wurde von Wigeleus Hundt das Werk „Metro polis Salisburgensis" (Reihenfolge der Äbte und Pröpste der zur alten Salzburger Kirchenprovinz gehörigen Ordenshäuser) herausgegeben^®^. Die über Suben eingeschaltete Reihenfolge der Pröp ste war ohne Zutun des Stiftes geschehen und daher nicht ganz richtig. Um diese Zeit war in Suben durch den Einfluß des Protestantismus imd seiner Lehren, der Verwerfung der religiö sen Gelübde, Ehe der Kleriker usw., der Stand der klösterlichen Disziplin ein sehr schlechter. Frechheit und Ungehorsam gegen die Vorgesetz ten herrschten, Skandale verschiedener Art fielen vor, die Konventualen empörten sich gegen den Propst, und die Hilfe des weltlichen Armes ge gen sie war sogar nötig geworden^®®. Daher ist es um so verwunderlicher, daß im Jahre 1583 mit dem Chorherrenstift Gars am Inn eine Konföde ration abgeschlossen wurde^®®. Nachdem im Stift und auf den Pfarreien weitere ungute Zustände eingerissen waren, an denen zum Teil der Propst mitschuldig war, resignierte dieser Ende des Jah res 1585^®^ und starb am 13. Jänner 1586^®®. 41. Paul Fixinger (1586) Noch am Tage des Todes seines Vorgängers, am 13. Jänner 1586, wurde er zum Propst ge wählt. Er war Konventuale des Stiftes Ranshofen, Ökonom im Stift und zuletzt Pfarrer in Handenberg gewesen. In Ranshofen herrschte noch ein besserer Geist. Der Propst konnte ge gen die Zustände in Suben nur wenig ausrichten und starb schon am 27. Jxmi des gleichen Jahres^ss. 42. Mag. phil. Johann VIII. Ponner (1586—1591) Mit Familiennamen hieß er richtig Prinninger und war 1558 Novize im Stift Ranshofen^®®. Er stammt aus Waging bei Braunau®®L Am 14. April 1564 hat er sich an der Wiener Universität immatrikuliert®®®, finden ihn am 5. Juni 1569 in Dillingen eingetragen, wo er am 16. August 1569 den akademischen Grad „Baccalaureus" erwirbt und bereits am 25. Oktober 1569 Magister der Philosophie ist^®®. Doch schon am 23. Oktober 1570 ist er „theologiae studiosus" an der Uni versität Ingolstadt®®^. Über seinen Eintritt in das Stift Ranshofen und über seine Verwendungen im Stift ist uns nichts bekannt. Nachdem Paul Fixinger (Fuchs) als Propst nach Suben berufen worden war, nahm er den Chorherrn Johann mit und ernannte ihn zum Dechant. Nach dem Tode von Propst Paul leitete er das Stift Suben. Der Geist im Stifte hatte sich noch nicht gebessert, und so sah sich die Regierung von Burghausen genötigt, mit Schreiben vom 12. Juli 1586 den Chorherren nicht nur die schlechte Lebensweise vorzuwerfen, sondern unter Androhung von Sanktionen diese aufzufordern — da kein Propst vorhanden — bis zur Ernennung (!) eines sol chen, dem Dechante Johann, dem Richter und den weltlichen Kommissären sowohl in „spiritualibus als temporalibus" allen Gehorsam zu leisten®®®. Ausgehend von einem Bericht über die Zustände im Kloster, bittet die Regierung von Burghausen in einem Schreiben vom 20. Au gust 1586 den Geistlichen Rat in München, die Propstwahl in Suben nicht weiter aufzuschie ben®®®. Bald darauf wurde Dechant Johann Propst, ob durch Wahl oder Ernennung ist un bekannt, aber am 22. September 1586 wurde er vom Bischof in Passau bestätigt®®'. Wir sind nicht unterrichtet, was er zustande brachte. Am 5. August 1591 ist er von dieser Welt gegan gen®®®. 43. Mag. art. Michael Hererig (1591—1599) Am 12. Jänner 1583 finden wir ihn unter Michael Hörig als „professus Bamburgensis philosophiae studiosus" an der Universität Ingolstadt®®®. Über sein Wirken im Stifte Baumburg ist uns nichts bekannt. Jedenfalls ging ihm der Ruf eines aus gezeichneten Mannes voraus, und da im Stifte Suben kein Chorherr vorhanden war, der zur Lindner, S. V. 285 Pj-itz, Suben, S. 25. 286 Mitteilung P. Bernhard Ebermann CSsR., Gars am Inn, vom 22. 10. 1974. 287 Suben, S. 25 — Oberchristi, Necr., S. 2. Lindner, S. 255. 28» Suben, S. 25. 28» Berger, Verhältnisse, S. 65. Meindl, Braunau, S. 103. »»» Call-Szaivert: Matrikel III (1971), S. 136. »»» Specht, Matrikel Dillingen I, S. 24. 2»^ Pölnitz, S. 955. »»» Pritz, Suben, S. 25—26. »»» Bayer. Hauptstaatsarchiv, KL Suben 5, f. 277. »»' Pritz, Suben, S. 26. 2»» Lindner, S. 255 — Michaelbeuern, Necr. I, Nr. 34. 2»» Pölnitz, S. 1119.
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