OÖ. Heimatblätter 1978, 32. Jahrgang, Heft 3/4

rastlos tätig gewesen. „Zwar ließ sich seit lange sein Tod vorhersehen, denn sechs volle Monate litt er an der allgemeinen Wassersucht, die in den letzten Wochen so heftig zunahm, daß an ein Aufkommen ... schlechterdings nicht mehr zu denken war. Er ließ sich zeitlich mit den heiligen Sterbesakramenten versehen, brachte all sein Zeitliches noch zur rechten Zeit in Ordnung, von dem er ohnehin nicht viel besaß, weil er im Leben sogleich durch reichliche Spendungen an die Armen das Meiste, welches er einnahm, wie der hinausgab .. Seine restliche Habe ver machte er teils dem Armen- und Liebesverein in Braunau, teils den beiden treuen, seit vielen Jahren bei ihm gewesenen Dienstboten. LINKS DRUCKSCHRIFTEN Im Anhang bringen wir eine Liste von Links Werken, zu der sich wohl nichts mehr finden dürfte, da er sich in keine anonymen polemischen Diskussionen einließ. Solche sind ohnedies seit dem Abflauen der hochjosephinischen religiösen Streitereien und Diskussionen um 1781/95®® in den Habsburgerlanden verstummt. Lediglich ein anonymes Werk könnte noch von ihm sein, das im Kremsmünsterer Exemplar einem Werk Links beigegebene Buch „Versuch eines Leitfadens zu einem stufenweisen fortschreitenden Unterrichte der Kinder in der Religion" (Linz 1806)®®. Links religiöse Schriften sind recht typisch für den Geist, der auch den Vormärz weithin beherrschen wird, bis man langsam aber sicher die große ultramontane Kehrtwendung vollzieht und, vom Biblischen sich entfernend, wieder der Scholastik und alter Katechismussystematik annähert. Keiner in Oberösterreich hat um 1790/1830 im erbaulichen, katechistischen und homiletischen Fache mehr produziert als Link. Höchstens der ältere Joseph Valentin Paur®^ (1761—1835) kommt ihm nach. Paur ist aber nach dem Zeugnis vieler Besprechungen seiner Schriften stärker der religiö sen Aufklärung verhaftet als Link und noch er klärter als dieser Josephiner, in Theologie und praktischer Haltung. Link enthielt sich aller Pole mik; Paur suchte noch öfters bewußt gegen unauf geklärtes Dogmen- und Schriftverständnis anzu kämpfen. Paur publizierte an die zehn Jahre vor Link seine ersten Werke, und es ist interessant zu beobachten, wie dem zeitlichen auch ein zeit geistiger Unterschied in jener intellektuell auch recht kurzlebigen Zeit entspricht. Kennzeichnend für Links katechetische Arbeit ist eine einfache, ungekünstelte Sprache, die sich oft genug an die Heilige Schrift anlehnt. Typisch für seine Zeit, wohl bei allen Schriftstellern fest stellbar, ist der Primat des Moralischen, der sitt lichen Belehrung, der Sittenlehre vor der Glau benslehre, der Tugend vor dem Dogma. Hier ist nicht der Ort, eine eingehende Kritik von Links Werken und ihrem Verhältnis zu ähnlichen Werken anderer Schriftsteller zu bie ten. Die Zeitgenossen aller theologischen Rich tungen, vielleicht vereinzelt auch Protestanten, haben Links Werke günstig besprochen; die ver schiedenen Rezensionen können ims beim Ver ständnis der Werke durchaus helfen, waren ja deren Verfasser mit dem geistigen Ambiente bes ser vertraut als ein heute lebender. Das Lehr- und Erhauungshuch (Nr. 2,1806) wäre unbedingt am Werk des damals führenden Volks- und Kinderschriftstellers im katholischen Deutschland, Christoph von Schmid, zu messen, der damals noch ein kleiner Kaplan war. Dies tut auch der Rezensent der einst so radikal aufge klärten und von Konservativen heftigst abge lehnten Oberdeutschen allgemeinen Literaturzei tung, welche Link stets freundlich gesinnt sein wird; der Rezensent schreibt: „Dieses Werkchen geht der biblischen Geschichte für Kinder zum planmäßigen Unterrichte in sämtlichen deutschen Schulen Baierns (bekannt lich von dem würdigen Beneficiaten Christoph Schmid zu Thannhausen) so recht zur Seite, und würde mit Nutzen zum planmässigen Unterrichte gleich nach jenem in der Schule gebracht werden können. Denn, wenn in diesem gegenwärtigen die nämlichen Geschichten oft wiederholt werden, so dient dieses zur kurzen Uebersicht, und will man es allein gebrauchen, so macht es auch für F. Wernigg, Bibliographie österreichischer Drucke 1781—1795, Wien - München 1973. — Viele Titel hät ten noch aufgefunden werden können, hätte W. die zeitgenöss. Zeitungen und Zeitschriften durchge kämmt. " Stiftsbibl. Kremsmünster I b. " Brandl, Theologen, S. 181.

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