kung auch ein Vorsdüeben der randlichen alpi nen Faltenpakete über diese Tertiärablagerungen vollzogen hatte. Dieser Zeitabsdhnitt wird neuer dings nach der Stadt Eger (Erlau) in Ungarn als Egerien bezeichnet (J. Senes, 1975). Es sprechen hier alle Erscheinungen dafür, daß wir es am Alpenrand mit einer Verschluckungszone im Sirme der modernen Plattentektonik zu tun ha ben. Dabei sind Schuppenpakete vom Meeresgrimd gelöst worden und in die Vorlandmolasse eingeglitten, z. B. die zwischen 1605 und 2661 m Tiefe erbohrte Schuppe von Perwang {K. Koll mann, 1977). Vom Alpenrand bis gegen den Nordrand des Kobernaußerwaldes sind mehrere Lagen von Schottern imd Sanden alpiner Her kunft eingelagert, die teilweise Erdgas führen (auf Innviertier Boden bei Munderfing, Pfaffstätt bei Mattighofen, Friedburg und Hocheck im Kobemaußerwald). Auch die den Linzer Sanden ent sprechenden Basissande mit dem kleinen, bereits ausgebeuteten Ölvorkommen von Taufkirchen a. d. Pram sind hierher zu zählen (R. Grill, 1951, und E. Braumüller, 1961). Die über der Puchkirchener Serie folgende Hal ler Serie gehört dem der Burdigalstufe entspre chenden „Eggenburgien" (nach Eggenburg in Nö.) an. Sie besteht basal aus Sanden, die noch vereinzelt Erdgas enthalten (Treubach, Munder fing und Oberminathal), und darüber aus dem Haller Schlier (benannt nach Bad Hall in Oö.). Nach einem vorübergehenden Rückzug des Mee res von der nördlichen Küstenlinie, die schon nahe dem heutigen Kristallinrand verlief, setzte ein neuer Vorstoß ein, wobei sich die Absenkimgsachse aus dem Raum des Alpenrandes wei ter nach Norden verlagert hatte. Die Zerstückelimg des Untergrundes durch Brüche hat aufge hört. Noch immer liegen aber diese Sedimente imter der Geländeoberfläche, nur am Obertrumer See sind sie an der Alpenrandstörung an weni gen Stellen auch auf Innviertier Boden freigelegt, von wo sie sich ins Salzburgische fortsetzen. Bei der über den Haller Schichten folgenden, maximal 650—700 m mächtigen Innviertier Serie wechseln stärker sandige mit mehr tonig-merge ligen, als Schlier bezeichnete Ablagerungen ab. Sie gehört bereits der Zeit des mittleren Miozäns an und bildet den Abschluß der marinen tertiä ren Schichtfolgen. Ihre tieferen Schichtglieder, die Vöcklaschichten (mergelige Sande) und die Atz bacher Sande (graue bis gelbliche Quarzsande), erreichen erst außerhalb des Innviertels zwischen dem Vöckla-Ager-Talzug imd dem Hausruck die heutige Landoberfläche, ihre höheren aber tref fen wir im Innviertel an. Sämtliche Schichtglieder dieser Serie sind infolge der nach Westen absin kenden Vorlandmulde hufeisenförmig so ange ordnet, daß die älteren den östlichen Außensaum aufbauen und die Schichten von dort gegen den Muldenkern im Räume Treubach bis südlich Braunau immer jünger werden. Wie das Schlier vorkommen bei Salling nahe Münzkirchen be weist, hat das Tertiärmeer vor etwa 17—18 Mill. Jahren den Höchststand von mindestens 500 m heutiger Seehöhe erreicht. Der Schlier von Sal ling gehört dem weit verbreiteten Ottnanger Schlier an, der nach dem Mikrofossilinhalt auch als Robulus-Schlier bezeichnet wird (benannt nach Ottnang bei Wolfsegg). Die charakteristi schen Fossilien von Ottnang gaben den Anlaß, daß bei der Neugliederung des Jungtertiärs der gesamte, die Irmviertler Serie umfassende Zeit abschnitt als „Ottnagien" bezeichnet wurde (/. Senes, 1973). Ähnlich wie die Atzbacher Sande im Südosten unterlagern den Ottnanger Schlier entlang des Sauwaldes, vor allem in der Taufkirchener Bucht und zwischen Andorf und Enzen kirchen Strandsande, die „Enzenkirchener Sande" Aherers (1958), die mit den weiter östlich (Prambachkirchen imd Plesching bei Linz) diskordant über den älteren Linzer Sanden liegenden Phos phoritsanden vergleichbar sind. Nach Westen hin wird der Ottnanger Schlier der Reihe nach von den Rieder Schichten (Tonmergel mit glimmerigen Feinsanden), nach dem Mikro fossilinhalt auch als Rotalienschlier bezeichnet, den Mehrnbacher Sanden (grünlichgraue glauko nitische Quarzsande mit Tonmergeln), dem Braun auer Schlier (feinsandige Tonmergel), den Treu bacher Sanden (glimmerige glaukonitische Fein sande mit Tonmergellagen) imd schließlich von den nach einer typischen Muschel benannten, den Meeresrückzug anzeigenden imd daher bereits brakischen Oncophoraschichten (Tonmergel mit Feinsandlagen) überlagert. Die gegen Westen zu absinkenden Schichten der Innviertier Serie gehen im oberen Iimviertel und
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