Heidekräutern und Schwarzbeersträuchern ist ein Anzeichen seiner schweren Erkrankung. Für den Kobernaußerwald war die Erleichte rung der Holzabfuhr sehr wichtig. Ihr Träger war der Riedlbach, der heute noch den Namen Schwemmbach führt. Die Triftanlage wurde mit vier Klausen (Floßteichen) im Jahre 1765 errich tet. Im Jahre 1882 fügte man noch eine fünfte Klause an. Nach 132jähriger Benützimg zerstörte das große Hochwasser des Jahres 1897 die Trift anlage vollständig. In der Folge besorgte eine Holzbahn den Schleppdienst. Im 17. tmd 18. Jahrhundert wurde mehrmals die Errichtung einer Glashütte geplant. Die bairische Regierung wies aber diese Ansuchen ab, weil durch den Holzbezug und seine störenden Begleiterscheinimgen die Jagd Schaden leiden könnte und die Waldungen zu gering waren. Erst im Jahre 1791 wurde von Anton Hauer, Glasermeister des Stif tes Schlögl, eine Glashütte in Weißenbach (heute Schneegattern) errichtet. Am Riedlbach entstand eine Stampfe zum Zertrümmern des Kieses, ver traglich wurde Holz zur Pottaschenerzeugung sowie als Brennholz (weiche Brennscheiter) zu gesichert. Eine nicht unbeträchtliche Holzmenge ver brauchte man auch zur Erzeugung von Holz kohle, deren die Eisenhämmer in Schalchen und Lochen besonders bedurften. Schließlich traten aber große Dampfsägen in die erste Linie der Holzverarbeitung. Werke dieser Art entstanden in Schneegattern und vor allem in Munderfing. Einstmals hatten die großen königlichen, herzog lichen und späteren Staatsforste als Jagdgebiete eine große Rolle gespielt. Heute lernen viele Menschen diese großen Wälder erst bei der sommerlichen Beeren- imd Pilzsuche kennen. Bis in die jüngste Zeit kamen ganze Züge von Salz burgern zur Sommerszeit in unsere großen Wäl der. Dem Naturfreund ist der Kobernaußerwald leider nur in sehr beschränktem Grade vertraut. Es fehlen Wegmarkierungen, und so sind viel fach nur für den im Kartenlesen Geübten größere Wanderungen ohne Irrfahrten auszu führen. Immer bleiben aber die großen Wälder unseres Kreises sein bedeutender Reichtum, wenngleich die Ausnutzung von Wald und Holz im Laufe der Zeiten die verschiedensten Wege einschlug. Auch zahlreiche Holzhäuser im Verbände der Bauernhöfe des Kobernaußerwaldes offenbaren die enge Verknüpfung des Menschen mit dem Walde. SCHRIFTTUM Krebs N., Die Ostalpen und das heutige Österreich. Stuttgart 1928. Penck A. und Brüdener Ed., Die Alpen im Eiszeitalter. Leipzig 1909. Brückner Ed., Die Vergletscherung des Salzachgebietes. Wien 1886. Cötzinger Gustav, Aufnahmeberichte zum Blatte der geolog. Karte Mattighofen. Wien 1919—26. Kriedibaum Ed., Landschaftskunde des oberen Innvier tels. Braunauer Heimatkunde 1921. Kriedibaum Ed., Die Städte des Inn-Salzachgaues. Braun auer Heimatkunde 1924. Götzinger Gustav, Zur nacheiszeitlichen Talbildung der Salzach und des Inns. Braunauer Heimatkunde 1925. Kriedibaum Ed., Das Innviertel. Volksspiegel Stuttgart 1936. Seefeidner E., Hausruck und Alpen. Berlin 1935. Kriedibaum Ed., Hüben und Drüben. Landschaft und Städte an Inn und Salzach. München 1934. Mitterwieser A., Frühere Schiffahrt auf Donau, Isar, Inn und Salzach für kriegerische und militärische Zwecke. Braunauer Heimatkunde 1922.
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