der Pfarre Taufkirchen mit den Filialen Diersbach und Rainbach im Jahre 1506^^^. Die Ver handlungen hatten bereits 1500 begonnen, da zu dieser Zeit Mangel an Weltpriestern war. Auch mit der Benediktinerinnen-Abtei Nonnberg stand Suben in Verbindung. Anno 1508 „in festo penthecostes" (Pfingsten) kam der Nonnberger Rotelbote nach einer langen Reise nach Suben, das seine 64. Station (!) war^^®. Propst Johann verschied am 9. November 1509 in Suben^^®. 36. Petrus Dörffl (1509—1530) Dieser stammte aus Schärding und war ein Sohn des Jakob Derffl, Mitglied des Inneren Rates®^^. Seine Wahl zum Propst erfolgte schon am 10. November 1509^^®. Die Bestätigung des Pap stes Julius II. erhielt er am 19. Jänner 1510^^®. Wie sein Vorgänger war auch Propst Petrus be strebt, mit anderen Klöstern in Verbindung zu kommen. So wird 1513 eine Konföderation mit der Benediktiner-Abtei Melk abgeschlossen®®®. Für das Stift Suben wird im Jahre 1521 eine Glocke gegossen®®^. Aus den Unterlagen des Be nediktiner-Klosters Arnoldstein in Kärnten geht am 19. Dezember 1521 hervor, daß dieses Stift die Todesanzeigen seiner Mönche an das Stift Suben versendete®®®. Das deutet auf eine Ge betsverbrüderung hin. Den wohl schwersten Amtstag in seinem Leben hatte der Propst, als er am 18. Juli 1527 in Passau Beisitzer beim Geridit über den einstigen Chorherrn und jetzi gen Kaplan Leonhard Kaiser sein mußte®®®, den man wegen seines Übertrittes zum Luthertum zum Tode verurteilte. Propst Petrus ist am 23. Juli 1530 in die Ewigkeit eingegangen®®^. 37. Lambert 1. Pogner (1530—1542) War vor seiner Wahl zum Propst im Stift als Ökonom tätig. Der Wahltag ist nicht bekannt. Im Jahre 1534 ließ Propst Lambert die große Glocke (980 kg) und die „Elferin" (190 kg) gießen®®®. Nach einem am 8. August 1534 von Herzog Wilhelm IV. von Bayern ausgestellten Konsens hat das Stift Suben Güter in der Steier mark verkauft®®®. Nach einem Sdrreiben des Subener Propstes vom 8. Juli 1537 an den Herzog in Bayern mußte der Verwalter der Stiftsgüter in Kärnten abgesetzt werden®®''. Weitere Anga ben über den Propst und das Stift aus dieser Zeit liegen nicht vor. Propst Lambert verstarb am 22. Juni 1542®®®. 38. Leonhart II. Reutter (1542—1558) War aus Raab gebürtig, studierte in Passau und Landshut, war 1509 in das Stift eingetreten und am 19. November 1512 an der Universität Ingol stadt immatrikuliert®®®. Im Jahre 1518 wurde er zum Priester geweiht. Von 1526 bis 1532 war er Kooperator in Raab®®®. Nach der Überliefe rung hat er den Kaplan Leonhard Kaiser (siehe oben) am 3. März 1527 an den Bistumsverwalter Ernst verraten®®^. Von 1536 bis 1542 war er Pfarrvikar in seiner Heimat Raab®®®. Am 14. Juli 1542 traf ihn die Wahl zum Propst; sie wurde am 4. September von Bischof Wolfgang von Pas sau bestätigt®®®. Im Jahre 1543 nahm Propst Leonhart an den Landtagsverhandlungen in Landshut teil®®*. In seine Zeit fallen die ersten Zeichen der um sich greifenden Auflockerung der klösterlichen Moral und Disziplin. Ein Akolyth entsprang 1551 und blieb in Österreich. In Suben war auch das Salzburger Agendenbuch (Rituale) vorhanden. Bei der am 13. Oktober 1558 be gonnenen Visitation gab es auch in Suben einige Beanstandungen, aber sonst „alles wohl vorHaberl, S. 45 u. 104. Mitteilung der Abtei Nonnberg v. 9. 6.1976. Lindner, S. 255. Lampredii, Schärding, S. 391. 248 Pritz, Suben, S. 24. Lindner, S. 255. 260 Mitteilung Stiftsarchiv Melk v. 28. 9. 1974. 261 Oberchristi, Glockenkunde, S. 529. ^62 Kärntner Landesardiiv, Katalog Arnoldstein I, S. 97, Fasz. VIII/IV/1. 266 Rödhammer Hans: Leonhard Kaiser — Zur Erinne rung an seinen Flammentod vor 445 Jahren, in: Die Heimat, Folge 155, Nov. 1972, S. 2. 261 Pritz, Suben, S. 24. 266 Oberchristi, Glockenkunde, S. 528 u. 529. 256 Bayer. Hauptstaatsarchiv, KL Suben 5, fol. 226r. 66' Bayer. Hauptstaatsarchiv, KL Suben 5, fol. 292r—293r. 266 Lindner, S. 255 — Oberchristi, Necr., S. 17. 266 Pölnitz: Die Matrikel der Ludwig-Maximilian Univer sität München, Bd. I, S. 357. 266 Lamprecht Johann Ev.: Beschreibung des Ortes Rab, S. 162. 261 Rödhammer, S. 2. 262 Lamprecht, Raab, S. 242. 26' Pritz, Suben, S. 24—25 — Lindner, S. 255. 266 Staatsarchiv Landshut, Landtagsverhandlungen 1543, S. 17.
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