im Salzburger Vorland in gleichalte Sande imd Schotter über, die auf einen größeren Alpenfluß, wohl einen Salzachvorläufer, aus dieser Zeit hin deuten. Sie sind dort allerdings mit Ausnahme des bereits in Salzburg liegenden Oichtentales von jüngeren Ablagerungen überdeckt. Die (obere) Süßwassermolasse Vor etwa 17 Mill. Jahren ist das Meer endgültig vom Vorland zurückgewichen. Alle nachfolgen den Ablagerungen sind somit Süßwasserbildun gen auf dem Festland, die auf Flüsse oder Seen zurückzuführen sind; sie werden allgemein unter dem Begriff (obere) Süßwassermolasse zusam mengefaßt und weisen daher keine so geschlos senen Schichtfolgen auf, wie sie aus der Zeit der Meeresbedeckung vorliegen. Wir müssen also im Jungtertiär des Innviertels mit größeren Schicht lücken rechnen, mit Zeiträumen, in denen an Stelle der Ablagerung Landabtragung stattgefun den hatte. So liefern uns nach einer Zeit der Ab tragung die fast über das gesamte Innviertel und auch noch östlich davon weit verstreuten soge nannten „Quarzitkonglomerate" (H. Kinzl, 1927) den ersten Nachweis. Dabei handelt es sich um Quarz- und Quarzit-Schotter alpiner Herkunft und teilweise auch um Quarzsande, die nicht durch ein kalkiges Bindemittel verfestigt sind, sondern dxurch Kieselsäure, worauf ihre Wider standskraft gegen Verwitterungseinflüsse zurück zuführen ist. Meist sind sie in Form der losen Blöcke bekannt, die stellenweise gehäuft auftre ten, wie um Mehrnbach, wo sie als Mehrnbacher „Zwanz'ger" oder „Vierz'ger" bezeichnet wer den, am Fuße des Hausrucks und am Rande des Sauwaldes bei Neukirchen a. W. und besonders bei Münzkirchen (siehe Abb. 5). Sie kommen da her umgelagert in allen jüngeren Schottern von Geiersberg bis herab zu den jungeiszeitlichen Schottern entlang des Inns vor, wo sie oft wun derschöne Auskolkungen zeigen. Ein gewaltiger, plattenförmiger, etwa 5 mal 5 mal 2 m großer Block, wohl der größte bekannte außerhalb des Sauwaldes, ist erst in den letzten Jahren beim Straßenbau zwischen Ried i. I. imd Mehrnbach (siehe Abb. 6) freigelegt worden (vgl. Beschrei bung A. Adlmannseder, 1977). Von den land wirtschaftlichen Nutzflächen sind die störenden Blöcke im Laufe der Zeit beseitigt worden, z. T. fanden sie früher auch als Bausteine Verwen dung; neuerdings sind sie auch als Zier steine in Gärten geschätzt. Fast alle diese Blöcke lassen eine gelbbraune, wüstenlackartige Verwittenmgsrinde erkennen, die nicht auf gegenwärtige, auch nicht auf eiszeitliche Klimaeinflüsse zurückge führt werden kann, sondern älter sein muß. Die Entstehung dieser Quarzitkonglomeratblöcke kann am besten in den Schottergruben des Pitzenberges bei Münzkirchen studiert werden. Dort treten in den oberen Partien des hier 40—50 m mächtigen, etwas kaolinhältigen, weißen Schot ters bankartig kieselige Verfestigungen auf. In folge des großen Anteils stark zersetzter Quarzitgerölle ist auch ein hoher Quarzsandanteil fest zustellen. Kaolin entsteht durch Verwitterimg von Feldspat unter entsprechenden subtropischen wechselfeuchten bzw. -trockenen Klimabedingtmgen, wobei die Kieselsäure gelöst und wieder ausgeschieden wird. Die Bildung von Sümpfen kann diesen Vorgang fördern. Aber nicht nur am Pitzenberg des Sauwaldes, sondern auch am Nordabfall des Hausrucks bei den Pramquellen (am Waldlehrpfad Simbrunn) stehen diese kaolinisierten imd verkieselten Schotter an. Sie sind ferner am Grimberg bei Frankenmarkt und in größeren geschlossenen Decken jenseits des Irms in Ostbayern, besonders in der Umgebung von Griesbach im Rottal bis in die Umgebung von Simbach zu finden, wo sie infolge der durchgrei fenden Verwitterimg als „Quarzrestschotter" be zeichnet werden (F. Neumaier und Mitarbeiter, 1957). Wir dürfen also annehmen, daß diese Schotter auch in unserem Innviertel ursprünglich eine zu sammenhängende Decke gebildet hatten, die bei der späteren Landhebimg, Zertalung und der da mit verbimdenen Abtragung des Landes zerstört worden war. Da geeignetes Fossilmaterial fehlt, können diese Schotter nur auf Grund ihrer Lage rung altersmäßig eingestuft werden, wobei der Zeitraum von Badenien (ehem. Torton) bis Sarmatien, also des oberen Miozäns, etwa zwischen 16 und 12 Mill. Jahren in Frage kommt (H. Kohl, 1967). Nach einer weiteren Schichtlücke folgen dann die unter der Bezeichnung „kohleführende Süßwasserschichfen" (F. Aherer, 1955) zusammengefaß-
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