der Decksdiidrten wieder freigelegt wurden. Auf diese Vorgänge weist z. B. das mehrere Meter mächtige Brandungsblockwerk über dem Granit steinbruch Gopperding bei Schärding hin, in dem Haifischzähne gefunden wurden {O.Schultz,1972). Im Anschluß an die höchste Uferzone, die das Meer hier in über 500 m heutiger Seehöhe er reicht hatte, konnten, gefördert durch das tropi sche bis subtropische Klima, jene großen Ebenen gebildet werden, die Voraussetzung für das west liche Sauwaldplateau sind, das dann später die wiederholt darüber hinwegfließenden Gewässer mehrmals überformt hatten. Die Schotterebene der „Quarzitkonglomerate" Die ältesten Schotterreste erkennen wir in den „Quarzitkonglomeraten", deren Oberfläche auf der Kuppe des Pitzenberges heute noch 560 m erreicht. Ihnen können die Schotter des Grimberges bei Frankenmarkt in 590—600 m und bei den Pramquellen am Hausruck in 620 m gleichgestellt werden. Die über das ganze Innviertel und weit darüber hinaus verstreuten Quarzitkonglomeratblöcke tmd das noch geschlossene Auftreten die ser Schotter westlich des Inns verraten, daß es im Innviertel zu dieser Zeit (etwa zwischen 16—12 Mill. Jahren vor unserer Gegenwart) eine den Raum beherrschende, nach NW, also Richtung Bayern, abfallende Schotterehene gegeben haben muß. Zu dieser Zeit existierte noch keine nach Osten entwässernde Donau. Von dieser alten Landoberfläche ist also außer der Pitzenbergkuppe und den verstreuten Trümmern der Blöcke rächt viel übriggeblieben. Die Tatsache, daß am Nordfuß des Pitzenberges der Sockel dieser Schotter höher liegt als an seinem Südfuß, läßt darauf schließen, daß sie in ein Relief eingelagert worden waren, ein Relief, das sich da oder dort auch noch in den heutigen Formen abzeichnen kann; so in der weiteren Umgebung des Pitzen berges und wahrscheinlich auch im östlichen Sau wald bei Neukirchen a. W., wo massenhaft Quarzitkonglomeratblöcke auftreten. Das an manchen Stellen gehäufte Auftreten von verkieselten Blök ken läßt vermuten, daß die unter subtropischen Klimabedingungen vor sich gegangene Verkieselung nicht gleichmäßig den gesamten Schotter körper betroffen hat, sondern bevorzugt wohl in vermoorten Bereichen wirksam war. Sumpf-, Moor- und Schotterebenen aus der Zeit des Pannons 30 bis 40 m tiefer als die Kuppe des Pitzenberges liegen südlich, westlich xmd nordwestlich Münz kirchen, aber auch südlich Esternberg ausge dehnte Schotterfelder, die von etwa 530 m gegen das Donautal hin bis unter 490 m abfallen. Die ses Niveau stellt den Rest einer alten Landober fläche dar, von der wir allerdings nicht wissen, ob sie der Aufschüttungsoberfläche eines Schotter körpers entspricht oder bereits einer Abtragungs form im Schotter, die durch einebnende Kräfte entstanden sein kann. Diese Schotter unterschei den sich wesentlich von den Quarzitkonglomera ten. Sie zeigen weder eine Verkieselung noch eine Kaolinisierung. Es sind aber bereits einzelne lose Quarzitkonglomeratblöcke eingelagert und auch Bänder von eingeschwemmtem kaolinischem Ton. Sie sind also als eine gesonderte und jüngere Ablagercmg zu betrachten. Dieser im Sauwald rekonstruierbaren Landober fläche dürften jedoch im Hausruck bzw. Kober naußerwald mehrere Niveaus entsprechen. Es kommen dafür in Frage: Das Ende der Ablage rung der Kohlenserie und das der eigentlichen Hausruckschotter sowie, falls zutreffend, auch die von E. Seefeidner unterschiedenen Abtragungs flächen im Kobernaußerwald (1935). Ein sicherer Nachweis der Zusammenhänge ist infolge des Fehlens von Resten dieser zum Hausruck-Kober naußerwald hin wohl divergierenden Schotter ebenen über dem Schlierhügelland schwierig. Jedenfalls muß es zwischen ihrer Ablagerung und der der verkieselten Schotter eine Zeit kräfti ger Abtragung gegeben haben, denn die Kohlen serie des Hausrucks ist in ein Relief eingelagert, in dem es nur bescheidene Reste der Quarzitkonglomeratdecke gibt, und auch die bei Münzkir chen 20—30 m mächtigen jüngeren Schotter fül len eine flache Nord-Südmulde. Die große Mäch tigkeit der Kohlenserie und der Hausruckschotter im Süden wird durch eine Landsenkung zur Zeit ihrer Ablagerung verständlich, worauf auch die Sumpf- und lokalen Tonbildungen der Kohlen serie hindeuten. Die große heutige Seehöhe der Hausruckschotter (bis 800 m) und die von E. Seefeldner angenommene stockwerkartige Überfor mung (1935) lassen aber auf eine bedeutende
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