nadi Mondsee—St. Wolfgang sehr viel zur Ent faltung von Gewerbe und Verkehrswesen in der Mattigtalstraße bei. Große Einkehrgasthöfe braditen buntes Treiben in die langgestreckten Straßenmärkte (Textbild 1 und 2), Mühlen und Bierbrauereien kamen zur Blüte, kleine Pfarr dörfer wurden zu Straßendörfern ausgebaut, wie wir dies bei Munderfing beobaditen können. So wurde die Mattigtalstraße im ganzen viel stärker besiedelt als der Salzachweg. Als die ecdit bajuwarische Wallfahrtsfreudigkeit nach anderen Plätzen wie etwa Altötting und noch viel später nach Schmölln im Kobernaußer walde abgelenkt wurde, fand sich in der Natur die Voraussetzung zu anderen Wirtschaftszwei gen für die lange und eng gedrängte Märktereihe SE™ 2. Uttendorf. Eine sehr planmäßige Marktsiedlung. Der Marktplatz, ein planmäßiger Straßenplatz, von der hier üblidien Type. An ihm sowie im ganzen Ortsgefüge ist der grundlegende Einfluß des Rechtedcplatzes erkennbar, der bis an den Fuß des SMoßberges herangereicht haben muß. Von dem die Siedlung einst beherrschenden Schlosse ist nur mehr die Kapelle westlich der Markt siedlung erhalten. Die innerhalb des geschlossenen Ortes gelegene Kirche ist nur Marktkirche, die Pfarrkirche ist nahezu 1 km östlich in Heipfau gelegen. Die hier noch erkennbare Abriegelung des Straßenplatzes im Norden und im Süden ist im Verlaufe des 19. ]hs. gefallen. im Mattigtale. In Mauerkirchen und in Utten dorf entstanden Ziegelöfen, die Lößlehme auf alten Deckenschotterterrassen zur Rohstoff grundlage hatten, in Mattighofen gesellte sich zur alten Brauerei das Lederergewerbe, das schließlich zur größten Lederfabrik des alten Deutschösterreich auswuchs. Um Schalchen er richtete man einige Eisenhämmer, während in Munderfing Holzsägen xmd Holzverfrachtung ziu Belebimg der Wirtschaft beitrugen. In Friedburg fand ebenso wie in Mattighofen die Forstverwal tung der großen kaiserlichen Forste des Kobernaußerwaldes günstig gelegene Orte für eine intensivere Waldwirtschaft. Noch näher der Rohstoffbasis des Holzes entstand seitlich von Friedburg die Glasfabrik Schneegattern, der frei lich keine dauernde Blüte beschieden war. Die Eisenbahn Steindorf—Braunau stellte weiter hin eine bescheidene Verbindung mit den größe ren Durchgangsstrecken des West-Ost-Ver kehres her. So wirkt die Mattigtalfurche mit ihren alten, teilweise sehr stattlichen Marktplätzen — man denke nur an Uttendorf — doch am stärksten als die Verkehrslandsthaft des Kreises Braunau. Man konnte beinahe bis in die jüngste Zeit von dem wichtigsten Gewerbe-, Industrie- und Ver kehrsraum des ganzen Kreises sprechen. Mattig hofen trat sogar in Wettbewerb mit Braunau. DAS INNTAL Die Verkehrslandschaft in der Mattigtalfurche schaltete sich voll und ganz in das Wirtschafts und Siedlungsbild des Kreises Braunau ein. Die Irmtalstraße dagegen erfuhr ähnlich wie die Salz achtalstraße durch die im Jahre 1779 bzw. 1816 erfolgte Grenzziehung Bayern — Österreich eine starke Verschmälerung ihrer verkehrswirtschaftlichen Grundlagen. Es erlosch nach 1850 nicht nur die einst so rege Schiffahrt auf Salzach und Inn, sondern die Brücken in Burghausen und Braunau kamen in den „Zollgrenzbezirk" zu liegen. Ach wuchs dadurch auf Kosten Burghausens, Bimbach aber vor allem auf Kosten Braunaus. Das Inntal ist von der Salzach- bis zur Ach mündung bei Altheim ein weites Tal. Wie auf einer breiten Freitreppe kommen wir von dem
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