zum Nachfolger bestimmt-^®. Am 14. Mai 1456 ist Propst Matthäus verstorben-^®. Mit Schrei ben vom 15. Mai 1456 teilte der Konvent von Suben dem Herzog das Ableben des Propstes mit^i^. Der Salzburger Kanoniker Toppler wurde nicht sein Nachfolger. 32. Erasmus Werder (1456—1471) Schon am 21. Mai 1456 schreibt der Propst von Altötting (!) an den Herzog Ludwig, daß das Salzburger Domkapitel die Propstei Suben „einem, genant Her Erasm" überlassen habe^i®. Dieser „Her Erasm" war Erasmus Werder, Professe des Stiftes Gars am Inn, und auch „hospes Chori Salisburgensis"^^®. Merkwürdig ist, daß dem Stift noch immer ein fremder Propst vor gesetzt wird, während Subener Chorherren Pröp ste anderer Stifte wurden. So Georg Fabri 1458 Propst in Paring (Diözese Regensburg), Johan nes von Rötham 1465 Propst in Schlehdorf und Wolfgang Gladiatoris aus Schärding 1465 Propst in Herzogenburg^®«. Sonst ist aus der Zeit dieses Propstes nichts bekannt. Am 30. Jänner 1471 hat Propst Erasmus seine Seele ausgehaucht^®^. 33. Hieronymus I. Roienpeck (1471—1474) In verschiedenen Quellen wird behauptet, daß nach dem Tode des Propstes Erasmus die Prop stei Suben drei Jahre „erledigt" war, weil ein Streit mit dem Domkapitel Salzburg entstand®®®. Dies stimmt nicht. Es gibt darüber keinerlei Ak ten®®®. Eine sehr bekannte, aber auch umstrittene Person, der deutsche Humanist Hieronymus Rotenpeck, Professe des Stiftes Rebdorf (Diözese Eichstätt) wurde zuerst Administrator®®^. Hiero nymus hatte die vorzügliche Schule in Padua besucht. Nach Abschluß der Studien und Wan derjahre trat er in das Stift Rebdorf ein und pflegte im Konvent den Humanismus. Einer Re form des Stiftes widersetzte er sich und verließ es. Zwei Jahre unsteten Wanderlebens brachte er hinter sich, bis er wieder, 1456, in das Stift zurückkehrte. Aber nur kurze Zeit dauerte der Aufenthalt. Wieder flüchtete er aus dem Kloster, und der Bischof erließ am 15. März 1457 einen Steckbrief. Trotzdem fand er Aufnahme in einem Kloster und ist nach einer winterlichen Reise am 15. Jänner 1458 in Rom. Er war ein Freund des Papstes Pius II., auf den er Gedichte schrieb. Im Sommer 1460 erhält er ein kirchliches Benefizium in der Diözese Augsburg, aber dann durch päpst liche Verleihung die Pfarre Tegernbach (Diözese Freising), die er bis 1464 als Pfründe besaß. Mit päpstlicher Bulle vom 27. März 1464 wird Rotenpeck die Propstei Rebdorf, die sechs Jahre unbesetzt war, zugesprochen. Da starb sein päpstlicher Freund, und der Nachfolger wider rief die Bulle. Wieder zog Hieronymus nach Rom und zurück nach Salzburg, wo Erzbischof Bern hard von Rohr ihm günstig gesinnt war. Hiero nymus verzichtete im Jahre 1467 auf seine An sprüche bezüglich Rebdorf und blieb in Salzburg, wo er als Gast-Kanoniker des Domstiftes lebte und sich seiner humanistischen Dichtung hin geben konnte. Nach dem Tode des Subener Propstes Erasmus, 1471, erhielt Hieronymus diese Würde. Wohl nicht durch Wahl, sondern durch päpstliche Provision des neuen Papstes Sixtus IV.®®®. Im Jahre 1472 reiste Propst Hiero nymus I. nach Rom und trat dort der Bruder schaft an der Anima bei, in der er als „Hierony mus Rotenpeck, prepositus Subensis" eingetra gen ist®®®. Leider ist bei diesem Eintrag kein Datum vermerkt. Damit ist bewiesen, daß das Stift Suben 1471 bis 1474 nicht unter Admini stration stand. Das so wechselvolle, oft unruhige Leben hat der Propst am 28. Juli 1474 beendet®®^. 34. Leonhard I. Mutter (1474—1493) Nun war es dem Stift gelungen, die freie Wahl 215 Bayer. Hauptstaatsardiiv, Urk. Kurbaiern 13.625 und 13.627. ®15 Chur-Bayr. Kai. 1755, S. 278. ^1' Bayer. Hauptstaatsarch., Urk. Kurbaiern Nr. 13.626. ^15 Mitteilung Bayer. Hauptstaatsardiiv v. 16. 8. 1974, ZI. 1-3020/1942. ^1® Chronik des Stiftes Gars am Inn, S. 18. 5®° Lindner, S. 382, 161, 232 — Oberchrisfl, Necr., S. 28, 4 u. 23. ®2i Pritz, Suben, S. 24. 222 Suben, S. 24 — Chur-Bayr. Kai. 1755, S. 278 — Kuen Michael: Germania Canonico Augustiniana (1755—1768), S. 116. Mitteilung E.b. Konsistorialardiiv Salzburg v. 4. 7. 1974. 225 Lindner, S. 255. 225 Schlecht Joseph: Hieronymus Rotenpeck und die Re form des Stiftes Rebdorf, in: Sammelblatt des Hist. Vereins Eichstätt, VII. Jg. (1892), S. 65—90. 225 Liber Confraternitatis B. Marie de Anima Teutonicorum de Urbe (Rom 1875), S. 77. 22' Oherchristl, Necr., S. 21.
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