OÖ. Heimatblätter 1978, 32. Jahrgang, Heft 3/4

zum Rande der großen Forste nehmen die Einzel höfe an Zahl zu. Die Jungmoränenlandschaft bietet ein völlig an deres Wirtschaftsbild. Ihre eiszeitlichen Ablage rungen ziehen in Bögen neben- und hintereinan der aus der Gegend von Friedburg, Lengau über Palting, Kirchberg, Feldkirchen, Moosdorf, Eg geisberg, Ceretsberg, Tarsdorf und St. Rade gund an die Salzach. Einem bunten Gewirre von Rücken, Hügeln, Kuppen, Mulden, ganz imregelmäßig verlaufen den Tälern folgen Moore und versumpfte Wie sen, kleine pontische Eichenwälder und feuchte Buchenwälder, in die sich immer auch Nadel wald mengt. Äcker besetzen auch hier die mehr oder minder steilen sonnigen Hänge. Im ganzen tritt aber der Ackerbau gegenüber der Viehzucht zurück. Wir nermen die Bauern gerade in Hinblick auf die größere Ausdehmmg des Wiesengeländes, ins besondere in der Ehgartenwirtschaft, Hörndl bauern. Die Rinderzucht ist hier seit langer Zeit in großer Blüte, Dreiseit- und Hakenhöfe wer den immer häufiger, je mehr wir uns den Flyschbergen Nordsalzburgs nähern. Abgesehen von diesen Unterschieden im AckerWiesenverhältnisse, das schließlich in den letzten Jahrzehnten im ganzen Gebiet eine Änderung nach der Seite einer zunehmenden Weide- und Milchwirtschaft erfuhr, herrschen aber im Bauemlande des ganzen Oberen Innviertels ähn liche Verhältnisse. Die Verteilung von Bauern dörfern und Einzelhöfen knüpft sich zwar an manche natürliche Voraussetzungen. Wir er wähnten bereits, daß in Rodungsgebieten, also auf Hochflächen, an Steilhängen und insbeson dere an den Waldrändern die Einzelhöfe eine stärkere Verbreitung haben. In den größeren Tälern tmd an wichtigen Verkehrsstraßen wuch sen kleine Weiler, denen wir noch vielerorts be gegnen, zu größeren Haufen- und Straßen dörfern aus. Bei all diesen Bauerndörfern, besonders in der Nähe der Märkte, entstanden aus kleinen Zu- - häusern größerer Bauernhöfe selbständige Wirt schaftseinheiten. War eine weitere Zuteilung von Ackerböden oder Wiesenland nicht tragbar, dann suchten die Bewohner derartiger Häusel Neben erwerbe als Taglöhner, Maurer, Zimmerleute oder Fabriksarbeiter. Ein bedeutend stärkeres Zurücktreten von Bauerngehöften zeigen die Herrschaftsdörfer, die wir gerade in unseren Verkehrslandschaften längs Salzach, Inn imd Mattig antreffen. In einem solchen Herrschafts dorfe, etwa in Wildshut, in Ranshofen (Text bild 4), in Pfaffstätt, in Hagenau, in Fraimstein, 4. Ranshofen. Eine Klostersiedlung. Die Siedlung wird von der Klosteranlage auf der alten Uferterrasse be herrscht, an deren äußersten Rand die weithin sichtbare Klosterkirche vorgeschoben ist. Außerhalb der Kloster gebäude ist der Friedhof mit der Friedhofkapelle gelegen (die einstige Laien-Kirche in deren unmittelbaren Nähe war 1828 bereits abgetragen). Auf dem Talboden, von der Straße Braunau — Burghausen durchschnitten, ist das mehrfach planmäßig gewachsene Gassengruppendorf der Klosteruntertanen gelegen; bei der wichtigsten Straßengabelung hat sich ein gestreckter Dreieckplatz gebildet. An seiner Stirnseite befindet sich das mächtige ehemalige Hofrichterhaus (heute Pfarrhof), an den bei den Seiten links die ehemalige Stiftstaverne (Gasthaus) und rechts das Krämerhaus. Die Platzmitte wird durch einen Brunnen mit einer Mariensäule betont.

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