt die Hochterrasse (Kirche) aus, um einer breiten nach N ziehenden jungdiluvialen Sanderfläche Platz zu machen. Im Süden unseres Raumes geben die einzelnen Würmendmoränen wälle der Landschaft das Gepräge (Fischer juden, Bergham) bzw. begrenzen Reste der Mindeleiszeit (Lengau) sowie einzelne Flyschberge (Tannberg) das Gesichtsfeld. Es findet sich fast der gesamte Formenschatz des glazialen und periglazialen Bereiches. Für die Bewertung der Landschaft ist aber die Ebenheit mit nur gering fügigen Niveauunterschieden von Wichtigkeit. Versucht man nun, die Oberflächengestaltung beider Landschaftseinheiten zu bewerten, so er zielt das Gebiet des Kobernaußerwaldes analog zu den einzelnen vorher zitierten Bewertungsversuchen zweifelsfrei eine höhere Bewertungsstufe als der westliche Teil des Raumes Munderfing. Ein positives Additiv ergibt sich jedoch gerade
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