quotient errechnet®'. Spielgruppen gibt es audi in Zell an der Pram, in Enzenkirchen und sicher auch noch in einigen anderen Orten des Inn viertels. Eine besondere Stellung innerhalb des Innviertler Theatergeschehens nehmen die Spielgemein schaft Mettmach, der Dilettantenverein Uttendorf, die Spielgemeinschaft Kopfing und der Dilettantenverein Altheim ein. Mettmach spielt neben der Passion, die rund alle zehn Jahre aufgeführt wird, alle zwei Jahre ein oder mehrere Stücke als „Bauernfestspiele". Diese Festspiele finden auch im „Kulturstadel" (wie die Festspielhalle im Volksmund heißt) statt, der für 1300 Besucher Platz bietet. Der Zuschauerraum kann allerdings in der Mitte abgeteilt werden. Zu den Bauernfestspielen wur den bisher unter anderem folgende Stüdce auf geführt: „Das nackte Leben" (Billinger), „Ka bale und Liebe" (Schiller), „Franzi" (Hermann Bahr), „Der Bauer als Millionär" (Raimund), „Lumpazivagabundus" (Nestroy) und „BauernJedermann" (Löser nach Hofmannsthal). Der Dilettantenverein Uttendorf hat sich ganz dem Werk „Dr. Johannes Faust" seines Re gisseurs Heinz Parizek verschrieben. Dieses Stück wird alle fünf bis zehn Jahre aufgeführt. Gespielt wird im Mehrzwecksaal der Markt gemeinde. Früher gab es Freilichtaufführungen auf einer Simultanbühne. Die Spielgemeinschaft Kopßng pflegt das Werk Georg Rendls. In den Jahren 1964 bis 1967 wurde „Bleiben Sie bei uns, Vianney" insgesamt 61mal gespielt vor rund 17.000 Besuchern. Diese kamen mit Autobussen herangefahren. Einzugs gebiet war nicht nur Oberösterreich, sondern auch das benachbarte Bayern. Ebenfalls großen Zulauf hatte „Franziskus von Assisi". Zu 50 Aufführungen in den Jahren 1971 bis 1974 kamen fast 16.000 Besucher. Dieses Stück hat Rendl auf Anregung der Spielgemeinde Kop fing geschrieben. Man kann auch aimehmen, daß der Autor bis in die Gestaltung einzelner Szenen hinein von Kopfing stark beeinflußt worden ist. Ist die Sonderstellung innerhalb der Amateur theatergruppen des Innviertels bei Uttendorf ge rechtfertigt durch die Aufführung nur eines Stüches, bei Mettmach durch die Passion und die Bauernfestspiele, bei Kopfing durch die großen Besuchermassen aus nah und fern, so ist es bei Altheim der Umstand, daß wir hier eine der ältesten Spielgruppen vor uns haben, die noch tätig ist und auch durch eine ausreichende Ver einschronik einen Blick in die Vergangenheit er laubt®®. So sei denn auch Altheim als Beispiel für viele andere Spielgruppen genauer betrach tet, denn so wie in Altheim, wird es wohl viel fach gewesen sein, nur sind viele dieser ehemals blühenden Gruppen inzwischen verschwunden xmd nur Bühnenreste und einzelne Dekorations teile künden noch von früherer Tätigkeit. Nach eigenen Angaben besteht die Dilettanten gesellschaft Altheim seit 1869. Wir haben sichere Nachricht, daß schon im Dezember 1869 in Alt heim Theater gespielt wurde. In den ersten Jah ren seines Bestehens entfaltet der am 6. Novem ber 1869 gegründete Verein jedenfalls eine ganz erstaunliche Aktivität. Kurz nach der Gründung wurde als erste Vorstellung die Posse mit Ge sang „Servus, Herr Stutzerl" aufgeführt. Darauf folgten; 1869,, 23. Dezember „Ein Guldenzettel" „Ein Mädchen ist's und nidtt ein Knabe" 1870, Ende Jänner „Die Brandschatzung" „Die Feuerprobe" Bühne wurde abgetragen, um den Platz für Tanz veranstaltungen freizumachen. Im März gab es offenbar Streitigkeiten innerhalb des Vereines. Es bildete sich eine neue Vereinigung, die vorwiegend aus den Mitgliedern des alten Vereines bestand. 6. April Kotzebue: „Die Stricknadeln" 19727. Juni Kotzebue: „Unser Fritz" Krause: „Arzt wider Willen" August — zum Kaiser-Geburtstag Festprolog, gesprochen von Frl. Marie Kameiii Kranztanz (12 weißgekleidete Mädchen) Chr. V. Sdamidt: „Der Unbekannte" 19723. Oktober „Dr. Kramperl" ^ Zöpfl, Helmut: Das nichtprofessionelle Theater in Oberösterreich, Phil. Diss. Wien 1976, S. 441—445. 100 Jahre Theater-Dilettanten-Verein Altheim, Pro grammheft, Altheim 1975.
RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2