OÖ. Heimatblätter 1978, 32. Jahrgang, Heft 3/4

8. Notenbeispiel: „Urlandler im V4-Takt" Diese fünf Landler hat der Verfasser vom 'ATakt auf den Vs-Takt umgearbeitet. Dies heißt, vom ®/4-Takt auf die richtige Spielweise, (Zweischlägigkeit) Vs-Takt. Die Notierung V wurde zur Gegenüberstellung in ihrer Spielart mit ver schiedenen Notenwerten und Rhythmen geschrie ben. Es handelt sich hier um die Landler des Notenbeispieles Nr. 7. 9, Notenbeispiel: Klärung der „Geheimschrift" der Landler Notierung 1 ist ein Urlandler im V4-Takt aus dem Notenbeispiel Nr. 7. Zur Spielweise erzählte einer der ältesten Landlergeiger, Alois Drexler, geb. am 15. Mai 1907 in Luck, Gemeinde Rain bach, wie ihm sein Lehrer das Geigenspielen lehrte: „Mei Bua, paß auf, dös Landlageig'n is nöt so oafach. Dö 1. Not'n spuist lang, dö 2. Not'n kürzer und dö 3. Not'n wieder länger. Mit der Zeit kriagst dös ins G'fühl." In der Notie rung 1 stehen im ersten Takt nach dem Auftakt 3 Viertelnoten, die aber nicht nach dem Noten wert, wie sie dort stehen, gespielt werden. Dazu der Text des H. Drexler und der Vergleich der Notenwerte in der Notierung 2 ebenfalls im 1. Takt nach dem Auftakt der geschriebenen Land lerweise im Vs-Takt, die folgenden Notenwert innehaben: Die 1. Note ist ein Viertel, die 2. Note ein Achtel imd die 3. Note ein punktiertes Viertel. Ich schrieb diese Landlerweise, da ich sie noch im Gedächtnis hatte, notengleich nach meiner Spiel art auf der Zither nieder. Das Ergebnis war überraschend, meine Schreibweise im Vs-Takt stimmte mit der Spielweise der Landlermusiker überein. Somit hatte der Anfang zur Lösung der „geheimen" Landlerschrift begormen. mäßig (Vs-Takt) zur Zweischlägigkeit für die Zither umgeschrieben. Er ist jetzt spielmäßig für den Tanz des Innviertier Landlers geeignet. 11. Notenbeispiel:^^ Notierung 1: Urlandlerweise im 'A-Takt. Er ist weder notenwertmäßig noch rhythmusmäßig für den Tanz zum Spielen geeignet. Notierung 2: Diese Umschreibung vom Urland ler auf die Spielweise ist eine der besten Ausfüh rungen aller Landlerweisen, die ich gesammelt habe. Der Fehler liegt im Rhythmus des V4-Taktes. Hätte er den Rhythmus nach Notierung 3, den Vs-Takt — die Zweischlägigkeit —, dann wäre er für den Tanz geeignet. Notierung 3: Umschreibung des Grundlandlers vom V4- auf den Vs-Takt. Veränderung der No tenwerte: Achtelnoten in Sechzehntelnoten und das dritte Viertel (in Notierung 2 mit Fermate) auf ein punktiertes Viertel. Notierung 4: Dieselbe Landlerweise im Vs-Takt. Die Vorschlagnote in der Notierung 2 wurde hier als letzte Note im Takt, und zwar als staccierte Achtelnote, gesetzt. Die Begleitung ist für Zither geschrieben. 12. Notenbeispiel: Der melodische Aufbau der Innviertier Landler (vgl. S. 317) Notierung 1: Allgemeiner Landler im ®A-Takt in C-Dur. Notierung 2: Besonderer Landler, Jodlermelodien im ®/8-Takt, C-Dur. Notierung 3: Auch Jodlermelodie in C-Dur. 10. Notenbeispiel: „Eine Landlerweise aus dem Jahre 1807" Notierung 1: Landler im ®/4-Takt. Die Melodie und Begleitung sind für Klavier geschrieben^®. Für den Tanz nicht geeignet. Notierung 2: Landler im ®/8-Takt. Er wmde wertmäßig in der Melodie und auch rhythmusSogenannter „Rieder Ländler", gesammelt 1807 von Karl Holzinger, Chorgeiger in St. Martin i. I. — Veröff. von Eduard Binder: Oberösterreichische OriginalLändler aus älterer Zeit (= Universal Edition, Nr. 2474), Wien—Leipzig 1909. Die Notierungen 1 und 2 wurden übernommen aus dem Beitrag von Hans Commenda: Die Gebraudissdiriften der alten Landlageiger, siehe Anm. 4, S. 201.

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