OÖ. Heimatblätter 1978, 32. Jahrgang, Heft 3/4

ridi Pfeffel (ein elsässisdier Protestant und fran zösischer Diplomat) und der Akademiesekretär P. Ildephons Kennedy OSB. im Stifte Suben, um für den IV. Band der „Monumenta Boica" neue Urkunden zu bekommen. Doch scheint es einige Schwierigkeiten gegeben zu haben^^®. Aus unbekannten Gründen wurde das Stiftsarchiv diesen Herren nicht zugänglich gemacht, und so mußte der IV. Band der Monumenta Boica in bezug auf Suben im Jahre 1765 nach der Fassxmg von 1620 erscheinend^*. Am 8. Oktober 1764 erneuerte der Propst die Konföderationen mit den Stiften Beyerberg und Fiecht (in Tiroljdd®. Im Stift begann der Propst 1766 den Neubau der Kirche. Er beschaffte auch die Pläne für den Neubau, die am 26. Jänner 1767 die Zustimmung des Kapitels fanden. Im Mai 1767 wurde bereits der alte Bau niedergelegt**®. Mit der Erzabtei St. Peter in Salzburg erneuerte er im Jahre 1767 die jahrhundertealte Konfödera tion**^. Während seiner Regierungszeit ist der Propst der „Kongregation der lateranensischen Chorherren" beigetreten und erhielt dadurch un ter Papst Clemens XIII. den Titel „Abbas Lateranensis" verliehen**®. Seine Planungen konnte der Abt über die ersten Anfänge hinaus nicht mehr verfolgen, da er am 7. August 1767 starb**®. 60. Wilhelm III. Weber (1767—1784) Er wurde am 5. Juni 1712 in Viechtach in Bayern als Sohn des Müllers Georg Weber und der Anna auf die Namen Johann Peter ge tauft*®®. In Braunau am Inn verlebte er die Kinderzeit, daher wurde immer wieder diese Stadt als Geburtsort angegeben. Er scheint dort in der Taufmatrikel nicht auf. Wo er seine Stu dien absolvierte, ist nicht bekannt. Sein Eintritt in das Stift geschah am 30. September 1735, die Profeß legte er am 30. September 1736 ab*®*. Zu Passau erhielt er am 21. September 1737 das Subdiakonat, am 24. September 1738 das Diakonat und am 10. September 1739 die Priester weihe*®®. Seine Primiz feierte er am 11. Oktober 1739 und war dann im Stifte tätig. Vom 26. April 1746 bis 1748 war er Kooperator Ordinarius in Taufkirchen, von 1748—1753 exponierter Ko operator in Raab, von 1753—1757 bekleidete er das Amt eines Küchenmeisters, 1757—1758 war er Kooperator in Zell, 1758—1763 Kellermeister, vom 1. Jänner 1764 bis 1766 Pfarrvikar in Zell, ab 8. Juni 1766 Pfarrvikar in Taufkirchen bis er am 18. Mai 1767 Stiftsdechant wurde. Nadi dem Tode des Propstes Ildephons wird er am 24. Sep tember 1767 zum Propst gewählt*®®. Die Fundations-, Privilegien- und Freiheitsbriefe des Klo sters Suben von 1142 bis 1659 ließ der Propst 1769 vidimieren. 1769 ordnete er den Umbau der vor dem Tore liegenden Pfarrkirche zur hl. Maria und die Anlage eines neuen Friedhofes für die Pfarrgemeinde an. Im gleichen Jahre er folgte auch die feierliche Übertragung der Re liquien der hl. Märtyrer Benignus und Illuminatus. Die neue Stiftskirche wurde am 6. Ok tober 1771 durdi den Fürstbischof von Passau, Kardinal Leopold Ernst von Firmian, geweiht. Im Jahre 1775 wurde auch die Weihe der neuen Pfarrkirche vor dem Stift vollzogen. Für die in nere Ausstattung des Stiftes ließ Propst Wilhelm im Jahre 1777 eine Reihe von Bildnissen an fertigen, so von der Gründerin Tuta und von Bischof Altmann, sowie vom Stiftsneubau. Audi die Bilderreihe der Pröpste seit Matthias Froschhammer ließ er anfertigen*®*. Das Stift hatte einen neuen Höhepunkt erreicht. Doch bald traten innere und äußere Ereignisse ein, die zum Niedergang des Stiftes führten. Durch den Friedensvertrag von Teschen am 13. Mai 1779 war der Landstrich am rechten Innufer zu Österreich gekommen*®®. Mit diesem Anschluß fielen die Schlagschatten auf das Stift, das man bald als unnötig bezeidinete. In einem Schreiben an den Bischof von Passau vom 30. Juni 1780 Mitteilung v. Univ.-Prof. Dr. Ludwig Hammermayer, Ingolstadt, v. 18. 7. 1975. OÖ.UB. I, S. 423. Mitteilung v. P. Maurus Krammer OSB., Fiecht/Tirol, V. 15. 9. 1974. Dworschak, Suben, S. 309. Erzabtei St. Peter, Akt 245. Mitteilung österr. Kulturinstitut Rom, ZI. 1043-A v. 15. 5. 1975. Lindner, S. 256. 460 Mitteilung Pfarramt Vieditach v. 26. 3. 1972. 451 pmz, Suben, S. 62. Bisdiöfl. Ord. Passau, Weiheprot., Bd. 12, o. S. Pritz, Suben, S. 62. Dworschak, Suben, S. 311. Litsdiel Walter Rudolf: Der bayerische Erbfolgekrieg 1778/79 und der Erwerb des Innviertels (1978), S. 45.

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