OÖ. Heimatblätter 1978, 32. Jahrgang, Heft 3/4

Monate stand er dem Stifte vor. Am 17. Fe bruar 1422 verstarb er^®''. Sein roter Marmor grabstein ist vor dem Hause Suben Nr. 26 als Pflasterstein eingelegt, aber nicht mehr lesbar*®®. 31. Matthäus Meermoser (1422—1456) Stammt aus dem bayerischen Geschlecht von Mermos. Er war ein Professe des Stiftes Berch tesgaden und ist schon früher nach Suben ge kommen, weil er bereits 1421 als Dechant auf scheint*®®. Im Jahre 1422 (März) wurde er zum Propst gewählt; mit ihm kam ein weiterer tüch tiger Mann als Vorsteher des Stiftes. Aus dem Jahre 1425 ist bekannt, daß er für die Stifts kirche die Zwölfer-Glocke gießen ließ®®®. Schon am 8. August 1426 schloß er mit dem Stifte St. Florian eine Gebetskonföderation ab®®*, und am 15. August 1426 erfolgte in Suben der Ab schluß einer Konföderation mit dem Stifte Sankt Pölten®®®. Vor dem Klostertor wurde die Kirche zu „Unserer Lieben Frau" neu erbaut und am 25. November 1429 geweiht®®®. Bischof Leonhard von Passau versammelte am 29. März 1432 die Pröpste der Chorherrenstifte in Ebelsberg®®* zur Beratung wegen des Konzils zu Basel und zur Wahl eines Taxators, da die Stifte zur Beitrags leistung zum Konzil eingeschätzt wurden. Im Jahre 1432 wurde die Augustiner-Eremiten- (Paulaner-)Propstei St. Oswald an die Augusti ner-Chorherren resigniert und als erster Propst der Subener Chorherr Johann Furtner (geb. 1374 in Schärding) am 19. April 1432 eingesetzt®®®. Zwischen dem Stifte Voran in der Steiermark und Suben kam am 24. Juni 1444 eine Konföde ration zum Abschluß®®®. Wegen der steirischen Defensivbemühungen wird das Stift Suben mit einem Besitz in der Steiermark (und in Kärnten) in die Rüstungsordnung von 1444 einbezogen®®*. Eine weitere Gebetsverbrüderung hat das Stift Suben unter Propst Matthäus am 1. November 1449 mit dem Stifte Rottenbuch abgeschlossen®®®. Im gleichen Jahr ist auch Propst Johann Furtner in St. Oswald verstorben®®®. Nun besetzt, wie vereinbart, das Stift St. Nikola (in Passau) die Propstei St. Oswald. Wie sehr Propst Matthäus bemüht war, mit anderen Klöstern in Verbindimg zu treten, zeigt der Abschluß einer Kon föderation mit dem Stifte Rohr im Jahre 1449®*®. Propst Matthäus war einmal schwer krank, und das Domkapitel Salzburg hat zu seiner Vertre tung den Domherrn Johann Toppler bestimmt, der auch sein Nachfolger sein sollte®**. Doch Propst Matthäus genas wieder. Wegen der Diszi plin wendete sich der Propst im Jahre 1451 an den Propst Lukas Friedensteiner in St. Florian, wie es dort mit der Disziplin gehalten werde, um sich darnach einzurichten®*®. Bei der im Auftrag des Kardinals Nikolaus von Kues durch Propst Petrus Fries von Rohr mit Propst Nikolaus von St. Dorothea in Wien und Dekan Wolfgang Kerspeck von St. Florian durchgeführten Visita tion der Chorherrenstifte in der Salzburger Kir chenprovinz im Jahre 1451 wurden auch in Suben die Raudnitzer Reformstatuten eingeführt®*®. Diese brachten sicherlich für die Subener Chor herren manche Neuerung. Die Konföderation mit dem Stifte Voran hat Propst Matthäus am 29. Jänner 1455 erneuert®**. Im März 1456 (29. und 30.) war der Propst wieder schwer erkrankt, und Herzog Ludwig von Bayern-Landshut wurde gebeten, dafür zu sorgen, daß das Domkapitel Salzburg nicht wieder den Kanoniker Toppler Lindner, S. 254. c'® Besichtigung am 8. 9. 1974 durch den Verfasser. 189 Michaelbeuern, HS mans. perg. 7, fol. 62. 28» Oberchristi, Glockenkunde, S. 529. ^8' Mitteilung DDr. Karl Rehberger, St. Florian b. L., V. 24. 5. 1974. ®82 Mitteilung Diözesanarchiv St. Pölten v. 14. 6. 1976, 21. A 51/76. ^83 Austria Sacra II, S. 245. -8'' Ruprechtsherger Mathias: Ebelsberg einst und jetzt (1912), S. 158. 388 Krick, Seelsorgevorstände, S. 599—600. 388 Chorherrenstift Vorau, Org. Urk. Nr. III. 38' Mitteilung Steiermärkisches Landesarchiv v. 14. 7. 1976, 21. 343/2. 388 Wietlisbach Heinrich: Album Rottenbudiense (Mün chen, 1902), S. 88. 388 Krick, Seelsorgevorstände, S. 600. 3*8 Dalhammer Patritius: Canonia Rohrensis (Regens burg, 1784), S. 10. 3" Bayer. Hauptstaatsarch., Mitteilung v. 16. 8. 1974, 21. 1-3020/1942. 3*3 Czerny Albin; Aus dem geistlichen Geschäftsleben in Oberösterreich im 15. Jahrhundert (1882), S. 4. 3" Mitteilung P. Dr. Johannes 2eschik OSB. vom 20. 10. 1974. 318 Vorau, Org. Urk. Nr. 143.

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2