OÖ. Heimatblätter 1978, 32. Jahrgang, Heft 3/4

rasse und die Moräne besetzt. Auch diese beiden Naturräume wurden in den älteren Perioden höher bewertet als in den jüngeren. 5.2.5 Lengau Das Dorf Lengau (erste Erwähnung 791®) liegt etwa drei Kilometer südwestlich von Friedburg in der Talweitimg zwischen Krenwald und der Lengauer Mindelmoräne. In der Höhe Lengaus ist die Niederterrasse zweigeteilt. Das Ortszen trum liegt an der Oberkante der höheren Nie derterrasse. Die im Osten anschließende untere Niederterrasse wird vom Hainbach durchflössen; sie ist stark überschwemmungsgefährdet. Im Sü den lehnt sich Lengau an einen Sporn der Hoch terrasse an, im Westen an die Mindelmoräne. Zwischen diesen beiden Naturräumen mündet ein Tälchen auf die obere Niederterrasse aus, das ebenfalls häufig überflutet wird. Die Diagramme des Textbildes 6 zeigen, daß in den ersten Perio den vor allem Fläche imd Randbereich der oberen Niederterrasse hoch bewertet wurden, während in den letzten drei Bebauungsständen die Zahl der Gebäudeeinheiten an der Unterkante der oberen Niederterrasse und vor allem im Überschwemmimgsbereich stark ansteigt. 5.2.6 Mattighofen Der nach Braunau bedeutendste Ort des Bezir kes, der Markt Mattighofen, kann von der Viel zahl seiner Fimktionen, seinem Rang innerhalb der Hierarchie der zentralen Orte und von seiner Bevölkerungsdynamik her durchaus als Klein stadt bezeichnet werden. Der alte Siedlungskem liegt am abgeflachten Nordende eines lang gestreckten, zirka 300 bis 400 m breiten Hoch terrassensporns, durch den der Talzug in einen westlichen (Mattig) und einen östlichen (Schwemmbach) Zweig geteilt wird. Das etwa 3 km breite Tal wird im Osten vom Kobernaußer Wald und den wahrscheinlich donau eiszeitlichen Schottern des Eichwaldes begleitet, das steil abfallende westliche Talgehänge besteht im Süden aus Tertiärschottern, an die sich gegen Norden Ältere und Jüngere Deckenschotter an schließen. Die gegenwärtige Siedlung Mattig hofen greift weit über das gleichnamige Ge meindegebiet hinaus. Die besonders im Westen stark grundwasserbeeinflußte Talsohle (siehe 5.1) trägt mehr als 75 Prozent der gesamten Gebäudeeinheiten, mehr als 15 Prozent besetzen die Hochterrasse, deren Hangfuß einen Gebäude bestand von 5 Prozent aufweist. Der Rest ver teilt sich auf Deckenschotter, Tertiär- und Eich waldschotter. Die Bewertung der drei letzt genannten Naturräume ist in der ersten Periode sehr hoch, sinkt dann stark ab, xun in den beiden letzten Zeiträumen wieder leicht anzusteigen (siehe Textbild 7). Ein ähnliches Bild bietet die Fläche der Hochterrasse. Die Besetzungszahlen ihres Hangfußbereiches sinken von einem Hoch stand in den ersten beiden Perioden kontinuier lich ab und erreichen zwischen 1969 und 1975 nur mehr weniger als ein Drittel des Erwartungs wertes. Difi^erenziert man die Niederterrassenfläche nach den drei Einheiten „Randbereich zum Talgehänge", „Feuchtgebiete" und „Standorte mit ausgeglichenem Wasserhaushalt", dann zei gen sich folgende Bewertimgsmuster: In den er sten beiden Perioden wurden die Randbereiche besonders hoch bewertet, die Hächenstandorte sind rmterproportional besetzt. Zwischen dem Stand „um 1910" und 1953 fand ein verstärkter Ausbau der Feuchtgebiete statt, deren Beset zungszahl etwa ein Drittel über dem Erwartimgswert liegt, während die trockenen Standorte rela tiv geringer bewertet wurden. In den Folgezeit räumen kehrt sich dieses Verhältnis um, das Siedlungswachstum konzentriert sich jetzt vor al lem auf die Trockenbereiche. 5.2.7 Mauerkirchen Am westlichen Rand des Mattigtales, an der Grenze zwischen Niederterrasse, Älterem und Jüngerem Deckenschotter, hat sich auf einem Schwemmkegel der Markt Mauerkirchen (erste Erwähnung 913®) an einer Stelle entwickelt, an der drei Kerbtälchen und ein etwa 100 m breites Sohlental die 40 m hohe, sehr steile Terrassen kante der Deckenschotter durchschneiden. Die Tiefenlinien, deren Form durch anthropogene Einwirkung beeinflußt wurde (Wegerosion), sind sternförmig auf den Schwemmkegel ausgerichtet, wodurch der Deckenschotter in vier erniedrigte Sporne zerlegt wird. Bis 1829 sind mit Aus nahme der Terrassenoberkante alle Standorte auf dem Deckenschotter überproportional besetzt

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