OÖ. Heimatblätter 1978, 32. Jahrgang, Heft 3/4

zogen®'®. Er hatte das Lob eines frommen Man nes und starb zu Schärding am 10. Jänner 1610®". 47. Georg 11. Reichenstorfer (1610—1622) Über seine Herkunft und Studien ist nichts be kannt. Er war zuletzt Stiftsschaffner und wurde am 22. März 1610 einstimmig zum Propst ge wählt und noch am gleichen Tage vom Bischof von Passau bestätigt®®". Im Jahre 1611 sucht das Stift beim Kaiser um die Privilegienbestätigung an®®'. Zwischen dem Propst und den Vertre tern der Bevölkerung von St. Willibald fanden am 12. September 1611 Verhandlungen wegen eines Priesters und der Wallfahrt statt®®®. Im Jahre 1612 nahm der Propst am Landtag in München teil und ließ eine Handschrift von 426 Blättern verfassen®®®. Herzog Maximilian von Bayern bewilligte in einem Befehl (!) aus dem Jahre 1614 dem Kloster die Bierbräuergerechtigkeit zur „Hausnotdurft", versagte aber die Ausdehnung auf die zum Kloster gehörenden Wirte®®®. Propst Georg baute auch das Bräuhaus zu Suben. Sein Leben beendete er am 26. Februar 1622 anläßlich eines Besuches im Stift St. Nikola in Passau®®®. 48. Markus Pedch (1622—1628) Auch über ihn liegen keine Angaben wegen der Herktmft und der Studien vor. Er war längere Zeit Pfarrvikar in Taufkirchen und dann Stiftsdechant. Zum Propst wurde er am 10. Mai 1622 gewählt®®®. Bei seiner Wahl waren im Stift sie ben Priester, ein Diakon, ein Subdiakon, ein Akolyth und ein Novize®®'. Am 29. Dezember 1622 wurden dem Stift kaiserliche Privilegien bestätigt®®®. Im Jahre 1625 ist das Stift mit Klosterneuburg eine Konföderation eingegan gen®®®. Das Jahr 1626 brachte für das Stift einen großen wirtschaftlichen Schaden. Der Hof in Rossatz wurde durch Brand schwer beschädigt®®". Propst Markus ist am 28. Februar 1628 verstor ben®®'. 49. Matthias Froschhammer (1628—1640) Er wurde um 1585 als Sohn eines Müllers in Suben geboren. Studierte in Passau und ab 5. Mai 1604 in Graz®®®. Im Jahre 1606 legte er die Profeß ab. Seine Studien setzte er in Ingol stadt®®® ab 17. November 1608 fort und wurde 1610 zum Priester geweiht®®'. Er war von 1622 bis 1624 exponierter Kooperator in Raab und zuletzt Stiftsdechant. Der Konvent wählte ihn am 3. April 1628 zum Propst (siehe Abb. 8)®®®. Dem Stift gehörten damals 12 Chorherren an®®®. Das Vikariat zu Zell (an der Pram) wurde 1629 zur selbständigen Pfarre erhoben®®'. Wegen der Schwedeneinfälle in Deutschland kamen Chor herren anderer Stifte nach Suben. So wurde der Chorherr Ambrosius Faber aus dem Kloster Rohr lö34 Pfarrvikar in Taufkirchen®®®. In der Stifts pfarre Suben wurden lo35 die Tauf-, Trauungs und Sterbematriken begonnen®®®. Unweit des Stiftes, an der Straße nach St. Florian, erbaute Propst Matthias eine Wegkapelle (siehe Abb. 4). Darin aufgestellt ein Relief aus Kehlheimer Stein, Christus, das Kreuz tragend, erscheint dem Propst und dem Konvent, darüber, in Wol ken, Gottvater®'®. Das Stift zählte damals 18 Chorherren. Propst Matthias hat 1639 mit der Rieder Heimatkunde, Bd. V., S. 53. 319 Prifz, Suben, 5. 26. 320 Pritz, Suben, S. 26—27. Mitteilung österr. Staatsarchiv, Allgem. Verw. Archiv V. 6. 10. 1976, ZI. 12. 744. F. B.: Zur Geschichte der Innviertier Pfarreien, in: Heimat, Beiträge zur Heimatkunde und Heimat geschichte des Bezirkes Schärding, Folge 9 (1912), S. 135. Jetzt als HS 526 im Stift St. Florian. Staatsarchiv München, Akt CA 1075/148. Lindner, S. 256. Kuen, Germ. Can. Aug., S. 118. Bayer. Hauptstaatsarchiv, KL Suben 1, f. 95. öst. STA. Allg. Verw. Arch., Mitteilung v. 6. 10. 1976, ZI. 12.744. 329 Mitteilung P. Dr. Johannes Zeschik OSB. vom 20.10. 1974. 330 Mitteilung wHR. Dr. Otto F. Winter vom 5. 8. 1974. Lindner, S. 256. Universitätsbibliothek Graz, Matrikel M 58, Bd. 1, Bl. 21. Pölnitz, Matrikel München II/l, S. 167. Stiftsarchiv Seitenstetten, Rotelsammlung, Karton 30 Y (Suben). Bayer. Hauptstaatsarchiv, KL Suben, f. 116. 3" Bayer. Hauptstaatsardiiv, KL Suben 1, f. 121. 3" Zinnhobler Rudolf: Die Passauer Bistumsmatrikeln für das westliche Offlzialat, Bd. II, S. 237. 338 Mitteilung v. P. Dr. Johannes Zeschik OSB. v. 20.10. 1974. 33» Grüll Georg: Die Matrikeln in Oberdonau (1939), S. 78, Nr. 377. 33» Frey, Kunsttopographie Schärding, S. 231.

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