sdierabflüsse. Durdi die Pforte zwischen dem Koglerberge und dem Irrsberge kam aus der Richtimg Mondsee imd Irrsee ein Arm des Traungletschers unserm Gebiet nAe. Zwischen Irrsberg und Tannberg wiederum fand die Eiszimge im Wallerseebechen vom Salzachgletscher her ihren Abfluß nach Norden. Heute fließen Irrsee, Mondsee und Wallersee in der anderen Richtimg gegen das Gebirge hin ab. Dort, wo sich im Tale bei Straß walchen die Ab flüsse des Traun- und Salzachgletscherarmes tra fen, begegnet uns heute ein die längste Zeit des Jahres bachloses Tal, ein Trockental. Erst im Räume unterhalb Friedburg kommt der Schwemmbach vom Kobernaußerwald her auf den Talboden unserer Furche. Diese führt eigent lich erst unterhalb von Mattighofen den Namen Mattigtal mit Recht, denn erst hier kommt die Mattig, die im Zungenbecken der Mattseen, einer weiteren Zunge des Salzachgletschers, ih ren Ursprung hat, in die breite Talung zwischen Kobernaußerwald und Siedlberg. Geologisch bauen diese beiden Waldrücken ihre Hochufer aus Ablagerungen tertiärer Sande und Schotter auf. Es ergibt sich auch gar manche Ähnlichkeit mit dem „Gefäll" an der Salzach. Nur fehlte an der Mattig die nacheiszeitliche Tiefenfurchung eines größeren Flusses. So blieb der tertiäre Untergrund am Talboden durch Schotter allerorts bedeckt, das Gefälle war ganz unbedeutend, und so ist hier die gehäufte Bil dung von Sümpfen, feuchten Wiesen und zahl reichen Bachläufen leicht zu verstehen. Aus dem gleichen Grunde fehlte auch auf dem Boden des Mattigtales der passende Raum für wichtigere Straßenzüge und größere Siedlungen. Aber trotz einer mangelnden Verkehrsspannung durch Bodenschätze, wie sie das Salz an der Salzach erzeugte, war die Mattigtalfurche ein wichtiges Teilglied des schon in der Römerzeit bedeutenden Straßenzuges Salzburg—Passau, der in Straßwalchen von der Römerstraße Salz burg—Wels abzweigte. Der Passauer Einfluß kam dabei bis in die Gegend von Mattsee, während Regensburg sogar den Mondsee in seinen Wir kungskreis einbezog. Im Gefolge der Römer straße waren nach den Agilolfingern die Karolin ger ins Mattigtal gekommen. Mattighofen wird gleichzeitig mit Ostermiething an der Salzach erwähnt. Aus diesem Königsgute in der Mattigtallinie wurden von den deutschen Kaisern im mer wieder Bischofsklöster reich beschenkt. Wir sprachen bereits von den Beziehungen Mond sees zu Regensburg. Nach dem Jahre 1000 bekam das Hochstift Bam berg größere Ländereien im Mattigtale um Mat tighofen, in Friedburg und schließlich im Atter gau. Eine Kette von Besitzungen führte also von Regensburg und später von Bamberg her über das Donau- und untere Inngebiet (Pockinger Heide) bis zu den schon in vorgeschichtlicher Zeit besiedelten Seenlandschaften des östlichen Salzkammergutes. Der Attergau und das Mond seeland gehörten einst zum alten Mattiggau. Mit der Salzachfurche konnten wir den Salzverkehr, also wirtschaftliche Momente, in enge Beziehung setzen. Dabei fanden wir Salzburg und Passau als die großen Nutznießer dieses Wirtschafts zweiges. Mit dem Besitze des Städtedreieckes an der Inn-Salzach-Mündung mit Burghausen, Braunau und Otting war die „Pfaffengasse" an Salzach und Inn durch die weltliche Macht des baierischen Herzoges und späteren Kurfürsten gerade in der wichtigen Mitte im Alpenvorlande in zwei Teile zerschnitten. In der Mattigtalfurche hatte kein Wirtschaftszweig — abgesehen von dem erst viel später bedeutsamen Holze — einen überragenden Einfluß genommen. So bedeutete es tatsächlich eine Verkehrsbelebung, daß hier nicht nur Regensburg und Bamberg größere Be sitztümer erwarben, sondern daß man unweit des Klosters Mondsee eine Wallfahrtsstätte mit dem Legendenkreis um den Regensburger Bi schof St. Wolfgang dazu benützte, an dem schö nen Abersee im Gebirge eine Kultstätte zu schaf fen, die sich zu einer der bedeutendsten Wall fahrtsstätten des Abendlandes auswuchs. Im aus gehenden Mittelalter belebten große Wallfahrts züge aus allen Teilen Niederbayerns die Mattigtalstraße. So kamen zu den Burgen und Straßenmärkten in Mauerkirchen, Uttendorf, Mattighofen und Friedburg Wallfahrtsorte in Haselbach, Sankt Florian bei Uttendorf, Valentinshaft und Heili genstatt bei Friedburg. Sie trugen natürlich in Gemeinschaft mit der wichtigen Wallfahrtsstraße
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