OÖ. Heimatblätter 1978, 32. Jahrgang, Heft 3/4

1976) lenkten jeweils auch das Interesse zahl reicher Kunstfreunde aus der Bundesrepublik Deutschland auf den Maler Alois Beham. Eben so fanden auch seine Kollektivausstellungen in Schärding (1970), in der Welser Gulden-Galerie (1971), im Passauer Kunstverein (1974), im Bil dungshaus Schloß Puchberg (1976) und im nie derbayrischen Deggendorf (1976) beifällige Auf nahme bei Kritik und Publikum, denn: „was er schafft, ist nicht Abklatsch eines anderen Ma lers oder einer bestimmten etwa gerade en vogue befindlichen Richtung, sondern Ausdruck seines eigenen starken Empfindens", schrieb schon 1967 anläßlich seiner ersten Reichersberger Ausstel lung die Kritik. Man hat nicht zu Unrecht Alois Beham einen Diagnostiker der Landschaft ge nannt, denn seine große Liebe gilt ebenso der heimischen Landschaft wie auch der Südtirols und Südfrankreichs. Seine landschaftlichen Mo tive sind, wie in einer Rezension zu lesen stand, „von innen her empfunden und mit diagnosti schem Blick" gesehen. Beham vermag hinter das äußere Ersdieimmgsbild seiner Sujets zu schauen, sie gleidisam zu „durchschauen". Was aus dieser seiner Sicht dann Farbe und Form gewinnt, wie etwa seine Ölgemälde von Wernstein und Passau oder die drei Bilder von Vornbach am Inn und die zahlreichen Motive aus der nahen und nächsten Umgebung des Künstler-Arztes erfahren durch dessen Hand jene Art von Ver fremdung, die man eher als „Beseelung" be zeichnen möchte. Beham geht mit seiner Kunst einen Weg der Mitte, ohne dabei auf moderne Techniken zu verzichten, die er souverän be herrscht. Neben Landschaften, Stilleben, dufti gen Ballettszenen imd Porträtskizzen sind es nicht zuletzt die in flüssigen und leuchtstarken Farben gemalten Blumenstücke, die den Be schauer ansprechen. Über Behams Bilder webt jene farbliche Stimmung, deren Verhaltenheit die Stille, die sie ausstrahlt, „tönend" macht. Was an Behams landschaftlichen wie figuralen Kompositionen fesselt, ist jenes diffuse Licht, das an die Impressionisten erinnert und mit welchem er sich während seiner Aufenthalte in Frankreich in vielerlei Farbstudien auseinander gesetzt hat. Diesen Lichtstimmungen spürt Be ham ebenso an den Ufern des Inn nach und vermag sie auf seine Bilder zu bannen. Auch mit seinem grafischen Werk weiß Beham zu überzeugen, wie etwa mit dem expressiven Linol schnitt „Moses im Gebet" oder mit seinem „Tobias". So offenbart Alois Beham ein weites Feld von Ausdrucksmöglichkeiten in der künst lerischen Bewältigung seiner Sujets. m% Die wohlabgewogene Bildanordnimg seiner Mo tive aus dem Innviertel verdiente im Gedenkjahr 1979 besonders beachtet zu werden, widerspie gelt sie doch jene harmonische Symbiose von Natur- und Kulturlandschaft, die wir heute lei der schon zu oft vermissen. Alois Beham weiß um das Unheil gestörter Ordnungen im Men schen, wie in der Natur und in der Kunst; darum ist er immer wieder unterwegs auf der Suche nach heilenden Kräften: als Arzt, als Volks bildner und schließlich als Maler „zwischen den Zeiten". Aldemar Schiffkorn ,Kursdokumentationen: Arbeit in Holz' Unter diesem Titel fand vom 7. Juli bis 21. August 1978 im Bildungszentrum Stift Rei chersberg eine Ausstellung statt, die vom Musi schen Arbeitskreis im Oö. Volksbildungswerk veranstaltet wurde. Die organisatorische imd fachliche Leitung dieser begeistert aufgenomme nen Schau oblag Frau Prof. Dr. Katharina Dobler. Das Schnitzen in Holz ist so alt wie die Mensch heit selbst. Waffen, Hausrat, Werkzeuge und Behausungen wurden aus Holz gefertigt und meist auch mit allerlei Kerben oder Malerei verziert. Nicht nur um die Gegenstände zu kenn zeichnen, sondern auch um sie durch die Kraft der Zeichen zu weihen und den Besitzern zum Wohle gereichen zu lassen.

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