Munderfing am Kobernaußerwald Ein fremdenverkehrsgeographischer Beitrag Von Wolfgang Kern Mit 4 Textskizzen Viele Untersuchungen zeigen Möglichkeiten der Bewertung einer Landschaft für den Fremden verkehr auf. Vorrangig erscheinen dabei immer die einzelnen Elemente der Naturlandschaft, wie Relief, Klima, Gewässer u. a., und der Kultur landschaft, wie Siedlungsmuster, Landnutzung tmd anderes. Daneben ist natürlich auch der infrastrukturelle Entwicklimgsstand der einzel nen Fremdenverkehrsorte bedeutsam. Analy tische Betrachtungen der räumlichen Aspekte (z. B. Lagefaktoren), der natur- und kultur bedingten Voraussetzungen sowie der Erschließungs- und Entwicklungsstand können konzeptive Ergebnisse bringen, die für fremdenver kehrspolitische Maßnahmen von entscheidender Bedeutung sind. Als Ergebnis praktischer Arbeit im Bereich kom munaler Fremdenverkehrsentwicklung und unter Zugrundelegung der zitierten Literatur wurde ein modifiziertes Analyseschema entworfen (siehe Skizze 1). Dieses soll an einem konkreten Bei spiel eines nicht traditionellen Fremdenverkehrs ortes in Anwendtmg gebracht werden. Dabei sei als Ziel nicht die Erreichung einer gewissen Punkteanzahl des zu untersuchenden Raumes ge steckt, sondern vielmehr der Frage nachgegan gen, für welche Art des Fremdenverkehrs, für welche Gästestruktur optimale Eignung vorhan den ist. Eng damit verknüpft ist ja auch die Defi nition der potentiellen Gäste, der anzusprechen den Zielgruppen, sowohl sozial als auch räumlich differenziert gesehen. Die Gemeinde Mimderfing wurde mit Verord nung der oö. Landesregierung im Juni 1975 zur Fremdenverkehrsgemeinde. Dieser Raum (Ge meindegebiet und anschließende, gleichartige Be reiche) ist durch eine Polarität der Landschaft ge kennzeichnet. Es grenzen die ebenen, weitläufi gen Terrassenfelder im Anschluß an die nahen Endmoränen- und Zungenbeckenbereiche an das tertiäre Schotterbergland des Kobernaußer- und fiausruckwaldes. Die markante Grenze bildet der relativ steile Westabfall des südlichen Kober naußerwaldes. Diese linienhafte Landschaftsmarke — das breite Schwemmbachtal folgt diesem Grundmuster — ist von großer Bedeutung für die Einbindung dieses Gebietes in den Großraum. Schon römerzeitliche überregionale Verkehrswege führten entlang die ser Landschaftsgrenze. Mit zunehmendem ReiseFaktoveneohema zvcü Beurteitunq der* Eiamma eines Bccumee für den Fremdenverkehr Landschaftsfaktoren Erschliessungsfaktoren Lagefaktoren Naturraum Einbindung i.d. Großraum Reliefenergie I iFlächennutzung Morphographie i Isiedlungsbild Angebot u. Kapazrtat FV-spezif. Einrichtungen Regionale Lagefcuctoren Lage z.a. FV-Gebxeten Gesamtstaatliches Fremdenverkehrskonzept Kommunales fremdenverkehrs politisches Konzept Entwickivngssteueruxig Entwurf; Dr. W. Kern Nach: Kiemstedt, H.: Zur Bewertung der Landschaft für die Erholung, Stuttgart 1967 österr. Institut f. Raumplanung: Fremdenverkehrsuntersuchung, Wien 1969
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