Am 24. April 1679 wird er zum Propst des Stif tes Suben gewählt'^®''. Daher resigirierte er die Pfarre Weigelsdorf mit 19. Mai 1679^*^^ Vom Stifte Gars am Inn wird am 18. August 1679 der Chorherr Chrysostomus Hager als Dechant nach Suben postuliert, aber dort nicht angenom men^®^. Vom Subdechant Reiffauer läßt er 1681 das „Diarium Subense" anlegen und fortschrei ben. Der an den Stufen des hohen Chores ste hende Kreuzaltar wurde 1681 entfernt, für den Neubau der Marienkapelle 1682 der Grundstein gelegt. Propst Ernest Theophil hob zunächst das kirchliche Leben durch Errichtung einer Erzbruderschaft „Maria Hilf" in der Frauenkapelle, die mit Statuten und zahlreichen Ablässen ausge stattet war. Papst Innozenz XI. bewilligte sie für alle Christgläubigen am 7. Dezember 1682 imd Bischof Sebastian von Passau hat sie am 11. August 1683 bestätigt®®®. Wegen der Tür kengefahr flohen viele Priester und Mönche; so kamen Ende Juli 1683 zwei Chorherren, Fried rich Schrenck und Malachias Fleischmann, von Klosterneuburg nach Suben und blieben bis An fang 1684®®''. Vom 2. bis 7. Oktober 1683 war im Stifte eine eingehende Visitation und ein Verhör einzelner Konventualen und Dienstbo ten®®®. In diesem Jahr wurde das Chorgestühl als „Chorus clausus" aufgestellt und das neue Heilige Grab im Durchgang zur Marienkapelle postiert. Der Propst trug ferner Sorge für die Ausschmückung der Stiftskirche mit Heiligenbil dern, Statuen und einer Kreuzigungsgruppe. In mehreren Höfen und Kapellen wurden Spring brunnen errichtet und der Bau der Stiftspforte vollkommen erneuert®®®. Auf Befürwortung des Kardinals Francesco Buonvisi, Nuntius in Wien, erhielt Propst Ernest Theophil für seine Leistun gen vom Papste Innozenz XI. am 7. Dezember 1684 die Pontifikalien (Infel, Stab, Ring und Brustkreuz) verliehen®®". Dieses Recht verblieb dann für immer den nachfolgenden Pröpsten. Im Jahre 1685 weihte er den Altar in der Ma rienkapelle. Der sehr patriotische Ernest Theo phil von Suben ließ weiters zu Ehren der unbe fleckten Empfängnis Mariens als Beschützerin von Bayern und zur Verherrlichung des Kurfür sten, seinem Landesherrn, im Jahre 1687 eine schöne Mariensäule errichten®®®. Die Opfer für den Türkenkrieg ließen keine weiteren großen Maßnahmen zu. Im Jahre 1688 wurde eine kleine Glocke mit dem Wappen des Propstes für die Stiftskirche angeschafft®®®. Kurfürst Max Emanuel revanchierte sich für die Ehrung durch den Propst und erteilte am 27. Jänner 1691 dem Stift Suben gegen einen Jahrtag die Zollfreiheit für Salztransporte nach Suben^®®. Die Bibliothek wurde 1692 in die Infirmarie verlegt, wodurch ein Aufenthaltsraum für die Religiösen ent stand. Die wirtschaftliche Lage des Stiftes war nicht glänzend, es mußten immer wieder Dar lehen aufgenommen werden^®'. Nach einem überaus reichen Arbeitsleben und Schaffen ging Propst Ernest Theophil am 25. August 1696 in die Ewigkeit^®®. In der Frauenkapelle wurde er beigesetzt. Sein schöner Krummstab mit seinem Namen befindet sich im Dom zu Linz. 56. Mag. phil. Gregor II. Reiffauer (1696—1720) Geboren am 21. Februar 1656 in Braunau als Sohn Joseph des Michael Reiffauer (Railfauer) und der Magdalena''®®. Er trat am 18. September 1674 in das Stift Suben ein und erhielt den Klo sternamen Gregor. Die feierlichen Gelübde legte er am 13. Oktober 1675 ab''®''. An der Universi tät Dillingen ist er unter dem 6. November 1676 eingetragen; er studierte Logik, Theologie, Mo ral und Controverse. Baccalaureus wird er am 1. Dezember 1677, Magister der Philosophie am 19. Juli 1679^®®. In Passau erhält er am 19. Sep tember 1680 das Subdiakonat, am 25. September 1680 das Diakonat und am 28. August 1681 die Lindner, 5. 256. Diözesanarchiv Wien, Sehr. v. 20. 5. 1975, Zi. 50/1. Mitteilung P. Bernhard Ebermann CSsR., Gars, v. 22. 10. 1974. 303 Pfifz, Suben, S. 28. Mitteilung DDr. Floridus Röhrig v. 18. 6. 1976. 896 Bayer. Hauptstaatsarchiv, KL Suben 2, f. 164—213 u. 221—228. 8" Dworschak, Suben, S. 307. 397 Pfitz, Suben, S. 28 — Dworschak, Suben, S. 307. .308 Prey, Kunsttopographie Schärding, S. 231. 899 Oberchristi, Glockenkunde, S. 529. ^99 Bayer. Hauptstaatsarchiv, Urk. Reg. Nr. 14.615. 991 Dworschak, Suben, S. 307—308. 998 Stift Lambach, Necr. HS 228 / 2. Teil. 993 Stadtpfarramt Braunau, Taufbuch IV, o. S. 999 Pritz, Suben, S. 30. 995 Specht, Matrikel Dillingen II, S. 917, n. 141.
RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2