OÖ. Heimatblätter 1978, 32. Jahrgang, Heft 3/4

blieb er da; als er aber im Oktober dieses Jahres von seinem damaligen Bischöfe Sigismund von Hohenwart in einem sehr schmeichelhaften Schreiben ersucht wurde, die an dem Linzer Priester-Seminar von Sr. Majestät dem Kaiser neu errichtete Stelle eines Spirituals zu überneh men, so folgte Link diesem Wunsch. .., obwohl es ihm äußerst schwer fiel, sich von seiner lieben Pfarrgemeinde zu trennen . . Hohenwart muß die Berufung wohl noch als Generalvikar von Linz getätigt haben, wurde er ja erst am 17. De zember 1814 präkonisiert; am 16. Dezember 1814 wurde die Pfarre Rechberg erledigt. Acht Kom petenten bewarben sich um die Pfarre. Link er suchte, den Kooperator von Schwertberg, Joseph Strohmair, als Provisor nach Rechberg zu geben, doch wollten weder dieser noch sein Pfarrherr, Dechant Franz Eizinger^®. Link war der erste Spiritual des Linzer Priester seminars. Über seine Tätigkeit als Seelenführer der Alumnen kann noch nichts gesagt werden. Die offenbar reichlich vorhandene Zeit nutzte er für schriftstellerische Tätigkeit. Sein Hauptwerk (unten Nr. 16) wurde in den Jahren 1816 bis 1818 gedruckt. Im Seminarregens (xmd Direktor der theologischen Studien) in Linz, Andre(as) Reichenberger (1770—1854)^^, fand er einen Gei stesverwandten und einen im gleichen Fach wie er literarisch Tätigen als seinen Vorgesetzten. 1818/19 supplierte Link nochmals an der Linzer k. k. Normal-Hauptschule®®. Von 1820 bis 1833 währte die letzte und längste Phase in Links priesterlichem Wirken. Am S.Jänner 1820 resignierte der Exkapuziner Anton Aemilian Schmidtbauer, Dechant und Stadtpfar rer von Braunau. In einem Schreiben ans Ordina riat vom 26. Jänner 1820 äußerte er die Befürch tung, er wäre vom Ordinariat in Ungnaden ent lassen worden, da er die litterae commendatitiae nicht erhalten hatte, um die er neben der An nahme der Resignation ersucht hatte. Bischof V. Hohenwart erließ bereits am 3. Februar 1820 ein den Rücktritt bedauerndes Schreiben mit herzlichem Lob für das Geleistete. Schmidt bauer trat in seinen angestammten Orden zurück und ging ins Kapuzinerkloster nach Wien. Mit 12. Oktober 1820 erhielt er aus dem Religions fonds 300 Gulden jährlich angewiesen. Benefiziat Johann Michael Prager wurde Provisor®®. Nur drei Bewerber ersuchten um die erledigte Pfarre (immerhin um drei mehr als nach dem Rücktritt des verehrten Widmungsträgers, im Jahre 1975). Es waren Liirk, dann der Koopera tor zu Hofkirchen, Georg Schitter, imd der Münzkirchner Kooperator Joseph Schweiner. Link reichte wieder, wie üblich, zwei Bittschriften ein, in jener ans Ordinariat (6. Februar 1820) führt er aus, den Einkünften nach sei Braunau bloß eine mittelmäßige Pfarre, um die er sich nur deswegen bewerbe, um „einen seinen sich durch zwanzig jährige Dienstleistung im katechetischen imd pädagogischen Lehrfache und in allen die Seel sorge betreffenden Zweigen erworbenen Kennt nissen und Fertigkeiten angemessenen Wir kungskreis zu erhalten, um so der Kirche und dem Staate nach dem Maße seiner ihm noch übrig gebliebenen Kräfte bestmöglichst dienen zu können". Das Konsistorium reihte Link an die erste Stelle. Ein Hofkanzleidekret vom 23. März 1820 verlieh ihm die Pfarre. Am 10. April 1820 legte er die professio fidei ab. Auch über sein Wirken in Braunau kann man gels an Quellen®^ nicht eben viel gesagt werden. 1830 wurde er Konsistorialrat®®. Sein Lebensabend ist überschattet von einer für Link offenbar empfindlichen Zurückweisung. Weltliche Auszeichnungen waren für die damals so sehr vom spätjosephinischen Staat als treue Staatsdiener abhängenden Geistlichen begehrte Statussymbole. Link, der 1812, 1813 und auch 1815 Belobungsdekrete erhalten hatte und im Besitz der mittleren goldenen Zivilehrenmedaille war, ersuchte Anfang 1832 um die große goldene Medaille. Am 12. März 1832 bat er das Konsi storium um Unterstützung seiner an den Kaiser gerichteten Bitte. Ein Vermerk des Konsistoriums auf seiner Eingabe besagte, man könne Links CAL/l Sch. 63, Fase. 7/8a Rechberg. Brandl, Theologen, S. 193. ^ Dannerbauer, 1. Bd., S. 24. Alle angeführten Stellen in CAL/l Sch. 183, Fase. 27/1 Braunan/Inn. " Das Pfarrarehiv Braunau ist nicht ausreichend er schlossen. ^ Dannerhauer, 2. Bd., S. 90.

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