des Propstes aus den Mitgliedern desselben durchzusetzen, und es wurde Leonhard Hutter (auch Hueter), der dort Ökonom war und vieles zum Erhalt jener Freiheit beigetragen hatte, im Jahre 1474 zum Propst gewählt. Er war auch ein gelehrter und frommer Mann^^®. Am 5. Fe bruar 1475 schloß er mit dem Stift Herzogen burg eine Gebetsverbrüderung ab, deren Unter lagen noch vorhanden sind^^®. Im Jahre 1476 zahlte das Stift Suben zwei Mark Pfründe nach Passau®®®. Wolfgang von Hoheneck stiftete 1492 eine ewige Wochenmesse im Stift®®'. Die Grafen von Schaunberg bestätigen im Jahre 1490 wie der die Mautfreiheiten und berufen sich dabei auf ihre Vorfahren und die Gründung des Stif tes; es heißt: „Die Gnad-Gutthat und Freiheit, damit das Gotshaus zu Suben von weilland den wohlgebohrnen unsern Vorfordern löbl. Gedächtniß seligen, als den rechten Stiftern dessel ben Goteshaus zu Suben etwo vil Jahr bisher fürgesehen, begabt und gehalten"®®®. Dieser um das Stift verdiente Propst starb am 26. Juni 1493®®®. Sein herrlicher Grabstein befand sich bis 1921 in der Kapelle zu Schröcket in der Pfarre St. Florian am Inn®®^ imd ist seither verschwun den. Dr. decr. Sigmund II. HoUeneck (1493—1494) Steirischer Ministeriale aus der Gegend von Arnfels in der Untersteiermark. Er war im Sommer 1492 an der Universität Wien immatrikuliert und erreichte dort den Grad eines Dr. decr. Als Domherr soll er zuerst 1484 nachzuweisen sein. Im Juni 1487 befand er sich unter den Wählern Christoph Ebrans in Mühldorf und verfiel mit ihnen der Exkommimikation. In dieser Zeit soll er nach Wien zurückgekehrt sein und dort 1489 an der Universität gelesen haben. 1490 wurde er vom Banne losgesprochen und am 5. September in der Domkirthe neu installiert. Am 10. Juni 1493 ist er als Spitalmeister beurkundet. Vor dem 1. August 1493 wurde er vom Salzburger Domkapitel zum Propste von Suben gewählt, doch wurde diese Wahl vom Subener Konvent zu Recht nicht angenommen und nicht anerkannt, weshalb er 1494 in dieser Angelegenheit nach Rom reiste. Am 16. April 1494 bestätigt Sigmund „von" Holleneck, vom Erzbischof für die Romreise „auf den krieg der brobstey halben zu Suben" 30 Pfund Pfennig erhalten zu haben. Er trug sich in das Verzeichnis der Heiligengeist-Bruderschaft ein. Am 7. Juli 1494 wurde er durch Kompromis sare zum Erzbischof von Salzburg gewählt, am 15. De zember 1494 von Papst Alexander konfirmiert und am 8. Februar 1495 vom Bischof Georg von Chiemsee konsekriert. Auf der Rückreise vom Reichstag in Worms ist er am 3. Juli 1494 in Mühldorf verstorben^'®. 35. Johann VI. Heiweckh (1493—1509) Stammt von einem Gut zu Hicketsedt in der Pfarre Taiskirchen. Als Frater von Suben ist er am 13. Oktober 1465 an der Universität Wien immatrikuliert®®®. Er wird als gelehrter Mann erwähnt und am 9. Juli 1493 vom Konvent zum Propst gewählt®®^ (siehe oben den Abschnitt über Sigmund Holleneck). Schon am 17. Juli 1493 erhielt Propst Johann VI. die Bestätigung des Passauer Bischofs und am 16. Dezember 1493 auch die des Papstes Alexander VI.®®®. Am 21. September 1497 schloß er mit der Benedik tiner-Abtei Kremsmünster eine Gebetsverbrüde rung ab®®®. Im Jahre 1500 ging das Benediktiner stift Mondsee mit Suben eine Konföderation ein®^®. Das Chorherrenstift Neustift bei Brixen ist am 10. Mai 1501 mit Suben eine Gebets verbrüderung eingegangen®^'. Auch das Stift Göttweig hat mit Suben im Jahre 1502 eine Konföderation abgeschlossen®^®. Am 17. April 1504 begann der Landshuter Erbfolgekrieg, der für den Landstrich am Inn große Bedrängnis, Not, Elend, Brand und Raub brachte. Auch in das Stift Suben kamen österreichische Reiter, zogen aber am 13. Jänner 1505 wieder ab®^®. Eine wesentliche Erweiterung des Wirkungskrei ses erfuhr das Stift Suben durch die Inkorporie rung der bisher großen Weltpriesterpfarre Raab mit den Filialen Zell und Enzenkirchen sowie 228 Pritz, Suben, S. 24. Mitteilung Wolfgang Payrich, Herzogenburg, v. 9. 8. 1974. Schmieder Pius: Kirch!. Einteilung der jetzigen Di özese Linz, in: Preßvereinskalender 1885, S. 76. Pillwein, Innkreis, S. 417. ^8® Lamprecht, Schärding, S. 442. 238 Pritz, Suben, S. 24 — Oherchristl, Necr., S. 17. Illustrierte Unterhaltungsbeilage zum Linzer Volks blatt Nr. 26 V. 25. 6. 1911. 888 Wagner-Klein, S. 26—27. 88' Gall Franz - Szaivert Willy: Matrikel der Universität, Bd. II, Wien 1967, S. 91. 8" Pritz, Suben, S. 24. 888 Pritz, Suben, S. 24. 239 Mitteilung P. Benedikt Pitschmann, Kremsmünster, V. 9. 7. 1974. 8'" 1200 Jahre Mondsee, in: Christi. Kunstblätter, 86. Jg. (1908), Heft 1/2, S. 13. 8" Mitteilung Prof. Martin Peintner, Kloster Neustift, V. 17. 10. 1974. 888 Mitteilung Benediktiner-Abtei Göttweig v. 1. 8. 1974. 888 Haberl Alois: Zell an der Pram, S. 50.
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