OÖ. Heimatblätter 1978, 32. Jahrgang, Heft 3/4

„Hohenzeller" Truhe, was dem Berichterstatter eine erhaltene Ansichtskarte zeigte. Inzwischen hat sich obige Zahl durch ein be merkenswertes Stück wieder vermehrt, imd so soll auch über dieses berichtet werden, obwohl der Verfasser, dem auch in Linz zwei „Hohen zeller" bekannt wurden, eigentlicfi zum obigen Thema nichts mehr schreiben wollte, um sich nicht wiederholen zu müssen. Die Mitteilung von dem weiteren Möbelstück kam von einem sehr gefälligen Landwirt, den der Verfasser ersucht hatte, für ihn wegen der „Hohenzeller" etwas herumzufragen. Bald wurde er tatsächlich davon verständigt, daß ein weiterer Kasten der gesuchten Art in einem alten Bauern haus (Holzbau) etwa einen Kilometer (Luftlinie) vom Ortskern Hohenzell stünde. Eingeführt durch den genannten Landwirt, konnte der Ver fasser den Kasten besichtigen; es handelte sich (natürlich) wieder um einen „Hohenzeller", der aber ein interessantes Merkmal aufwies: aus dem Krug in der oberen und unteren Zierfläche ragte keine Tulpe, sondern eine rote Phantasie blume, ähnlich der anfangs erwähnten stern förmigen. (Auf dem Photo ist durch die unter schiedliche Beleuchtung nicht ganz klar zu erken nen, daß beide Blumen identisch sind.) Vermut lich gefiel dem Besteller (einer Braut?) vor 187 Jahren diese Blume besser als die Tulpe, und so kam es eben zu dieser Spielart des „Hohenzeller Musters". (Nach der laienhaften Ansicht des Verfassers gab es 1791 im bäuerlichen Haus garten wohl gar keine Tulpen zu sehen!) Möglich ist allerdings auch, daß neben den Ka sten mit dem Tulpenkrug auch solche mit dem Phantasieblumenkrug erzeugt wurden; in diesem Fall könnte man dann von einem „Hohenzeller Muster II" sprechen. Mag sein, daß sich das eine oder andere Stück dieser Art auch noch finden ließe. Was bis heute fehlt, ist ein Kasten (eine Truhe), dessen (deren) Beschriftung — und wenn es nur eine Bleistiftnotiz im Inneren, wie man sie manchmal findet, wäre — die Erzeuger und Er zeugungsort nennt. Bemerkenswert scheint es auf alle Fälle zu sein, daß es heute noch so viele Bauernmöbel mit dem „Hohenzeller Muster" gibt. Der Verfasser dürfte ja nur einen (kleinen?) Teil der heute noch vorhandenen Stücke zu Ge sicht bekommen haben. Nach Fertigstellung dieses Nachtrages wurde dem Verfasser brieflich das Vorhandensein eines weiteren „Hohenzellers" aus dem Jahre 1812 mitgeteilt, und zwar in Brunn am Gebirge. Dieser Kasten ist, wie ein dem Schreiben beige legtes Photo bestätigte, dem in den Oö. Heimat blättern, 31. Jg. (1977), S. 85 f., Abb. 3, gezeig ten sehr ähnlich und stammt aus der Umgebung von Ried i. 1. Cölestin Hehenwarter Univ.-Prof. Dr. Hans Kinzl — 80 Jahre Zum engsten Freundeskreis des hervorragenden Heimatforschers und Erwachsenenbildners Dok tor med. Dr. phil. Eduard Kriechbaum, dessen Todestag sich am 31. August zum 20. Mal jährte und aus dessen Feder in dieser Innviertel-Nummer zwei bisher unveröffentlichte Beiträge publi ziert werden können, zählte der ebenfalls aus dem Innviertel stammende, und zwar aus Sankt Florian am Inn, em. Univ.-Prof. Dr. phil. Dr. d. Naturwiss. h. c. Hans Kinzl. Zu seinem 80. Ge burtstag am 5. Oktober 1978 versammelten sich zahlreiche Schüler, Kollegen und Freunde des Jubilars zu einer eindrucksvollen akademischen Feier an der Universität Innsbruck. Für das Land Oberösterreich durfte der Schriftleiter der Oö. Heimatblätter — selbst ein Kinzl-Schüler — die herzlichsten Glückwünsche in Vertretung des Herrn Landeshauptmannes Dr. Josef Ratzenböck überbringen. Wir verweisen auf die anläßlich seines 75. Ge burtstages in den Oö. Heimatblättern (27. Jg.,

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