Anton Link (1773 " ^^33) — Stadtpfarrer von Braunau am Inn Von Manfred Brandl H. H. Generaldechani Msgr. Johann Ludwig, Stadtpfarrer und Dediant in Braunau am Inn von 1937 bis 1975, zugeeignet. Kaum jemand kennt heute noch den Namen des verstorbene Bischof Anton Gall in seine Diözese einstigen Stadtpfarrers von Braunau am Inn, an aufnahm und am 1. März 1800 [auf den Titel den diese knappe Skizze erinnern soll: Anton des Religionsfonds] zum Priester weihte"^®. Link Link. Das auch vielen Theologiehistorikern unbe- hat wirklich mit der 1. Note durchaus cum nota kannte Schriftstellerlexikon Franz Joseph Wait- eminenter studiert; an Sprachen lernte er nur zeneggers^ hat die bislang ausführlichste Dar- Latein^^. Stellung dieses fleißigen Schriftstellers im kate- Bald nach der Priesterweihe wurde er Kaplan in chetischen und erbaulichen Fach, und stammt Eferding. Dabei versah er nebenbei als Katechet sicher aus der Feder Links selber. Seiner nicht die beiden Landschulen in Breitenach und Rovergessen haben auch Gräffer-Czikann, Constan- chersberg. „Auch Se. Excellenz, der sei. Herr tin von Wurzbach^, Lambert Guppenberger®, Bischof [Gall], der um diese Zeit im J. 1800 den Wolfgang Dannerbauer'', Wilhelm Kosch®; auch 13 May in Eferding Visitation hielt, bezeigte dem ins ÖBL® fand er Eingang. In gebotener Kürze Unterzeichneten in Ansehen der Erfüllung seiner finden sich auch in meinem Theologenreper- Berufspflichten Seine gänzliche Zufriedenheit,''®, torium Angaben über ihn'. Die Allgemeine Noch im Jahr 1800 erteilte ihm der Bischof den Deutsche Bibliothek widmete ihm keinen Artikel Auftrag, sich um die in Linz erledigte Katecheund auch Leopold Lentner hat ihn, wie mir tenstelle an der Normalhauptschule zu bewerben, scheint, doch ein wenig zu Unrecht vergessen®. Sein Vorgänger war der Weltpriester Caspar Link ist ein recht typischer Repräsentant des Bach'®. milden kirchlichen Zeitgeistes zwischen Spätauf- Joseph Anton Gall (1748—1807) war wohl nicht klärung und kirchlicher Restauration, ein echter inkompetent in seiner Wahl Links, war er doch Josephiner, ohne bei Strengkirchlichen anzusto- schon vor Antritt seines bischöflichen Amtes ßen. 1788 ein anerkannter Schulmann und KatecheKaum jemand kennt heute noch den Namen des einstigen Stadtpfarrers von Braunau am Inn, an den diese knappe Skizze erinnern soll: Anton Link. Das auch vielen Theologiehistorikern unbe kannte Schriftstellerlexikon Franz Joseph Waitzeneggers' hat die bislang ausführlichste Dar stellung dieses fleißigen Schriftstellers im kate chetischen und erbaulichen Fach, und stammt sicher aus der Feder Links selber. Seiner nicht vergessen haben auch Gräffer-Czikann, Constantin von Wurzbach®, Lambert Guppenberger®, Wolfgang Dannerbauer'', Wilhelm Kosch®; auch ins ÖBL® fand er Eingang. In gebotener Kürze finden sich auch in meinem Theologenrepertorium Angaben über ihn'. Die Allgemeine Deutsche Bibliothek widmete ihm keinen Artikel und auch Leopold Lentner hat ihn, wie mir scheint, doch ein wenig zu Unrecht vergessen®. Link ist ein recht typischer Repräsentant des milden kirchlichen Zeitgeistes zwischen Spätauf klärung und kirchlicher Restauration, ein echter Josephiner, ohne bei Strengkirchlichen anzusto Link wurde nicht in unserem Heimatland gebo ren. Wie auch sein späterer Bischof Gregor Tho mas kam er vom Westen, und zwar aus den österreichischen Vorlanden. Er wurde am 20. April 1733 in Säckingen am Rhein geboren. Sein Vater, Melchior Link, Amtsschreiber zu Säckingen, starb vor Antons neuntem Lebensjahr. Sein Taufpate Joseph Martin, der „berühmte" Natur- und Kunstforscher, wie ihn Link später nennt®, da mals Kaplan in Säckingen und später Pfarrer und Rektor zu Eichsei, nahm sich des Knaben an, vertrat die Vaterstelle, nahm ihn zu sich, ver sorgte ihn und erteilte ihm Unterricht. 1791 kam Link nach Solothurn in der Schweiz, wo er die unteren Schulen absolvierte. Dort sorgte besonders der Appellationspräsident Eduard von Glutz für ihn. Da ein österreichischer Untertan seit Joseph II. nicht mehr im Ausland studieren durfte, wollte er eine Anstellung in Habsburgerlanden erhalten, ging er 1794 nach Freiburg im Breisgau, doch trieben ihn die Fran zosenwirren 1796 nach Linz. Dort studierte er Theologie „mit so ausgezeichnetem Fortgange ..., daß er sogleich von den ... Professoren als Kor repetitor angestellt wurde, so wie ihn der selig ' F. J. Waifzenegger (Hrsg.), Gelehrten- und Sdmftsteller-Lexikon der deutschen katholischen Geistlich keit, 3. Bd., Landshut 1822, S. 295—298. ' C. V. Wurzbadi, Biographisches Lexicon des Kaiser thums Österreich, 15. Bd., S. 214 f. ' L. Cuppenberger, Bibliographie des Clerus der Diöcese Linz von deren Gründung bis zur Gegenwart 1785—1893, Linz 1893, S. * W. Dannerbauer, Hundertjähriger General-Schematis mus . .., 2. Bd., Linz 1893, S. 90. ® W. Kosdi, Das katholische Deutschland. Biographisch bibliographisches Lexikon, 2. Bd., Sp. 2627. ® österreichisches biographisches Lexikon, 5. Bd., 1972, S. 225. ' M. Brandl, Die deutschen katholischen Theologen der Neuzeit. Ein Repertorium. Band 2 Aufklärung, Salz burg 1978, S. 147. ' L. Lentner, Katechetik und Religionsunterricht in Österreich. 1. Band. Katechetik als Universitätsdiszi plin in der Zeit der Aufklärung, Innsbruck - Wien - München 1955. ' Waitzenegger, S. 295. Waitzenegger, S. 296. " Konsistorialarchiv Linz (= CAL) /l, Sch. 183, Fasz. 27/1, V. 17. 2. 1820. CAL/1 Sch. 63, Fasz. 7/8a, Bittschrift um Verleihung von Rechberg, v. 8. 5. 1808. Katechet 1794—1800, gest. 1836. — W. Dannerbauer, Hundertjähriger General-Schematismus, 1. Bd., Linz 1887, S. 24.
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